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Donnerstag, Februar 16, 2017

Herzschwere

Es ist soweit: gestern abend kam Little Q. und erzählte mir etwas, das ihn sehr, sehr traurig macht. Und zum allerersten Mal, seitdem ich Mutter bin, ist es etwas, das ich nicht wieder gut machen kann, etwas, wobei ich auch nicht helfen kann.
  • Es ist keine Schürfwunde am Knie, die mit Saubermachen, nachtleuchtendem Ritterpflaster, Kuscheln und Trostgummibärchen besser als vorher ist.
  • Es ist kein weggenommenes Sandförmchen oder zerstörte Legoburg oder Vordrängeln an der Rutschbahn, wo ich mit meinem Kind besprechen kann, dass es sowohl ok sein kann, so was zu akzeptieren und abzuhaken, als auch sich zu wehren, und wie man das macht.
  • Es ist kein zerbrochenes Spielzeug, das man entweder reparieren oder ersetzen kann.
  • Es ist kein Streit mit dem Bruder oder einem Freund, bei dem ich entweder als Schiedsrichter oder Mediator helfen kann.
  • Es ist kein Streit mit Kackbratzen auf dem Schulweg oder Schulhof, bei dem ich als Löwenmutter entweder bei den anderen Eltern oder den Lehrern auf den Tisch hauen und Konsequenzen fordern kann, oder aber meinem Kind beibringen, dass es im Unrecht ist und mit ihm eine Lösungsstrategie ausarbeiten kann.
  • Es ist keine Ungerechtigkeit von Kindergarten-, Schul-, Kindergarten-, Trainerseite, die ich durch Intervention und im Notfall Eskalation bereinigen kann.
  • Es ist kein Mobbing oder sonst arschiges Verhalten anderer Kinder, bei dem ich mit meinem Kind Argumentationsstrategien erarbeiten kann und ihm den Rücken stärken kann, und gleichzeitig mit Lehrernkindergärtnern, anderen Eltern Massnahmen fordern kann.

Es ist etwas anderes, etwas, wo ich nichts tun kann, um das zu reparieren. Es ist etwas, was er noch öfter erleben wird, was nie leichter wird, und wo ich nichts tun kann, als da sein und ihm zeigen, dass es okay ist, wenn man traurig ist. Ich kann mit ihm traurig sein (und innerlich ein ganz klein bisschen froh, dass mein eigentlich so grosser Sohn mir erzählt, was ihn traurig macht und in meinen Armen weint, anstatt das in sich reinzufressen.)

6 Kommentare:

  1. Oh je, der erste Liebeskummer? Ich hoffe es geht ihm bald besser.

    LG Antje

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  2. Bei manchem großen Kummer kann und muss man einfach nur da sein. Mehr geht nicht, und auch nicht weniger. Mut und Kraft für Little Q. LG Sunni

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  3. Das ist enorm viel und wichtig zu zeigen: Das es Dinge gibt, die man einfach aushalten muss, weil nichts anderes geht. Und das er das nicht allein muss.

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  4. Angst, dass jemand/die Katze/... (bald) stirbt? Das war hier lange Thema...
    Da sein, drücken. Und Aussprechen können ist toll.
    Liebe Grüße
    Anne

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  5. Oh Mann, armer Q. Schön, dass er eine Mama hat, der er sich anvertrauen kann und die für ihn da ist.

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