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Mittwoch, Juli 08, 2020

080720 Down Memory Lane

Ich habe immer noch katastrophal geschlafen, soweit nichts neues, das ist ja immer so ausser Haus.
Untypisch für den Heimaturlaub hat der Hübsche uns heute alle (nicht nur Q) mitgenommen zu seinem alljährlichen Ausflug in das Oakley-Outlet und so ist Q. nun Besitzer einer schicken neuen Badehose, L. kam mit einem RIESENHOODIE an ("Ich mag die Farbkombination,nicht und hinten drin hat es so coolen Turnhosenstoff, bin mir aber nicht sicher, ob die Grösse passt" und naja, vermutlich ist das nicht direkt der Verkaufsgrund, den sich die coolen Skaterboys von DCShoes für ihre Produkte überlegt haben, aber die Farbe (Dunkelblau, weiss, orange) steht L. wirklich sehr gut und wir haben statt XXL auch noch S gefunden und da reichen die Ärmel nicht ganz bis zum Boden, und ich? Ich habe mir eine sehr gemütliche Roxy-Sommershorts gekauft und die Kommentare der Kinder ("Mami, bist du dir sicher, dass das keine Kinderhose ist?" "Oder eine Pyjamahose?" "Papi, die Mami ist in der Umkleide, eine total komische Hose probieren!!!")

Den Rest des Tages haben wir bei meiner Mutter verbracht und auch meine eine kleine Schwester seit Monaten zum ersten Mal wieder gesehen, das war soooooo schön! L. liebt den kleinen Hund und alle Katzen, wir haben im ehemals "Alten Wirt", der nun "Hanoi City" heisst, btw ohne die kleinste Veränderung in der Inneneinrichtung bis auf ein paar Reiskocher, echt leckeres Sushi und Pizza geholt, DEN Schokoladenkuchen meiner Kindheit genossen (ich kriege ihn einfach nicht hin, ich kann ja echt Rezepte nachbacken, aber das klappt einfach nicht bei mir), wir waren die ausgerechnet heute umgebaut werdende Ladesäule besichtigen, wir waren mit den Hunden an der Isar spazieren (das Springkraut hat alles so zugewuchert, dass wir weder den Biberbau noch die Isar richtig sehen konnten und ich so nicht verifizieren konnte, ob die gestern diskutierte Isar auch auf der Höhe noch ein Gebirgsbach oder doch der "schon irgendwie Fluss, aber nicht gefährlich, man sollte halt nicht reinfallen, aber man stirbt da nicht grad, weil  irgendwie ist alles voller Sandbanken und schnell wieder flach" aus meiner Kindheitserinnerung ist.







Wieder zurück haben wir meine gesammelten Kunstwerke meiner ersten 15 Lebensjahre (danach habe ich Kunst abgewählt und nie wieder was gezeichnet) besichtigt und ich war tatsächlich eher der Schrift- als der Kunsttyp. Als Mönch wäre ich für den total akkurat geschriebenen Text und nicht die Anfangsbuchstaben zuständig gewesen.

Viel beeindruckender waren allerdings die echt weit zurückgehenden Familienfotos bis zu meinen Urgrosseltern. Die Namen, Personen, Hunde, Katzen, Schildkröten, Geschichten, Kleider, Leben dahinter, das war wirklich toll. (Sie sind alle perfekt beschriftet und ich musste an den Tweet aus der letzten Woche denken, der sinngemäss sagte: "Wann immer Du einen Namen und eine Jahreszahl auf die Rückseite eines Fotos schreibst, ersparst Du einem späteren Historiker ein Jahr mühsame Recherche").

Irgendwann zurück im Hotel haben wir noch ausgiebig gebadet, ein kleines spätes Abendessen auf der Terrasse eingenommen, für morgen alles schon mal heimfahrfertig zusammengepackt (um kurz vor 10 eingeknickt und die Katzenfütternachbarn per WA gefragt, ob sie irgendwann heute Jonny mal gesehen hätten, der den ganzen Tag kein einziges Mal daheim war, und just in dem Moment ist er bei ihnen zur Tür reingekommen und wurde nach Hause gebracht), und sind ins Bett gefallen.

Das war ein schöner Tag heute, auch wenn wir echt von Mücken zerstochen sind (20 Tropfen Fenistil reichen übrigens, um eine 14jährigen, der nur noch 1 cm kleiner ist als ich, nahezu sofort in fast Tiefschlaf zu versetzen. Dann einen Waldspaziergang anzusetzen wurde uns übel angekreidet).

Gegessen
Omelett mit Pilzen, Croissant
Vegi-Sushi
Schokonusskuchen
Gelbes Chicken-Thai-Curry ohne Chicken (das Hotel, in dem wir untergekommen sind, ist eine echte Empfehlung für jetzt grad und vermutlich noch mehr für "wenn alles wieder normal ist")

Gelesen:
"Niemand hat gesagt, dass du ausziehen sollst" (bisher der schwächste Nick Hornby)
"Hagebuttenblut"

Gesehen: alte Fotos

Stressleveldurchschnitt gestern: 39
Selbstbeweihräucherung: Sie erinnern sich noch an die Doofies, die damals in Schaffhausen keinen Abstand halten wollten? Ich würde nicht sagen, dass ich nachtragend bin (doch, bin ich natürlich), aber heute ist mir eingefallen, wie ich das souverän(er) hätte lösen können: ich hätte einen unglaublichen Hustenanfall simulieren sollen und mich, wie nicht anders möglich, weil sie ja wie festgewachsen dastanden, so hustend (in die Ellbogenbeuge natürlich) an ihnen vorbeiquetschen müssen. Nächstes Mal dann. (Jetzt habe ich gerade nachgelesen und die Hustenanfallidee hatte ich am Abend des Vorfalls schon, das heisst, ich hätte meinem Hirn anderthalb Monate Hintergrundarbeit sparen können, wenn ich mir das ordentlich als abgehakt gemerkt hätte, es geht hier echt alles durcheinander)