Gestern sind wir also von Port McNeill bis Campbell River (laut Reiseführer das Ende respektive von unserer Seite aus der Anfang) der Zivilisation :-) gefahren und dort auf die Fähre nach Quadra Island.
Das ist eine sehr hübsche Insel mit flachen Steinstränden, wo das Wasser sogar recht warm wird, die eine Mischung aus First Nations-Heritage und einer Ferieninsel ist, eine etwas skurrile Mischung.
Als wir ankamen, merkten wir, dass das Nuyumbalees Cultural Center des Kwakwak'wakw Volkes nur noch anderthalb Stunden geöffnet haben würde, also sind wir direkt dort hingefahren, anstat erst im Hotel einzuchecken.
Die Ausstellung von Kultgegenständen war sehr eindrücklich (Foto/Video war nicht erlaubt) und gab einen bedrückenden Überblick über die Geschichte der Unterdrückung. Sehr spannend (mir fällt kein passendes Wort dafür ein) fand ich, dass es "Intruder Masks" gibt, die die Ausländer respektive die 4 grossen Krankheiten, die sie mitgebracht haben - Masern, Windpocken, Tuberkulose und Syphilis - symbolisieren sollen. Die Tänzer, die diese Masken trugen, kamen wären eines Anlasses ins Publikum und belästigten die Zuschauer und wurden dann ordentlich ausgelacht.
Mittlerweile hatte es angefangen zu nieseln und wir fuhren durch den Wald zu unserer Unterkunft für die nächsten zwei Nächte, der Tsa Kwa Luten Lodge, die auf First Nations Grund liegt und vom Kwakwak'wakw Volk betrieben wird. Das Hotel ist von der Architektur an ein klassisches Langhaus angelehnt und unser Zimmer ist grossartig! Die Kinder schlafen auf einer Art Brücke, wir haben Balkon mit Meerblick und es gibt einen Hot Tub und eine Hollywoodschaukel.
Da es sich richtig eingeregnet hatte, verschoben wir den eigentlich geplanten Spaziergang zum Cape Mudge Lighthouse auf den nächsten Morgen und sandelten ein bisschen herum (aka: der Hübsche bearbeitete Bilder, ich las, die Kinder chillten), bis wir im Restaurant essen gingen. Das war .. naja, schon okay-ish, leider haben wir über eine Stunde auf das Essen gewartet, was für uns Grosse fast ok gewesen wäre, aber L. ist ja eher unentspannt, wenn er hungrig ist... nun ja.
Geschlafen habe ich leider nur so mittel, aber meine Güte, Kaffee mit Meerblick auf dem Balkon ist trotzdem ein toller Start in den Tag.
Das Frühstück war super und hat alle mit dem Restaurant versöhnt. Draussen war es mittlerweile richtig sonnig und der Strandspaziergang zum Leuchtturm war richtig schön! Auf dem Rückweg sahen wir erst ein bisschen Tierkacke auf dem Boden und ich dachte noch: aha, schau an, anscheinend räumen hier nicht alle nach ihren Hunden auf, aber anscheinend war das kein Hund, denn als wir abends zurückkamen, hing neben dem Bärzettel von gestern noch dieser hier an der Tür (im Zimmerordner hat es Hinweise, was man bei Bären- und Pumabegegnungen machen soll und ein bisschen makaber finde ich den Vorschlag, für Kinder einen Hund anzuschaffen, weil der erstens als Frühwarnsystem funktioniert und zweitens zwar keine Hilfe im Kampf gegen einen Puma wäre, aber im Zweifelsfall vom Puma vor dem Kind angegriffen würde.).
Was aber viel spannender war: auf einmal prustete ungefähr 50m vom Strand ein Buckelwal und schwamm in aller Ruhe dort entlang. So nah haben wir in der ganzen Zeit hier bisher keinen gesehen!
Wir haben nach dem Leuchtturm unseren Outdoorseesack mit allem Zeug ins Auto geworfen und sind zum Radverleih gefahren, weil das ist anscheinend DAS, was man auf Quadra Island unternimmt.
