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Sonntag, Oktober 28, 2018

Mehr Zeit!

Ich bin ja ein bekennender Fan der Zeitumstellung, besonders der Winterzeit (überhaupt des Winters, aber das ist ja nix neues). Ich kann mit dem ganzen Gejammer alles halbe Jahr echt nichts anfangen, mal ehrlich: rund um die Welt jetten auch alle in den Urlaub und da ist es auf einmal kein Problem, sich für nur zwei Wochen oder so um mehrere Stunden umzugewöhnen, aber zweimal im Jahr eine ist unmöglich? Ich glaube auch nicht, dass all die Befürworter der ewigen Sommerzeit bedacht haben, was das heisst, nämlich mitnichten, dass der Winter abgeschafft wird oder man im Winter mehr Tageslicht hat, es würde nur ungefähr bis Mittag stockdunkel sein.
Egal, heute also Winterzeitumstellung, das finde ich ja grossartig: man hat eine Stunde länger Wochenende, man kann richtig ausschlafen und hat trotzdem was vom Sonntag. (jaja, ich sehe all die Kleinkindeltern seufzen, deren Kinder heute einfach schon um halb fünf wach waren, wir hatten das auch lange Jahre. Unvergessen der Zeitumstellungssonntag, als der Hübsche und ich vor lauter Schlafmangel mit Little Q. die Zeitumstellung vegessen hatten und nach bereits stundenlangem Hallo wach und einem ausgedehnten Spaziergang mit einem Duracell-Kleinkind um vermeintlich sechs Uhr morgens in der Eiseskälte und im Stockdunklen vor der Tankstelle standen, um frische Semmeln für ein zweites Frühstück zu holen, und es war, verdammte Axt, erst fünf und die Tanke hatte noch eine Stunde lang nicht auf. Das ist mit Sicherheit eine der Geschichten, die Q. auf seiner Hochzeit hören wird. Aber: es wird besser und irgendwann ist es grossartig).

Bei einem Pyjamafrühstück um 9:00h machten wir also eine Liste, was wir alles vorhatten:


Und das dauerte dann auch ungefähr den ganzen Tag.

Brownies hatte sich Little L. gewünscht und zwar ohne Walnüsse (er mag überhaupt keine Nüsse, das finde ich sehr ungewöhnlich, aber tja nu, so ist das halt). Lustigerweise ist mein Standardbrownierezept aus dem Standardbackbuch (Affiliatelink, für Details siehe Sidebar) der damaligen Bloggerwelt auch ohne Walnüsse, also streute ich über eine Hälfte einfach welche drüber, für mich gehören nämlich unbedingt Walnüsse in Brownies. Auf der Suche nach der Dreamie-Tüte für die Katzen (Kinder und Katzen habe bei uns ihre Leckerlis im selben Schrank) stiess ich ausserdem auf eine offene Tüte Minimarschmelonen, die schon leicht angetrocknet waren, aber grosszügig auf Brownieteig verteilt für eine frei Schnauze Interpretation von "Rocky Road" sorgten und sehr lecker waren. Mit und ohne Nüsse.

Die Katzen waren erst beleidigt, dass es immer noch regnete, aber irgendwann war es ihnen egal und sie hopsten und jagten sich gegenseitig wild durchs nasse Gras. Sansa gewährt uns einen Vorgeschmack auf die richtige Jagdsaison, sie schleppt nämlich schon Zeug an. Gerne grosse Blätter, die sie dann mit grossem Buhei durch die Katzenklappe stopft, heute irgendwann auch einen nassen Solarlampion, der sich im Regen von der Lichterkette gelöst hatte, den hat sie bis zu ihrer Futterschüssel im obersten Stockwerk getragen. Man darf gespannt sein auf die erste Maus.

Für die Schule haben wir auch noch ordentlich geübt, es gab noch kurz Unklarheiten über "die Strasse von Sizilien" und "die Strasse von Tunis", aber es konnte geklärt werden: das ist ein und dasselbe, je nachdem, von welcher Seite der Strasse man halt schaut. Und keins ist die Strasse von Gibraltar, weil die ist ... bei Gibraltar, wer hätte das gedacht. Für den Freundeskreis Südosteuropa (bald gehts weiter mit den Ländern 29-44, das wird nochmal spannend, weil mit Ex-UdSSR bin ich noch schlechter als mit Ex-Jugoslawien) noch ein Tipp: es heisst korrekt nicht "Bosnien-Herzegowina", wie "Garmisch-Partenkirchen", auch nicht "Bosnienherzegowina", wie "Fürstenfeldbruck", nein, es heisst tatsächlich "Bosnien und Herzegowina", wie "Siegfried und Roy". Alles andere gibt einen halben Punkt Abzug.

So. Alles erledigt, der erste Krustenbraten der Saison ist im Ofen, an unserem Küchenfenster prangt ein grosses Bine-Brändlebild (nein, noch nicht die allgegenwärtigen Ölkürbisse, ich bin mit Kreidemarkern (Affiliatelinke) noch nicht durch, vielleicht machen wir die bunten Dinger dann nächstes Jahr), es ist nämlich erstmals ein leichter Rückgang der Halloweenbegeisterung zu verzeichnen. Q. geht lieber zum Unihockeytraining am Mittwoch (liess sich aber versichern, dass ich ihm von den zu verteilenden Süssigkeiten einen Teil zurücklege) und ich habe gar keinen Bock, einen Kürbis zu schnitzen. Das Malen ging zwar nicht wesentlich schneller, war aber weniger eklig.



Stressleveldurchschnitt gestern: 30
Selbstbeweihräucherung: alles auf der Liste geschafft, aber das hat eh nur Spass gemacht. Am schwierigsten: den zickigen Drucker besiegt, um Q. eine nackte Europakarte zum Üben auszudrucken. (Podgorica, Podgorica)