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Donnerstag, Dezember 26, 2019

2019 In Bildern nur von mir

Immer noch abgeschaut von Frau Mutti, immer noch praktisch eine Tradition (gerade als ich mir so dachte, es würde fast ein bisschen fad in den Ferien hier):

Januar
Im Januar ist sogar in Italien Mantelwetter

Ich reise nach Italien, es bleibt kompliziert, aber immerhin reicht die Zeit vor Ort diesmal für Olivenölgrosseinkauf. Ich hasse das Hilton in Rom am Flughafen aus tiefstem Herzen, aber ich reise lieber mit Ingenieuren als Business-Menschen.
Das Italienprojekt geht so unglaublich mühsam weiter, wie es die zwei Jahre vorher schon war.
Unsere Spülmaschine leckt und wei wir beide keine Heimwerker sind, kaufen wir eine neue, endlich wieder mit Licht drin!
Ich schaffe es, mit einer wilden Tastenkombination an meinem Arbeitslaptop den Mikro- und Kamerazugriff für Hangout-Telefonate zu sperren. Für immer und ewig, bis heute hat auch die IT keine andere Lösung als "Hangout wird eh bald durch Google Talk ersetzt, nutzen Sie halt das"
Wir buchen unseren grossen Kanada-Urlaub für den Sommer.
Die Katzen erleben ihren ersten Schnee (und finden das nur so mittel).




Februar


Eine Woche Traumwetter in Saas Fee
Die Kinder haben Sportferien, eine Woche davon verbringen wir in Saas Fee beim Skifahren. Q. macht seinen letzten Skikurs, L. ist schon prophylaktisch ein bisschen bockig, dass er nächstes Jahr as einziger gehen muss. Wir essen Fondue im winzigen "dü" und das und auch unser Appartment gefällt uns so gut, dass wir, kaum daheim, beides für 2020 wieder reservieren. (Ich habe eine echt fiese Erkältung, das ist kein Spass, wenn man jeden Tag grosse Höhenunterschiede bewältigt, aber mei, Skiferien sind nur einmal im Jahr).
Ich werde von einer Headhunterfirma bekniet, mir eine Stelle extern wenigstens mal anzusehen, aber trotz allem Stress m aktuellen Job weiss ich, dass das ganz sicher nix ist.
Q. hat MINT-Tag an der Schule und ja, ich bin natürlich biased, ausserdem wird das Ganze von meinem Arbeitgeber gesponsort, aber das ist schon ziemlich toll.
Wir schauen "Drachenzähmen leicht gemacht 3" im Kino, das ist unterhaltsamer als es klingt.
#WMDEDGT wird umgestellt von Inlinkz auf nächstes Mal Mr. Linky, weil die Werbung unerträglich ist.
Die Kinder bekommen grossartige Zeugnisse und Q. und ich machen um die Wette Toblerone-Mousse, weil ich das Rezept im Schukochbuch nicht glauben kann. Aber: solange Sie mit der Schokolade nix glasieren wollen, können Sie sich das Wasserbad und "OMG, auf gar keinen Fall darf das Bad die Oberfläche berühren" sparen und einfach kochendes Wasser über die Schokolade schütten.
Die Katzen werden wieder von den Nachbarn versorgt, die so veliebt in die beiden sind, dass sie sich entgegen anderer Pläne auch wieder eine kleine Katze zulegen.

