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Freitag, Januar 10, 2020

100120: Made Leine

Ich bin übrigens wieder da, wo ich vor den Weihnachtsferien war: ich wache jeden Tag Punkt fünf auf (sollte "Punkt 6" IN den Ferien am Ende Ausschlafen gewesen sein?!) und bin dann zwar müde,  kann aber nicht mehr richtig einschlafen bis Wecker. Nun ja.

Heute immerhin musste ich ja nicht aus dem Haus, sondern konnte mich in Jeans und Kuscheljacke am Esszimmertisch ausbreiten. Also: nicht ich auf dem Tisch, sondern mein Zeug, Sie wissen, was ich meine. Wobei: JEMAND hat sich auf dem Tisch ausgebreitet :-)



Unterbrochen von einem kurzen Wocheneinkauf (die Kinder monierten, dass nach der weihnachtlichen Schokoladenflut mittlerweile Ebbe in den Süsskramvorräten hersche, unter anderem) schaffte ich es heute, die Dinge zu erledigen, die cih eigntlich für meine Woche so geplant hatte. Im Rahmen von LPS (also "Lean production system") gibt es ja das Element "Leader Standard Work" und je nach approach erstellen sich die Leute da tatsächlich einen genauen Plan, wie sie jeden Tag genau gleich gestalten (standardization rocks!), also Emails bearbeiten von dann bis dann, Mitarbeitergespräche, Teammeeting, Reports schreiben dann, naja. Je nach Stellenanforderung und Persönlichkeit kann das durchaus super sein, aber ich glaube, ich hatte noch nie eine Rolle, in der das gepasst hätte (ich meine: "Wenn bei der Feuerwehr der Notruf reinkommt, können Sie auch nicht sagen: Sorry, jetzt grad ist die Zeit für Uniformkontrolle, Notrufe aus Ihrem Stadtviertel nehme ich gerne morgen wieder von 11:30 bis 12:50 entgegen."). Aber: was sich dann doch durchaus bewährt, ist dieser eine Tag, den ich mir nicht mal bewusst oder kontrolliert meetingfrei halte, aber durch meine physische Abwesenheit scheinen meine Kollegen mich zu vergessen und ich bekomme weniger spontane "Du, hast Du grad mal schnell 10 Minuten?"-Anfragen und komme zu ... Zeug. Muss ich das nur noch in meinen Kopf kriegen, dass Freitag Aufarbeitungstag ist und ich mich nicht die ganze Woche verrückt machen muss, wenn eben Zeug vertagt werden muss.

So.
L. (und überhaupt die Jungs) habe ich sehr glücklich gemacht mit dem Einkauf von Madeleines. Ich habe bis heute noch nie selber welche gekauft, weil ich als Kind so viele davon hatte, dass sie für mehr als ein Menschenleben reichen. Ich weiss nicht, ob ich sie jemals wirklich lecker fand, aber in unseren einigen Korsikafamilienferien wurden sie als praktische Leckerei entdeckt, weil kaum krümelig, schmiert nicht, keiner mags überhaupt nicht. Und so gab es davon eine Menge. Gefühlt immer und überall und naja, sie schmecken halt schon einfach neutral süss und ein bisschen klebrig und so wars das mit mir und Madeleines. Meine kleine Schwester hat uns von einem ihrer Südfrankreichbusinesstrips nun eine Riesentasche lokale Leckereien mitgebracht, viele eben mit emotionalhistorischem Background, wie zB den Pfefferminzsirup, den ich im Sommer immer noch sehr gern mag, und eben... Madeleines. Als wir in den Weihnachtsferien dann im Alpamare waren, habe ich unseren Vorratsschrank nach nicht krümeligen, nicht schmierenden, keiner mag sie gar nicht Snacks durchsucht und die Packung Madeleines mitgenommen. Ich habe selten etwas so schnell in den Kindern verschwinden sehen wie diese Packung nach 4 Stunden Schwimmen und Rutschen und man war sich einig, dass das zu den leckersten Sachen gehört, die je erfunden wurden und schade, dass es die nur in Frankreich gibt. Ist natürlich nicht (mehr) so, ausserdem leben wir ja praktisch vor der Haustür von Frankreich und tja, gibt es die jetzt halt doch wieder bei uns (ich find sie immer noch fad, aber das macht ja nix).

Ansonsten kam noch die Frage zum gestrigen Tag, warum der Warroom im Keller ist und warum wir kritische Sachen dort besprechen. Die Antwort darauf ist weniger spektakulär als man glauben möchte: wie jede Firma haben wir wir ein Meetingraumproblem, d.h. wenn man ganz kurzfristig einen braucht, wird es oft eng. Ausserdem haben nicht alle Meetingräume die gleiche Infrastruktur, es gibt welche mit grossem Bildschirm, welche mit Beamer, welche mit nix, welche mit Videokonferenzausrüstung. Die Art Meetings, für die es jetzt diesen speziellen Raum gibt, zeichnen sich dadurch aus, dass sie mit sehr kurzer Vorlaufzeit stattfinden, weil man auf ein Thema sehr schnell reagieren muss. Sehr schnell bedeutet in dem Fall <24h zwischen Einladung und Meeting. Die Teilnehmer kommen meist aus aller Welt, d.h. es braucht eine ordentliche Infrastruktur, die immer absolut 100% einsatzbereit ist, es sind immer sehr hochrangige Entscheidungsträger anwesend, auch deshalb ist eine extrem gute Vorbereitung essentiell, damit man eben zügig entscheiden kann und keine weitere Zeit verliert, deshalb wurde entschieden, dass man im Vorfeld keine Zeit mit der Suche nach einem freien Meetingraum, der passt, verschwenden kann, sondern einen jederzeit 24/7 zur Verfügung hat. Praktischer (unpraktischer?)weise ist eben in der Tiefgarage ein freier Raum, der mit allem Tralalala ausgestattet wurde und jetzt dafür zur Verfügung steht, aber nicht im alltäglichen Meetingraum-Reise-nach-Jerusalem-Spiel fehlt. (Ausserdem gibt es dort Süsskram, Nüsse, Kekse und Cola, nicht nur Wasser und Kaffee wie in den anderen)

Sonst so:

  • Ich wurde dieses Jahr für die Schweizer Volkszählung ausgewählt und habe brav direkt den ecensus-Bogen ausgefüllt. Erstaunlich unspektakulär.
  • Sansa sass heute nachmittag wie ein ritueller Wächter vor den Bienenstöcken auf dem Werksareal und liess sich den Wind durchs Fell wehen. Das sah sehr cool aus. Auf dem Rückweg haben wir eine alte Dame getroffen, die sich durch Sansa an ihre alte Katze erinnert fühlte und sehr begeistert war. Vor lauter Show rannte Sansa jeden Baum rauf, den sie finden konnte und war sehr "Showpony".

Gegessen:
Brezenstangerl
Nudeln mit Tomatensosse
Apfelkrapfen
Freitagspizza
und viel Pfefferminztee

Gelesen:
"Golden Cage" aus (joah)

Gesehen:
Mal sehen, ob wir die zweite Staffel Vikings grad dranhängen. So richtig hats noch nicht geklickt

Getagen:
Jeans, Longsleeve, Kapuzenjacke

Stressleveldurchchnitt gestern: 37
Selbstbeweihräucherung: Dinge erledigt