Die Räder waren so naja, aber meine Güte, wir wollten ja nicht mountainbiken, sondern fuhren erstmal zum Rebecca Spit Provincial Park, solang man halt radeln durfte. Den Rest liefen wir zu Fuss und suchten uns einen Platz am Strand für ein Mittagspicknick und Krabbengucken am Wasser.
Am Rückweg lernten wir Watch kennen, eine Labradorhündin, die L. nicht vorbeilassen konnte, ohne ausgiebig durchgekrault zu werden. Watch's Frauchen legte uns Quadra Island durchaus als zB Retirement Place ans Herz oder auch einfach jetzt schon für ein Sommerhaus oder halt für immer.
Wir planten, die Strasse noch etwa eine Stunde weiter nach Süden zu fahren, eventuell ein paar Waldwege auszuprobieren und dann umzudrehen, um pünktlich die Räder abzugeben. Leider kam es dazu nicht, denn nach ungefähr ein, zwei Kilometern krachte es bei meinem Rad und der Umwerfer hatte sich total in den Speichen verkeilt und alles total blockiert. Gottseidank ging es gerade ziemlich bergauf (deshalb hatte ich ja auch runtergeschaltet) und ich war ziemlich langsam, sonst hätte es mich ordentlich auf die Nase in den Kies gelegt.
So ist nix passiert, ausser ordentlich Gefluche, aber der Hübsche bekam den Umwerfer mit einer Mischung aus Gewalt und Fingerspitzengefühl wieder raus, die Kette wieder rein, aber so richtig Lust hatte jetzt keiner mehr, noch viel weiter zu fahren. Stattdessen sind wir umgedreht, ich habe nicht mehr geschaltet (was relativ doof war, wir waren uns nämlich einig, dass der sicherste Platz für den Umwerfer der höchste Gang wäre und auch wenn es nicht richtig bergig ist im Süden von Quadra, so ist es schon kein Spass, im allerhöchsten Gang hügelauf zu fahren, besonders, wenn man andauernd Angst hat, dass wieder alles blockiert.
Nun ja. Der Radlmann war nicht wirklich hilfreich ("Hm, this should not have happened and was not intentionally." Aha.), bot uns ein Ersatzrad an, aber so richtig hatten wir keine Lust mehr, die gleiche Strecke jetzt zum dritten und vierten Mal zu fahren. Es scheint jetzt ein wenig unklar respektive im Ermessen des abwesenden Chefs zu liegen, ob wir einen partial refund bekommen oder nicht oder aber das eventuell kaputte Rad bezahlen müssen (haha, sicher nicht.).
Wir haben uns also auf den Weg nach Heriott Bay gemacht, ein bisschen aufs Wasser geschaut und dann rüber nach Quathiaski Cove, eigentlich, um im einzigen ausgeschilderten Cafe einen ordentlichen Kaffee zu trinken. Dazu kams aber nicht (vielleicht nicht das allerschlimmste, aber wer wird schon vom Äusseren aufs Innere schliessen), weil, man glaubt es nicht, das um drei Uhr nachmittags zumacht.
Wir sind also unterkoffeiniert zum Fähranleger gelaufen, wo es (total unausgeschildert) Cappuccino und Eis gab und nebendran Fish Tacos für ein frühes Abendessen.
Zurück im Hotel genossen wir den Whirlpool in Rehgesellschaft und schon heisst es wieder zusammenpacken, weil morgen wird ein sehr fährintensiver Tag!
Gegessen:
Jenny Benny's (pochierte Eier auf Toast mit Avocado, TOmaten und Soinat)
Hummus und Guacamole und Gemüse und so
Fish Taco
Getragen:
Wanderhose, T-Shirt, Wanderschuhe, Bärenglocke
Gelesen:
DIe Geschichte der Baltimores
Stressleveldurchschnitt gestern: 25
Selbstbeweihräucherung: nicht wirklich wegen dem Radgedöns geärgert und auch über sonst nix.