März
Lady Boss :-)
Wir sind mit des Schwagers noch in spe Family & Friends Gutschein das erste Mal in Metzingen einkaufen. Impressive :-).
L. wird 10 und wir feiern wie die letzten Jahre mit einer Übernachtungsparty. Bis auf einen Gast, der leider wegen verrückt spielender Zuckerwerte lieber daheim schlafen möchte, bleiben alle da. Geschlafen wird aber nicht wirklich viel.
L. bekommt ein grosses Rad, das .... echt gross ist und die Fahrradprüfung im April nochmal extra spannend macht.
Der letztes Jahr im Januar neu gekaufte Backofen macht erst ein lautes Geräusch, dann kommt der Handwerker und schleift etwas ab, dann rosten die Schrauben, die der Handwerker verwendet hat, er kommt nochmal und schraubt neue rein, dann fallen die auch raus, das Email platzt ab und überall läuft Rostsuppe raus. Langer Rede kurzer Sinn: Irgendwann dann bekommen wir einen ganz neuen Backofen auf Garantie, der kann jetzt auch App.
Der Hübsche reist beruflich nach Südkorea, muss dort lernen, dass Karaoke doch nix leichtes ist und sich 3 Minuten sehr, sehr lang anfühlen können, ich bekommen meine  K-Kosmetikwunschliste erfüllt und die Kinder freuen sich anhand der Bilder ein bisschen mehr aufs Jamboree 2023.
Es ist mal wieder Heimturnier beim Unihockey, d. h. Hotdogsverkauf im Beizli.
In Basel wird praktisch vor der Haustür des Patenmädchens ein siebenjähriger Junge auf dem Heimweg von der Schule von einer alten Frau mit dem Messer erstochen. Mich erschüttert das immer noch (die Frau wurde vor kurzem für unzurechnungsfähig erklärt), jedes Mal, wenn ich dort bin, läuft es mir kalt den Rücken runter (wie die Medien die  Nationalität des Jungen ausschlachten, ist widerlich.)
Ich bin zum ersten Mal auf unserer Eigentümerversammlung, es gibt fast eine Schlägerei und ich glaube, die nächsten Jahre kann wieder der Hübsche gehen.
Der Hübsche und ich bauen eine neue Garderobe auf, wir mögen sie immer noch sehr.
Der Stress im Italienprojekt wird immer mehr, dazu kommt, dass das Zusatzjöbli halt auch eher ein ausgewachsener Job ist.


April
Einer der unzähligen Aufzugselfie-Outtakes, die ich dieses Jahr produziert habe
Der Gau in diesem Haushalt tritt ein: die Kaffeemaschine stirbt innerhalb eines Tages einen unwiderbringlichen Tod. Wegen einem vollen Kapselschrank und Notfallsituation wird einfach das Folgemodell bestellt (wir reden uns ein, dass die Alukapseln in der Schweiz tatsächlich recycled werden und ja auch mal wer ausgerechnet hat, dass die Energie, die benötigt wird, um einen Brühgruppe vorzuheizen, grösser ist als die, eine Alukapsel zu recyclen und den Kaffee zu machen.)
L. löst seinen Geburtstagsausflug bei seiner Patentante ein und neben einem tollen Ausflug ins Technorama gibt es einen echt spannenden Rückweg mit Panne und TCS.
Die Arbeit eskaliert so sehr, dass ich den Zusatzjob beende und sehr deutliche Worte finden musss, damit mein Chef versteht, dass ich nicht kokettiere, sondern wirklich auf dem Zahnfleisch laufe.
Wir fahren über die Osterfeiertage nach Bayern und schalten ein bisschen ab,

Mai
Foto: Smilla Dankert
Wonnemonat Mai: wir feiern. Meine kleine Schwester heiratet standesamtlich und ich bin Trauzeugin. (Das war der einfache Teil :-)).
Nachdem ich nicht bei, aber wegen der Arbeit einen Abend mal kurz zusammenklappe, weil einfach zuviel, übergebe ich meinen Zusatzjob und höre, dass in dieser Funktion ein ganzer Job frei wird. Wegen unglaublichem Stress im eigentlichen Job ziehe ich keine Schlüsse daraus.
L. hat Klassenkonzert mit der Percussionklasse und macht das richtig gut!
Wegen / Gegen Stress fange ich mit einer 30 Tage Yoga-Challenge an und es tut erstaunlich gut. Ändert nix am Stress, aber an meinem verspannten Rücken / Schultern.
Trotz allem Stress gehe ich 1 Stunde lang zu einem firmeninternen Fotoshooting, das noch Folgen haben wird :-).

