Das Spektakulärste am Schulstart heute war der Sonnenaufgang:
Der Restheute verlief so unglaublich unspektakulär, das kann man sich kaum vorstellen. Ich habe den Eindruck, auch ohne jede Pandemie war ich seinerzeit jedes neue Schuljahr aufgeregter als beide Jungs zusammen.
"UND? Wie wars, Q.?"
"Gut"
"..."
"..."
"Und sonst?"
"Mathe plus: bestes Fach!" (Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, das hat sich Freitag nachmittag erledigt, dann gibt es nämlich Chemie-Praktikum und NIX IST BESSER ALS DAS!)
Bei L. ähnlich, da hatten wir folgenden Dialog, der ein wenig an absurdes Theater erinnert:
"Und, wie wars?"
"Gut"
".."
".."
"Und, neben wem sitzt du?"
"Neben dem N."
"Ah, cool!"
"Es gibt im Fall eine neue Sitzordnung und wir durfte aussuchen, wo wir sitzen wollen"
"Aha?"
"Aber ich wusste das nicht und deshalb habe ich mich an meinen Platz vom letzten Jahr gesetzt. N. auch."
"Aha, und neben wen hättest Du Dich gesetzt, wenn Du gewusst hättest, dass ihr aussuchen dürft?"
"Neben N. natürlich."
Ok.
Corona ist kein Thema, respektive kein neues Thema mehr, Händewaschen andauernd und Abstand von den Lehrern ist ja seit Mai etabliert, muss man nicht drüber reden.
L. hat dann doch noch mehr von mir geerbt oder übernommen, als ich dachte:
"Und dann kamen wir in den Schulhof und es war schon RIESENAUFREGUNG, weil an der Tür ein Plakat hing: "Betreten des Schulhauses nur mit Maske" und alle haben gezetert, dass man das ja mal vorher hätte sagen können und so geht das nicht und was soll das und warum und Pflicht ist es auch keine!!!1!!! Ich hab dann den ganzen Zettel gelesen und drunter stand "Ausgenommen Lehrpersonen und SchülerInnen" und dann habe ich die Augen gerollt und gemeint "Meine Güte, vielleicht erstmal ganz lesen und sich dann aufregen..." und bin reingegangen."
(Gewinnt vielleicht nicht den Diplomatie-Award, aber "authentisch" ist das allemal.)
Ich habe währenddessen ganz allein daheim geschwitzt und gearbeitet, mit, das hatte ich schon verdrängt, einem zweistündigen Onboarding Workshop für Change Agents (fragen Sie nicht, ich kam dazu wie die Jungfrau zum Kind), einem zweiten von vielen und die machen da immer so Icebreaker-Spielchen. Ich war offensichtlich schon auf zu vielen solchen Workshops mit Leuten, die ich sehr gut kenne, und auf jeden Fall sollten wir heute auf ein Jamboard unseren Namen schreiben und was unsere "Superhero-power" wäre. Das ganze war natürlich auf englisch, sonst hätte ich geschrieben "Man nennt mich auch Erledigrrrrl", so habe ich halt zack, zack, bringt ja nix, sich zu zieren, sonst geht das alles noch länger, "Getting things done (never without a bad joke)" geschrieben und war bereit für weitermachen.
Anscheinend ist diese Gruppe aber anders aufgestellt und so füllte sich das Board mit ganz vielen "Passionate for change", "Lifelong learning", "moving forward as a team" und so, naja, wer weiss, vielleicht sind die auch alle ehrlich und authentisch gemeint.
Es war unglaublich heiss, als ich vom Crosstrainerstrampeln aus dem klimatisierten Dachgeschoss (jajaja, ich weiss, extra Schwitzen im runtergekühlten Raum, nicht sonderlich energieeffizient, aber naja) runterkam, war es fast wie direkt nach dem Sport in die Sauna zu gehen (Sie merken, wie ich mir das schönrede?
Abends gestaffeltes Essen: erst nach einem Meeting bis 19:00h, gnah!, mit Q., dann L. sein Abendessen runter ins Dorf bringen, das er dann auf dem Heimweg vom Volleyballtraining verzehrt und gleich kommt der Hübsche vom Sport heim und isst auch noch was.
(Mein Hirn ist geschmolzen, glaube ich)
Gegessen:
Zopf mit Honig
Steinpilztortellini mit Salbeibutter und Salat in Gesellschaft
Montagspizza
Nektarinen, Wassermelone
Gelesen: "42 Grad", ich bleibe dem Tagesthema treu (Affiliate Link)
Stressleveldurchschnitt gestern: 44
Selbstbeweihräucherung: Ich lasse "selbst" mal weg: ich bin schon ein bisschen stolz, dass mein Name es in die eine oder andere der intern nur so sprudelnden "Congratulations to the team!"-Mails geschafft hat, die anlässlich der FDA-Zulassung eines neuen Medikaments seit Freitag abend hier rumschwirren. Mein Beitrag war zwar (das letzte Dreivierteljahr meines alten Jobs oder so) recht überschaubar, aber hey: ich war dabei!
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