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Mittwoch, September 19, 2018

Kinder, heute habe ich etwas gelernt.

Erstens: Eine Katzentür in eine Glasscheibe einzubauen, ist gar nicht so einfach, wie ich dachte. Ich muss dazusagen, dass ich dachte, es wäre sehr, sehr einfach, nämlich mit dem am besten schon der Packung mit der Katzentür beiliegenden Glasschneider mit Schablone einen Kreis aufs Fenster kratzen, von mir aus auch beidseitig, man hat ja Doppelverglasung, dann gibt man dem ganzen einen beherzten Rempler mit dem Ellenbogen, zack, fällt das Teil raus, Katzentür reindrücken, fertig.
In Wirklichkeit ist es aber so, dass man bei Doppelverglasung die Scheibe neu mit dem richtigen Loch drin anferitgen lassen muss und dann wird die in den Rahmen eingepasst, fertig. Kostenpunkt, weil NATÜRLICH die grösste Scheibe im ganzen Haus: 700CHF oder so, unser Nachbar war sich nicht mehr sicher.
Nun ja, dann halt. (Sie können mir glauben, dass, auch wenn meine Vorstellung etwas naiv klingt, ich immer noch nicht auf der Brennsuppn dahergschwommen bin und gute Gründe habe, warum wir für die Katzen eine Tür in der Terrassentür einbauen wollen:
  • Sie sollen selbständig rein- und rauskönnen.
  • Der Ausgang soll auf der Gartenseite sein, nicht vorne direkt auf den Weg, das ist immerhin noch ein kleiner Puffer heile Welt vor der Wildnis der Wohnsiedlung hinter dem Zaun. (Auf der anderen Seite könnte man ein Loch in die Haustür machen, aber das wäre vermutlich auch viel komplizierter als ich es mir vorstelle)
  • Wenn man diese zwei Voraussetzungen akzeptiert, dann bleibt entweder: Loch in Terrassenfensterscheibe oder Kernbohrung durch die Aussenwand. Da ist die Wahl dann nicht mehr schwer.
 
Immerhin wurde uns von den Fensterleuten mitgeteilt, dass unsere ausgewählte Tür (Amazon Affiliatelink) mit Zugangskontrolle (wir kommen aus München, der Heimat vom "Stüberl", der Mutter von "Heute nur Stammgäste") wäre praktisch der Goldstandard unter den Katzentüren. Immerhin. Mit 700CHF Folgekosten.
 
Zweitens: Ein freigenommener Nachmittag ist ja auch mal was richtig Feines! Q. hat in einem Affenzahn neue Schuhe ausgesucht (wir hatten ungefähr 2 Wochen lang die gleiche Schuhgrösse, jetzt ist er bei 41.), L. hat uns auch begleitet, um Stiftenachschub zu besorgen, wir haben Eis gegessen und eine gute Zeit gehabt.
 
Drittens: Kinder mit eigenen Handys sind beim Autofahren sehr praktisch. Wenn ein Drängler einem gefühlt im Kofferraum hängt und man ihn rein technisch natürlich jederzeit abhängen könnte, aber aus guten Gründen (es war 80 wegen Baustelle und im Kofferraum stand ein Stapel Sushiboxen, deren Inhalt bei von 85 auf 230 in 0.3 Sekunden oder so sicher einen Grossteil strukturelle Integrität eingebüsst hätte) darauf verzichten möchte, lässt man das Kind einfach mal das Handy demonstrativ zum Heckfenster halten und wenn der Drängler darauf hin ausflippt und den Stinkefinger zeigt, kann das Kind auch grad ein Beweisvideo aufnehmen. Falls sich der Fahrer des französischen Lieferwagens bei uns entschuldigen möchte, bitte gern, sonst kriegt er bald Post von der deutschen Autobahnpolizei.
 
Viertens: Man darf einen Pass nicht NUR mit einem Smiley unterschreiben, aber wenn man zB ein Herz als I-Punkt oder einen Smiley oder einen hintendran malen würde, wäre das okay. Sagte der Zollbeamte am Autobahnzoll. Ich weiss nicht, wie valide diese Aussage im Zweifelsfall ist, besonders, wenn man kein kleiner niedlicher Achtjähriger ist, der das fragt.
 
Stressleveldurchschnitt gestern: 34
Selbstbeweihräucherung: Einen echt schönen Nachmittag mit den Kindern verlebt und nur kurz drüber nachgedacht, ob der Chef mit "Du bist in der einen Woche NUR Dienstag da?" etwas andeuten wollte, und dann einfach mit "Ja, eigentlich nicht mal das, aber da ist Audit, also halt notgedrungen doch." antworten.