Das ist eine sehr hübsche Insel mit flachen Steinstränden, wo das Wasser sogar recht warm wird, die eine Mischung aus First Nations-Heritage und einer Ferieninsel ist, eine etwas skurrile Mischung.
Als wir ankamen, merkten wir, dass das Nuyumbalees Cultural Center des Kwakwak'wakw Volkes nur noch anderthalb Stunden geöffnet haben würde, also sind wir direkt dort hingefahren, anstat erst im Hotel einzuchecken.
Die Ausstellung von Kultgegenständen war sehr eindrücklich (Foto/Video war nicht erlaubt) und gab einen bedrückenden Überblick über die Geschichte der Unterdrückung. Sehr spannend (mir fällt kein passendes Wort dafür ein) fand ich, dass es "Intruder Masks" gibt, die die Ausländer respektive die 4 grossen Krankheiten, die sie mitgebracht haben - Masern, Windpocken, Tuberkulose und Syphilis - symbolisieren sollen. Die Tänzer, die diese Masken trugen, kamen wären eines Anlasses ins Publikum und belästigten die Zuschauer und wurden dann ordentlich ausgelacht.
Mittlerweile hatte es angefangen zu nieseln und wir fuhren durch den Wald zu unserer Unterkunft für die nächsten zwei Nächte, der Tsa Kwa Luten Lodge, die auf First Nations Grund liegt und vom Kwakwak'wakw Volk betrieben wird. Das Hotel ist von der Architektur an ein klassisches Langhaus angelehnt und unser Zimmer ist grossartig! Die Kinder schlafen auf einer Art Brücke, wir haben Balkon mit Meerblick und es gibt einen Hot Tub und eine Hollywoodschaukel.
Da es sich richtig eingeregnet hatte, verschoben wir den eigentlich geplanten Spaziergang zum Cape Mudge Lighthouse auf den nächsten Morgen und sandelten ein bisschen herum (aka: der Hübsche bearbeitete Bilder, ich las, die Kinder chillten), bis wir im Restaurant essen gingen. Das war .. naja, schon okay-ish, leider haben wir über eine Stunde auf das Essen gewartet, was für uns Grosse fast ok gewesen wäre, aber L. ist ja eher unentspannt, wenn er hungrig ist... nun ja.
Geschlafen habe ich leider nur so mittel, aber meine Güte, Kaffee mit Meerblick auf dem Balkon ist trotzdem ein toller Start in den Tag.
Das Frühstück war super und hat alle mit dem Restaurant versöhnt. Draussen war es mittlerweile richtig sonnig und der Strandspaziergang zum Leuchtturm war richtig schön! Auf dem Rückweg sahen wir erst ein bisschen Tierkacke auf dem Boden und ich dachte noch: aha, schau an, anscheinend räumen hier nicht alle nach ihren Hunden auf, aber anscheinend war das kein Hund, denn als wir abends zurückkamen, hing neben dem Bärzettel von gestern noch dieser hier an der Tür (im Zimmerordner hat es Hinweise, was man bei Bären- und Pumabegegnungen machen soll und ein bisschen makaber finde ich den Vorschlag, für Kinder einen Hund anzuschaffen, weil der erstens als Frühwarnsystem funktioniert und zweitens zwar keine Hilfe im Kampf gegen einen Puma wäre, aber im Zweifelsfall vom Puma vor dem Kind angegriffen würde.).
Was aber viel spannender war: auf einmal prustete ungefähr 50m vom Strand ein Buckelwal und schwamm in aller Ruhe dort entlang. So nah haben wir in der ganzen Zeit hier bisher keinen gesehen!
Wir haben nach dem Leuchtturm unseren Outdoorseesack mit allem Zeug ins Auto geworfen und sind zum Radverleih gefahren, weil das ist anscheinend DAS, was man auf Quadra Island unternimmt.