Wir sind auf DEM Event im / aus dem Internet eingeladen, auf dem Rosentagsfest von Kaltmamsell und Herrn Rau. Wir fühlen uns unglaublich geehrt, dabei sein zu dürfen, geniessen ein rauschendes Fest in angemessenem Outfit (ich weiss nicht, wann ich das letzte Mal mit der letzten Bahn heimgefahren bin (naja, jetzt nicht auf dem Rückweg von irgendeinem Geschäftstrip) mit grossartigen Gästen und Gastgebern.
Bittersüss: Ich habe dort das erste Mal das Fräulein in echt getroffen und mich darüber sehr gefreut. Das war wenige Tage vor dem verhängnisvollen Spiegelartikel und ich mache mir seitdem Vorwürfe, ob ich weniger freudetrunken und oberflächlich hätte sein müssen und sie und ihr Leid wirklich hätte sehen müssen. (In einem ersten Rutsch werden mir in der Folge erschreckend viele Menschen meiner Internetblase sehr unsympathisch in ihrer sensationsgierigen, selbstherrlichen, erbarmungslosen Empörtheit. Auf der anderen Seite gibt es einen (kleineren) Kreis, der sich in Ratlosigkeit und Traurigkeit, schon auch Verletztheit und Verwirrtheit menschlich zeigt. Und Hände ausstreckt. Auch wenn es letztendlich nicht hilft.)

Juni

Die Kinder sind ein Wochenende mit den Pfadis im Pfila, der Hübsche und ich nutzen den einen freien Abend, um für ein Vermögen im besten Restaurant in Basel essen zu gehen, das ist sehr, sehr grossartig (und hat das eine oder andere meiner Weihnachtsgeschenke inspiriert).
Wenige Tage vor Ende der 30 Tage Yoga-Challenge falle ich die letzten Stufen unserer Treppe runter, schürfe mir beide Ellbogen am Rauhputz fies auf, breche mir zwei Zehen und prelle mir ganz schlimm de gesamten Mittelfuss. Fertig mit Yoga! (Ich habe echt lange Spass damit und bin heilfroh um meine super Wanderschuhe, die mich in Kanada trotzdem lange laufen lassen).
Der Stres im Italienprojekt wird immer, immer mehr, trotzdem bemerke ich die Winke mit dem Zaunpfahl, mich doch auf die freigewordene Stelle im Zusatzjöbil-Department zu bewerben. Ich absolviere die Interviewrunde so unvorbereitet wie nie, so ungeschönt wie nie, so my worst self wie nie (einer der Termine findet an dem Tag statt, als sich die höchste Riege der Italiener zu einem Krisentermin selber eingeladen hat. Ich sage am Nachmittag: "Ich muss mal für eine Stunde weg, ich komm wieder" und sause ein Stockwerk höher, um von meiner Flexibilität und meinem Qualitymindset zu überzeugen. Ich bin übrzeugt, es total vergeigt zu haben und dementsprechend überrascht, als mir nach nur zwei Wochen nach der Bewerbung (ich komme gerade von einem Höllentrip aus Italien zurück und weiss überhaupt nicht, wo oben und unten ist) der Job angeboten wird. Ich entscheide mich recht schnell, aber nicht wie bei den bisherigen Jobwechseln, total euphorisch, ihn anzunehmen, weil ich trotz Italien meinen alten Job liebe (auch: weil ich mit Italien so nicht abschliessen kann). Es fällt mir überhaupt nicht leicht, meinen Chefs und Kollegen zu sagen, dass ich gehen werde.

