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Sonntag, Mai 10, 2020

100520 Muttertag, Schmuttertag

So, Achtung, Social Media-Selbstmord: Muttertag ist mir egal.
Ich habe weder das Gefühl, dass mir Kinder oder Mann (dessen Mutter ich ja gar nicht bin, Gottseidank, das wäre ja schon ein bisschen unpassend) ob meiner Aufopferung zu Dank verpflichtet sind, weil: ich opfere mich nicht auf. Jedes Familienmitglied leistet seinen fairen Teil am Ganzen, deswegen weiss jeder, was der/die andere leistet und weiss das auch dementsprechend sehr zu schätzen (und: wir sind vermutlich alle latent faul oder missgünstig oder Gerechtigkeitsfanatiker, deswegen wird von allen Seiten fair darauf geachtet, dass keiner zu viel oder zu wenig macht.), noch habe ich das Gefühl, dass ich mich empören müsste, weil ich Gerechtigkeit. statt Blumensträusse möchte. Ich persönlich fühle mich weder von der Gesellschaft, der Polititk, der Männerwelt, meinem Arbeitgeber und schon gar nicht von Mann und Kindern ungerecht behandelt und Blumensträusse mag ich auch nicht. (übrigens: ich bin schon auch ein bisschen froh, dass die Kinder dem Kindergartenbastelalter entwachsen sind, weil: Kinderkunst ist auch eher so mittel).

Ich habe keine Lust darauf, unterzuckert und unterkoffeiniert auf die Langschläferfamilie zu warten, die mir WENIGSTENS AM MUTTERTAG Frühstück ans Bett (mag ich auch nicht) oder Kaffee (mag ich schon, aber halt früher als alle anderen) bringen, ich habe keine Lust auf Gemotze und Gestreite, weil NICHT MAL AM MUTTERTAG irgendwas klappt, und so haben wir heute nach einem gemeinsamen Frühstück (Semmeln gebacken von mir, Tisch gedeckt von den Kindern, Tee gekocht vom Hübschen) gemeinsam den gestrigen Hausputz nachgeholt, waren irre schnell fertig, ich habe parallel Rhabarberkäsekuchen gebacken (nach diesem Rezept und ich mag meine Twittertimeline, die mir einen Link zu "Bild der Frau" so teilt: 
War sehr, sehr lecker, sogar Q., der aber kein Massstab ist, weil er alle Kuchen mit Frucht und überhaupt Obst jenseits von Äpfeln (roh)verabscheut, hat ein Anstandsgäbelchen gegessen.

Sonst:

  • die Unmengen Saatkugeln, die von unserer Coop-Trophy-Bestellung kamen, eingepflanzt und nach ungefähr 17 gemerkt, dass die doofen nutzlosen Jutesäckchen vermutlich als Pflanzgefässe gedacht sind (wenn nicht, haben wir bald einen Haufen fauliges Kompositmaterialmüll), 
  • mit meiner und des Hübschen Mum telefoniert (denen wir übrigens sehr wohl Blumengrüsse geschickt haben, nur weil ich das nicht mag oder brauche oder was auch immer, heisst das nicht, dass ich nicht verstehe, dass das andere anders sehen oder zB überhaupt Blumen ganz toll finden und wer hat gesagt, dass immer alles konsequent sein muss?), 
  • mit Kindern und dem Hübschen ein neues Fitnessblender-Workout ausprobiert und für lame befunden, morgen was "for people who get bored easily"
  • auf dem Balkon Rose-Schorle getrunken und gelesen (und wie so ein altes Weiblein meinen linken Fuss rotiert, an dem ich mir mit einer missglückten Landung nach einem gestreckten Salto die Bänder ruiniert habe und der jetzt immer beim ersten Mal linksrum rotieren knackt und bei Wetterwechsel schmerzt. Drüber nachgedacht, ob der jetzt wehtut, weil es morgen scheusslich wird, oder weil wir gestern ungefähr 100000km gelaufen sind und ich nur dran denke, weil ich in der Wetter-App gesehen habe, dass es morgen scheusslich wird.)
  • erstmals was mit "Blumenkohlreis" gemacht, weil es ganz lecker klang und ich das mal ausprobieren wollte. War ok, hat halt weder nach Reis noch, erstaunlicherweise und ein bisschen schade, nach Blumenkohl geschmeckt, deshalb mach ich das wohl eher nicht mehr, weil: satt macht es nicht und ich mag Blumenkohl. Fast ein wenig arg rührselig geworden, als die Kinder ihre Variante (Ebly, mariniertes Vegi-Hähnchen vom Hiltl, Ingwer, Zucchini, Erbsen, Paprika in sehr übersichtlichen Mengen, mit Ei drüber, dann mit Koriander, Frühlingszwiebeln und LImette) so unglaublich lecker fanden (ich dachte ja, sie popeln das Gemüse raus, aber wer weiss, vielleicht waren sie nur nett wegen Muttertag. Muss mal schauen, ob sie das unter den Tisch gespuckt haben)
  • bisschen Sorgen gemacht, weil die Katzen so lang nicht heimkamen. Abholrunde nach dem Abendessen total fancy mit Drohne, Jonny war in der Tenniswiese, Sansa auf dem Werksareal. Der Hübsche hat ein tolles Video von ihrem Ego: der Hund, der da tobend ins Feld ausweichen muss, ist ein ausgewachsener Schäferhund. Sansa ist der Strich auf der Strasse, 2.5kg Fell und Ego bis zum Mond. (wir haben noch andere Hundehalter auf dem Weg getroffen, die meinten "Ah ja, die kennen wir, unser Hund hat total Angst vor ihr.", und unsere Nachbarn von links, die erzählten, dass sie jeden Morgen auf dem Fensterbrett ihres Jüngsten steht (hallo?!) und sich Streicheleinheiten abholt, bevor sie auf Abenteuertour zieht.)


Gegessen:
Semmel mit Papayamangolinsenaufstrich und Alpkräuterbergkäase
Rhabarberkäsekuchen
mehr davon
"Koreanischer Blumenkohlreis"

Getragen:
Haarspängelchen





Gelesen: "Dunkel" aus

Stressleveldurchschnitt gestern: 37 (die neue Uhr kann was neues: "Bodybatterie". Ich habe heute ausgeschlafen mit 12 von 100 in den Tag gestartet und es wurde nicht besser. LÄUFT!)

Selbstbeweihräucherung: fast cool geblieben, als besonders Sansa erst nicht heimkam. Und halt einen astreinen Rhabarberkuchen OHNE BAISER dem Repertoire hinzugefügt