Die Räder waren so naja, aber meine Güte, wir wollten ja nicht mountainbiken, sondern fuhren erstmal zum Rebecca Spit Provincial Park, solang man halt radeln durfte. Den Rest liefen wir zu Fuss und suchten uns einen Platz am Strand für ein Mittagspicknick und Krabbengucken am Wasser.
Am Rückweg lernten wir Watch kennen, eine Labradorhündin, die L. nicht vorbeilassen konnte, ohne ausgiebig durchgekrault zu werden. Watch's Frauchen legte uns Quadra Island durchaus als zB Retirement Place ans Herz oder auch einfach jetzt schon für ein Sommerhaus oder halt für immer.
Wir planten, die Strasse noch etwa eine Stunde weiter nach Süden zu fahren, eventuell ein paar Waldwege auszuprobieren und dann umzudrehen, um pünktlich die Räder abzugeben. Leider kam es dazu nicht, denn nach ungefähr ein, zwei Kilometern krachte es bei meinem Rad und der Umwerfer hatte sich total in den Speichen verkeilt und alles total blockiert. Gottseidank ging es gerade ziemlich bergauf (deshalb hatte ich ja auch runtergeschaltet) und ich war ziemlich langsam, sonst hätte es mich ordentlich auf die Nase in den Kies gelegt.
So ist nix passiert, ausser ordentlich Gefluche, aber der Hübsche bekam den Umwerfer mit einer Mischung aus Gewalt und Fingerspitzengefühl wieder raus, die Kette wieder rein, aber so richtig Lust hatte jetzt keiner mehr, noch viel weiter zu fahren. Stattdessen sind wir umgedreht, ich habe nicht mehr geschaltet (was relativ doof war, wir waren uns nämlich einig, dass der sicherste Platz für den Umwerfer der höchste Gang wäre und auch wenn es nicht richtig bergig ist im Süden von Quadra, so ist es schon kein Spass, im allerhöchsten Gang hügelauf zu fahren, besonders, wenn man andauernd Angst hat, dass wieder alles blockiert.
Nun ja. Der Radlmann war nicht wirklich hilfreich ("Hm, this should not have happened and was not intentionally." Aha.), bot uns ein Ersatzrad an, aber so richtig hatten wir keine Lust mehr, die gleiche Strecke jetzt zum dritten und vierten Mal zu fahren. Es scheint jetzt ein wenig unklar respektive im Ermessen des abwesenden Chefs zu liegen, ob wir einen partial refund bekommen oder nicht oder aber das eventuell kaputte Rad bezahlen müssen (haha, sicher nicht.).
Wir haben uns also auf den Weg nach Heriott Bay gemacht, ein bisschen aufs Wasser geschaut und dann rüber nach Quathiaski Cove, eigentlich, um im einzigen ausgeschilderten Cafe einen ordentlichen Kaffee zu trinken. Dazu kams aber nicht (vielleicht nicht das allerschlimmste, aber wer wird schon vom Äusseren aufs Innere schliessen), weil, man glaubt es nicht, das um drei Uhr nachmittags zumacht.
Wir sind also unterkoffeiniert zum Fähranleger gelaufen, wo es (total unausgeschildert) Cappuccino und Eis gab und nebendran Fish Tacos für ein frühes Abendessen.
Zurück im Hotel genossen wir den Whirlpool in Rehgesellschaft und schon heisst es wieder zusammenpacken, weil morgen wird ein sehr fährintensiver Tag!
Gegessen:
Jenny Benny's (pochierte Eier auf Toast mit Avocado, TOmaten und Soinat)
Hummus und Guacamole und Gemüse und so
Fish Taco
Getragen:
Wanderhose, T-Shirt, Wanderschuhe, Bärenglocke
Gelesen:
DIe Geschichte der Baltimores
Stressleveldurchschnitt gestern: 25
Selbstbeweihräucherung: nicht wirklich wegen dem Radgedöns geärgert und auch über sonst nix.