Juli
Nicht das schönste Bild aus dem Kanadaurlaub, aber eins, das meine Grundstimmung in den DREIEINHALB WOCHEN einfängt: Wie unglaublich grossartig ist es, dass wir das hier machen können?
Ich schliesse arbeitstechnisch ab, was geht, die Kinder bekommen grossartige Zeugnisse, wir verabschieden uns schweren Herzens von den Katzen (die von den besten Katzensittern der Welt gehütet werden, trotzdem sind wir dreieinhalb Wochen sehr nervös, ob sie auch immer wieder heimkommen und schlucken schon ganz schön, als sie regelmässig bis spät wegbleiben. Aber: alles gut gegangen.), steigen nach kurzem Schock (Q.s Kanada-ESTA-Äquivalent hat nicht funkioniert wegen Verwechseln von 0 und O bei der Eingabe...) in den Flieger nach Vancouver. Wir verbringen grossartige Wochen vor allem ZUSAMMEN, in der Natur, erleben Abgeschiedenheit, Wildnis, Tiere,  Berge, Städte, zwischendrin arg viel Menschen, aber nach dem Kayak-Camp ist alles zu viel an Menschen, es ist ein unglaublich toller Urlaub.
Zwischendrin der Schock, als ich die Nachricht über des Fräuleins Tod lese. Ich bin fast froh, durch die Zeitverschiebung von dem Echtzeitnachrichtenstrom abgeschnitten zu sein, ich bin von noch mehr Leuten in meiner (damaligen) Blase noch mehr enttäuscht als vorher, andere rücken näher. Ich bin immer noch sehr, sehr traurig.


August
Mein Beitrag zur Selfiechallenge am Junggesellenabschied meiner Schwester
Der Rückweg aus Kanada wird unnötig spannend, weil uns die Lufthansa in Frankfurt einfach sitzen lässt. Die Abwicklung von allem ist extrem enttäuschend, aber irgendwann, Tage später, haben wir all unser Gepäck wieder und die Entschädigungsforderung ist mittlerweile in den Händen eines Anwalts (Danke, Rechtsschutzversicherung!)
Des Hübschen Geburtstag geht leider ein wenig unter, obwohl wir in Calgary mit einem sehr schicken Essen noch gefeiert haben.
Die Schule startet (L. ist jetzt in der fünften Klasse, Q. in der 8., obwohl hier die Zählung nach der 6. ja wieder von vorne losgeht, also in der 2.) und dank der neuen Stundenpläne wird unser Kinderbetreuungsbedarf neben eben der Schul- und Sportzeit immer weniger. Nach 13 Jahren gehen unsere Kinderbetreuungskosten erstmals (ein bisschen) zurück und ein Ende ist sogar halbwegs in Aussicht.
Ich übergebe mit gemischten Gefühlen meinen alten Job, stürze mich in die Planung des Junggesellenabschieds und meiner Trauzeuginnenverpflichtungen für die kirchliche Hochzeit im September, die ich wegen STRESSSTRESSSTRESS (und Kanada) sträflich vernachlässigt hatte.
Der Abschied vom Italienprojekt ist auf der italienischen Seite sehr, sehr strange, weil ich VOR dem Urlaub nicht Bescheid sagen wollte, weil der übernehmende Kollege noch nicht feststand. Als ich aus dem Urlaub zurückkomme, ist der gesamte italienische Teil des Projekts im Sommerurlaub bis nach der Übergabe. Ich schreibe trotzdem eine ausfühliche Abschiedsmail, auf die ... überhaupt keine Antwort kommt. Tja. Nun.
Der Junggesellenabschied am letzten Augustwochenende wird immerhin gut, ich persönlich hätte gern mehr Zeit und Energie reinstecken können, um es NOCH BESSER hinzukriegen, aber tja, da war halt keins von beidem mehr.

