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Montag, Juli 22, 2019

210719 Sunshine Coast

Wir haben Kanada ja eigentlich als Reiseziel ausgewählt, um der Sommerhitze zu entgehen und gerne auch mal ein bisschen zu frösteln und ja, das haben wir zwischendrin auch schon, aber alles in allem liegt eine Hitzedecke über dem Land und die letzten Tage waren wir schon auch froh darum, dass man bei den Outdoor-Hosen, die wir dabei haben, die langen Beine abzippen kann, weil wir ja mit Absicht keine (oder fast keiner eine) echte kurze Hose eingepackt hat. Ja, es ist raus, falls Sie sich schon immer gefragt haben, wer um alles in der Welt diese Zipphosen trägt und auch noch abzippt: das sind wir. (die Kinder schon lange in Pfadfinderlagern, und jetzt auch die Erwachsenen). karierte, bügelfreie Wanderblusen sind uns aber noch nicht gewachsen, ich übernehme für die Zukunft jedoch keine Garantie.
Also. Heute standen die Skookumchuk Rapids auf dem Plan und weil die zum Gezeitenwechsel am eindrücklichsten sind und der heute um 13:55h auf dem Plan stand, gab es keinen Wecker, ich wiederhole: KEINEN WECKER!!!
Ich war trotzdem um halb acht hellwach und versuchte, der Kapselmaschine in der Küche einen ordentlichen Espresso zu entlocken, aber das war eher nix. Nun ja, mit Milch war es dann ein sehr dünner Latte, aber was solls.



Der Rest der Familie (ich denke da im Speziellen an einen Teenager) brauchte etwas länger mit Aufstehen, aber wir hatten ja gestern schon beim Linsen durch die (abends natürlich geschlossene) Tür des Frühstückscafes rausgefunden, dass es das den ganzen Tag (also bis halt frühen Nachmittag) geben würde und so war sogar ich entspannt.
Das Frühstück war extrem lecker (ich war sehr gerührt, dass L. und ich die Portion Waffeln, die wir uns teilten, sogar auf zwei Tellern angerichtet bekamen, mit einer Riesenmenge frischen Erdbeeren und Sahne und sogar einer Dekoerdbeere auf Dekosalat.)


Der Wanderweg zu den Rapids (dort ist eine Art ... Engstelle, durch die beim Gezeitenwechsel drölfig Billionen Megakubikliter Wasser hindurchgedrückt werden und deshalb bilden sich bei Ebbe Strudel und bei Flut meterhohe Wellen. Heute (nachmittag, die Flut war uns zu früh): Strudel.) war sehr gemütlich, durch einen verwunschenen Regenwald und wie so oft waren wir mit halt Wanderschuhen und Wanderrucksack total overequipped, meiner Meinung nach nicht unbedingt von den Geländeanforderungen her, sicher aber dem Durchschnitt der Restwanderer gegenüber. Ich hege allerdings mittlerweile den Verdacht, dass es auch auf dem Weg vom Mount Everest Basecamp zum Gipfel die Fraktion der "Sommerkleidchen und Ballerinas" oder "Shorts und oben ohne, Flipflops an den Füssen" gibt. Erstaunlicherweise tun sich die auch nix, zumindest nicht so lange wir in Erste Hilfe. Reichweite sind, aber mei: ich bin halt "In die Berge zieht man Bergschuhe an und ist für plötzliche Wetterumschwünge gerüstet"-sozialisiert, da machste nix.







Die Strudel waren holladiewaldfee beeindruckend






Eine gewisse Stilkongruenz ist nicht zu verleugnen. (ich habe mein Tschäppi auf dem Grizzly-Boot vergessen)


wir picknickten (es könnte sein, dass ich nach dieser Reise Flatbread/Hummus/Guacamole und Gemüse auch erstmal wieder gesehen habe) im Sonnenschein, dank L., der mittlerweile selber bei den Hundehaltern seiner Wahl "Hello, may I pet your dog?" fragen geht, wurden wir dann noch in ausführlichen Smalltalk verwickelt (für Holländer gehalten, aber nur kurz, mit den dänischen Verwandten ins Gespräch gebracht worden, Wandertipps für  Jasper und Banff bekommen, Schweizerfahrungen ausgetauscht) und dann ging es auch schon zurück.


Nach einem Kaffee im Wald fuhren wir zum zweiten Stop des Tages: Baden im Ruby Lake. Das war unglaublich erfrischend, gerade richtig kalt/warm und tief für beide Kinder, die noch unglaublich viel Energie übrig hatten.




Mit frischen T-Shirts versorgt fuhren wir nach der Abkühlung direkt nach Madeira Park, um die schwere Wahl zwischen dem japanischen und mexikanischen Restaurant zu treffen, die es dort neben dem Pizzaplace gibt, aber dann war die Wahl doch nicht schwer, das japanische hatte nämlich zu.
Egal, mit mexikanisch können wir alle sehr gut leben und mit Einlaufen kurz vor sechs hatten wir endlich mal die lokale Abendessenzeit erwischt, der Laden war rappelvoll (und sehr, sehr lecker!)


Danach: Chillen auf der Terrasse, Packen für morgen, es geht nämlich .... in die Berge!

Gegessen:
Kirschen auf der Terrasse
Waffel mit Sahne und Erdbeeren
Flatbread mit Zeug und Gemüse
Chicken Tacos

Gelesen;
"Harry Quebert" (und, dass Joel Dicker überhaupt kein Amerikaner ist sondern ein ungefähr gestern erst volljährig gewordener Schweizer. Schau an.)

Getragen:
Wanderhose, - schuhe und blaue T-Shirts

Stressleveldurchschnitt gestern: 41 (ja, kein Kaffee stresst mich)
Selbstbeweihräucherung: relaxt.