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Montag, Oktober 21, 2019

211019: Alptraum, Bauchweh, Rennen, Volleyball

Heute nacht bin ich um halb vier aus einem Traum hochgeschreckt, in dem ich wieder Nierenkoliken und ein blutendes Nierenaneurysma hatte. Gar nicht mal so schön, sage ich Ihnen, vor allem, wenn dank ausgiebiger Erfahrung der Traum sehr, sehr lebensecht war. Gottseidank waren allerdings nur die Schmerzen echt und schon keine Nierenkoliken, sondern halt ... ein bisschen (arg) viel Zwiebeln und Knoblauch im Ofengemüse. Da hatte ich dann schon den ganzen Tag noch Spass dran (Hose mit Gummibund wärs gewesen), aber im Hinblick: "Das hätte auch die Niere sein können" war das eigentlich ein toller Tag.
Und wieder mal sehr voll, aber ich habe sehr, sehr spannende Dinge gelernt. Man tendiert ja als ChemikerIn dazu, unseren Teil aka die Wirkstoffherstellung als das schwierigste und komplizierteste und wichtigste bei der Medikamentenherstellung zu sehen (naja, isses ja auch :-)) und Galenik und Verpackung dann als "jaja, so ein bisschen Tablettenpressen, was soll da dran schon schwer sein" abzutun. Wer hätte das gedacht: ist gar nicht so. Zum einen sind die Galeniker (und erst recht die Verpackungsbetriebe) viel näher am Patienten, man muss also viel schneller reagieren und Entscheidungen treffen, ausserdem kann man bei einer misslungenen Wirkstoffcharge allermeistens noch was retten, sei es durch reprocessing oder reworking (ging eine Zeitlang, bis ich den Unterschied verstande habe), aber eine Tablette/Kapsel/Ampulle/Fertigspritze nimmt man nicht mehr auseinander. Also: alles nicht so einfach, alles sehr spannend.
Aber halt auch viel, da muss ich mich noch ein bisschen dran gewöhnen, ich habe das Gefühl, es wird in der neuen Abteilung noch lieber diskutiert und abgewogen als in der alten und ich habe ja Sachen gern ... fertig. Und entschieden und dann ausgeführt. Könnte sein, dass ich mich da entweder ein bisschen umgewöhnen muss oder aber ein bisschen mehr ... Entscheidungsfreude promoten.

Zum Schluss noch ein Übergabemeeting mit einem meiner neuen Produktteams, sehr schön die Abschlussworte des übergebenden Kollegen "So, the follow-up here is really crucial, as soon as you have the necessary data, please let us know. And by "us" I mean: Frau Brüllen. Not me."

Heimweg im strömenden Regen, Austausch mit Mann und Kindern (L. hat eine 6+ in einem Deutschtest, von dem ich gar nicht wusste, dass er ihn geschrieben hatte und war nicht ganz überzeugt, weil er noch einen Zusatzpunkt mehr hätte abräumen können. Q. hat für die Berufsschau am Mittwoch ein Quiz machen müssen "Welcher Beruf passt zu mir?" und es war alles mit Kaufmann. Wir werden sehen.), dann Mann und kleines Kind zum Sport (Kampfsport respektive Volleyball) verabschieden, selber auf dem Crosstrainer strampeln (endlich mal das Hirn ausschalten für den Tag), mit Q. Abendessen, dann durch den strömenden Regen im Stockfinstern mit dem Rad ins Dorf runter, L. abholen. Volleyball macht immer noch Spass, er darf bis Weihnachten schnuppern, dann soll er sich entscheiden, ob er einsteigen will. Wir wurden vorgewarnt: Meisterschaftsmatches machen sie keine, weil viele Mormonenkinder in der Mannschaft sind, die alle immer jeden Sonntag in die Kirche gehen und deshalb nicht für die Mannschaft zur Verfügung stehen. Ich wusste gar nicht, dass es in der Schweiz überhaupt und bei uns im Dorf so viele Mormonen gibt, dass sie zahlenmässig etwas ausmachen, und sei es nur in der Spielfähigkeit einer U14-Mannschaft. (Ich musste etwas beschämt daran denken, dass ich daheim noch L. und uns alle von dem EINEN Gottesdienst, der pro Jahr für die Religionskinder verbindlich ist, abgemeldet habe wegen "Familienfeier" aka "Tag nach meiner Geburtstagsparty"). Auf dem Heimweg meinte er "Für den Fall, dass es mir beim Volleyball eventuell doch nicht so gefällt, schau ich vielleicht mal beim Tennis vorbei" und ich hoffe, Volleyball bleibt super. (Wobei die Tennishalle halt echt nah wäre. Noch näher als Jonnys Feld)

Danach: zwei Ladungen Wäsche zusammengelegt und verteilt, neues Sockenstrickmuster rausgesucht, Tee getrunken, gebloggt. Fertig.

Gegessen:
Joghurt, Mango, Brombeeren, Sauerkirschen, Weintrauben, Granola
Tortellini mit Ratatouillefüllung, Tomatensosse, Karotten, Chinakohl gekocht und als Salat. (War eh wurscht mit dem Bauchweh)
Pizza

Gelesen
"Durchbruch" (Ab ungefähr 50% kommt ein bisschen Schwung ins Ganze)

Getragen:
Jeans und transparente Bluse, bei der ich immer ein wenig indifferent bin, weil sie gleichzeitig schwitzen/muffeln und frieren lässt.


Gesehen:
Fleabag (<3)

Stressleveldurchschnitt gestern:
Selbstbeweihräucherung: Newbie-Status knallhart ausgenutzt und ALLES gefragt, was mir in den Sinn kam