September

Ich beginne nach gut vier Jahren einen neuen Job (btw: nach langer Zeit mal ohne dramatische Krankheit zwischendrin. Beim Wechsel zu meinem jetzigen Arbeitgeber von dem kleinen CMO, der diesen Frühling btw recht spektakulär echt voll und ganz pleite gegangen ist, hatten wir alle vier Grippe, beim Wechsel aus der Produktion in die globale Welt hatte ich ja schlimm Niere und Laternenpfahlunfall), das wird übrigens viel spannender und neuer und auch anstrengender als gedacht. Nicht nur bin ich erstmals ausserhalb meiner Komfortzone "im weitesten Sinne Produktion", sondern auf der quality side of things, und muss jetzt die Entscheidungen treffen, die ich bisher mit "quality said so" ohne jede Diskussion zur Umsetzung bringen konnte/musste/durfte. Das fühlt sich strange an. Dann hat sich seit der Zeit meiner Bewerbung bis zum eigentlichen Stellenantritt die gesamte Abteilung (incl zweier Kollegenabteilungen) total umorganisiert, so dass ich eine etwas andere Stelle antrete, als die, für die ich mich beworben habe. Selbstorganisierte Teams, die alte Linienstruktur, die sich überlappen, Verantwortung für 4 Produkte, von denen ich eins immerhin ein bisschen aus den Jöbli und eins immerhin seit 4 Jahren von der Wirkstoffseite kenne, das aber, holladiewaldfee, anspruchsvoll ist, dazu 24 Produkte, die wir in eienr Gruppe als Pool betreuen, die, lassen Sie mich nachrechnen, mittlerweile 3 Ämtli, die ich von meinem Vorgänger auch noch erbe ("Quality risk management", PQS, LPS Element Owner "Zero Defects"), sowie die Organisation des Offsiteworkshops mit einer Kollegin aus Rio UND der gesamte Einarbeitungsplan in eine neue Rolle, das ist.... viel. Sehr viel.
Dazu kommen die last minute Ideen und Dinge (eine Rede, eine Rede!), die ich für die Hochzeit meiner Schwester umsetzen möchte, damit ich einen würdigen Beitrag für ein unvergessliches Fest leisten kann.
Und so feiern wir ein grossartiges, rauschendes Fest, bei dem ALLES, einfach alles klappt (sogar die kurz verlorengegangenen Menükarten tauchen wieder auf, nachdem mühevoll Nachschub gebastelt worden war, ich bin sehr glücklich für meine Schwester.


Oktober
Im Wartezimmer des Grauens beim Zahnarzt (also: das Wartezimmer ist fies und die Umgebung so naja, und wegen überbordender Phantasie gehe ich da nur mit dem Hübschen zusammen hin und wir sagen immer, wo wir sind und wann wir zurück sein sollten)

Sie erinnern sich an das Fotoshooting? Mein Gesicht wird am ersten Oktober DAS Gesicht des firmeninternen Performancemanagementtools. Seitdem haben mir das ungefähr 200 Kollegen mitgeteilt und alle grüssen mich freundlich auf dem Gang. Man
Die Kinder haben Herbstferien und weil dieses Jahr das SoLa ausgefallen ist (die Abteilungsleitung und die Grossen waren beim World Jamboree in den USA), gibt es ein Hela der Pfadis. L. wird vom Wolf zum Pfadi und nach ungefähr 8 h in derselben Abteilung wird Q. ein Pio. Er marschiert auch den "P", das sind 50km in 12h zu Fuss, in kleinen Gruppen, mit vorgegebenen Stationen und selbst-gefunden. Ich bin tief beeindruckt. Zum Pioübertritt verbringt er mit seiner neuen Piogruppe (die sich zT schon seit den ersten Tagen in der Kinderkrippe und sonst immerhin seit dem ersten Kindergartenjahr kennt) einen Nacht bei selbst über dem Feuer gekochten Essen in der Waldhütte des Dorfwaldes und hui, ich muss mir später wenigstens nicht vorwerfen lassen, eine Helikoptermum gewesen zu sein (wir haben mit anderen Eltern immer mal wieder auf den Hügel gespäht, um zu sehen, ob Flammen aus dem Wald schlagen...).
Ich wurstle mich bei der Arbeit so durch, es läuft nicht so rund wie gehofft oder ich habe nicht so viel Energie wie sonst, oder meine Ansprüche an Smoothness sind zu hoch, ich hadere auf jeden Fall ein wenig (nicht mit dem Wechsel an sich, ich bin sehr überrascht, wie leicht mir das Loslassen fällt und wie wenig es mir ausmacht, dass ... sagen wir es so, mein Level an Akribie und "Adherence to Leadtime nicht ganz beibehalten wird. (Ich sage: wenig, nicht nix, ne?).

