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Donnerstag, September 12, 2019

120919: Essen im Knast

Gestern abend haben wir die Tee-zum-Netflixen-Saison wieder eingeläutet und ich bin noch nicht wieder ganz eingegrooved: erstens war mir dann bei Schlafen sehr, sehr heiss (Sie erinnern sich: langer Pyjama noch dazu?), zweitens musste ich (auch nicht sooo überrasched nach 500mL Extraflüssigkeitsaufnahme) um 1 aufs WC, um 4 kam Jonny, naja, es ist alles noch ausbaufähig.

Morgens: remote-Diskussionen mit Q respektive dem Hübsche über Velofahren bei Temperaturen unter 20Grad und den optimalen/angemessenen Füllgrad eines Schulrucksacks. Hmpf.

Im Bahnhof in Basel kamen mir dann lauter Leute mit einzelnen Karotten entgegen (so wie im Kinderbilderbuch: knallorange, sauber und mit hübschen Grün oben dran). Bei der ersten war ich nch sehr verwundert, aber dann sah ich auch schon den Promo-Austeiler. Karotten sind nun mal was anderes als die üblichen Zeitungen, Getränke, Cracker, Süssigkeiten, aber ich habe heute einen langen Tag incl Restaurantbesuch am Abend und zu keinem der Termine passt eine Karotte (Austeiler war übrigens die Sehbehindertenhilfe und es ging bis gerade jetzt, dass ich auf die potentielle Verbindung von Karotten mit dem Thema gekommen bin.)

Bei der Arbeit den ganzen Tag von Meeting zu Meeting gehoppelt, sei es Onboardinggespräche, Organisationakl Designgespräche, Produktspezifisches oder Teammeetings.
Mittagessen war eine schöne Abwechslung, nämlich mit dem Lieblingskollegen aus der alten Abteilung (Update in Sachen orange Farbe. Upsi.) und dann spontan Kaffeetrinken mit der gesamten alten Truppe. Sie reden noch mit mir!
Mit der neuen Abteilug im Umbruch, dem allgemeinen Onboarding, den Produkthandovers und den Extrapojekten ist das im Moment schon... ziemlich sportlich, aber es macht Spass und stresst mich (noch) nicht so sehr wie das Italienprojekt :-) (wäre auch schlimm, wenn, nach nur anderthalb Wochen). Ich merke, dass ich mich vermutlich am meisten von allen Beteiligten unter Druck setze, was ja eigentlich ok ist.

Aus Gründen gab es ein Teamabendessen und weil das alles sehr kurzfristig entschieden wurde und anscheinend in Basel irgendwas los ist, was die üblichen Verdächtigen an Restaurants ausgebucht sein lässt, ging es wohin, wo ich noch nie war. Ich fand es durchaus irritierend, dass, egal wo man danach sucht, der Verweis auf "Ehemaliges Gefängnis" so prominent ist, weil ... ja, schon, aber solange ich keine OITNB-Erlebnisgastronomie draus mache, wäre das doch eher ein launiger funfact für die Rückseite der Speisekarte als ein USP?
War aber sehr, sehr lecker und, da war ich gar nicht drauf vorbereitet, sehr warm draussen, also haben wir unter Bäumen in der Dämmerung gegessen und getrunken, bis irgendwann der Vollmond am Himmel stand und ich auf hohen Hacken mit müden Füssen über Kies und Kopfsteinpflaster zu einem sehr späten Zug getrappelt bin. Sehr skurril: der Centralbahnplatz wurde mit schwerem Gerät frisch geteert (schon wieder? Immer noch?) und war dafür nahezu vollständig abgesperrt, etwas, was man anscheinend lieber nach 22:00h macht als untertags, wo immer Rushhour am Bahnhof ist. Eine etwas gespenstische Stimmung und ich bin froh, dass ich aus dem Autopilotmodus aufgeschreckt bin, bevor ich in ein Loch gefallen, in heissen Teer getreten, in einen bauzaun gerumpelt oder von einer Planiermaschine überfahren worden bin.

Gegessen:
Joghurt, Ananas, Mango, Banane, Zwetschgen und Knuspermüsli
Semmel(n)knödel(n) mit Rahmschwammerl, Blumenkohl, Gurkensalat, Pfirsich

Getragen:
mal seriös in schwarzweiss


Gelesen:
Harry Hole

Stressleveldurchschnitt gestern: 16
Selbstbeweihräucherung: beim Soundingboard dem neuen Oberstchef gegenüber gesessen und keinen blöden Witz gemacht. Und den ganzen Tag die weisse Bluse weiss behalten (haha, immerhin so lang, bis mir ein Vogel von den lauschigen Bäumen beim Essen auf die Schulter gekackt hat)