November
Es gibt einige Outtakes bei den Aufzugselfies. Irgendwann werde ich erwischt, wie ich blöd vor dem Spiegel rumhample.
Anfang November werden wir geschockt vom plätzlichen Tod eines engen Freundes und Kollegen des Hübschen. Das relativiert alle Querelen und Mühen bei der Arbeit, lässt sie aber halt nicht verschwinden. Sehr traurig arbeitet es sich nicht lockerer, entspannter und anderen Menschen und deren Befindlichkeitendürfnissen zugewandt. Weiss ich jetzt also auch.
Die Kinder sind mit den Pfadis ein Wochenende weg und ich löse den Fondue-Gutschein vom letzten Jahr von Freunden kurz vor meinem Geburtstag ein: wir schlagen uns den Magen voll mit feinsten Käsevarianten und planen das direkt für unseren Weihnachtsbesuch ein (ist ja auch schön, wenn es dann woanders stinkt.)
Alles in allem: ich brauche dringend eine Pause.


Dezember


Die Weihnachtsfeiern bei der Arbeit halten sich diesmal mengenmässig echt in Grenzen, die Kinder feiern mittlerweile meist ohne Elternbeteiligung (ausser bei der Waldweihnacht der Pfadis und der Geräteturnaufführung), und so komme ich gar nicht richtig in Weihnachtsstimmung.
Immerhin, nach dem Workshop, der nicht perfekt, aber ok läuft ("Das läuft dann schon" hat hier noch nie geklappt. Was nicht organisiert und nicht vorbedacht war, lief nie, nicht einmal das Organisierte und Vorgeplante lief immer.) wird das wahr, was ich mi rmantraartig seit September vorgebetet, aber nicht wirklich geglaubt hatte: "Danach läufts dann ruhiger!" Das tut es tatsächlich, für alle Projekte greifen auf einmal die Puzzleteilchen ineinander und ich kann ALLES, auch das, was ich mit "Wenn Du mal echt Zeit und Mut hast" übergeben bekommen habe, vor Weihnachten eintüten, noch dazu alle Querschüsse (incl spätnächtlichen Email-Pingpongs mit Managementebenen, von denen ich gar nicht wusste, dass sie meinen Namen kennen) zufriedenstellend erledigen.
Ich hatte die Freude, mit grossartigen Gästen meinen Geburtstag zu feiern. Je älter ich werde, desto mehr freue ich mich, wenn und dass Menschen, die ich mag und die mir wichtig sind, einen freien Abend oder, je nach Anreise, ein ganzes Wochenende und mehr opfern, um mit mir zusammenzusein. Danke!
Weihnachten verbringen wir diesmal ein wenig anders als sonst, und zwar ungeplant ohne Kirchgang, weil ich mir kurz unsicher bin, wann Gottesdienst ist, nach dem Heiligen unserer Gemeinde hier suche und naja, ich komme aus Bayern, da dürfen nicht mal zwei Schulen gleich heissen!, naja, und in Zürich Schwamendingen feiert St. Gallus anscheinend eine Stunde später als hier auf dem Dorf, wo uns um viertel vor fünf bereits das abschliessende "Stille Nacht" aus dem verschlossenen Kirchenportal entgegentönte. Ausserdem lud meine Schwester zum Familienschlemmen in ihrem neu renovierten Haus (HOLLA DIE WALDFEE!!!), so dass wir am 25. nur ein bisschen Autofahren mussten, und halt den Magen vortrainieren. Heute kommen dann des Hübschen Familie zu uns und wir freuen uns alle sehr auf die Berliner Bayern.
Genau bis dahin reicht übrigens meine Planung und Sie dürfen mit mir gespannt sein, was wir an "Shit, morgen ist Silvester, was machen wir da?" machen.

Es war ein wilder Ritt, dieses 2019 und ich habe den Eindruck, ich wünsche mir seit geraumer Zeit, dass es mal ein wenig langweilig werden sollte. Hm.


Zum Nachlesen (Vorjahr jeweils verlinkt)
2018