Wie Sie sich vermutlich gedacht haben, hat alles dann gestern doch noch irgendwie geklappt.
Wobei ich mir schon zwischendrin wie in einem Slapstick-Film vorkam:
Der Flug aus Irland war 20 Minuten zu früh in London, ich freute mich schon wie ein Schnitzel. WEIL wir aber zu früh waren, mussten wir erst 10 Minuten auf ein freies Gate warten und dann nach dem Aussteigen wurden auf einmal vor unserer Nase Schiebetüren wegen "Extra Security Measures" geschlossen und Fluggäste eines anderen Fluges trappelten in Slomo vorbei. Trotzdem habe ich es in 20 Minuten geschafft, durch die Security zu düsen, meinen Boardingpass zu bekommen (Und, liebe Swiss-Frau: es gibt KEINE Ausdruckautomaten für Swiss-Boardingpässe, dafür muss man an einen Schalter gehen. Die Automaten sind für ganz viele andere Airlines. Und sie sind nicht "Just at Heathrow", sondern schon direkt hinter der Boarder Control.
Ich habe es sogar noch geschafft, einen Kaffee zu trinken und mir eine geschickte Strategie zu überlegen, die etwas andere Handgepäckspolicy von Swiss im Vergleich zu British Airways zu umgehen. Die haben das "pro Economy Passagier 1 Stück von maximal 5 kg" nämlich sehr ernst genommen und gewogen und gemessen und gezählt. Ich hatte keinen Nerv, irgendwas doch noch aufzugeben, weil ich irgendwann realisiert hatte, dass der Anschluss an den Zug nach Basel von Zürich aus auch ziemlich eng werden könnte und es eine relativ grosse Wahrscheinlichkeit gab, dass ich dann in Zürich fest sitzen würde respektive 250 CHF für ein Taxi vom Flughafen nach Hause zahlen (lassen) hätte müssen, und da wollte ich nicht noch am Gepäckband rumlungern.
Ich habe also, wie man das halt aus so Agentenfilmen kennt, meinen Laptoprucksack, in den ich auch noch die Handtasche gestopft hatte, unter meinem schwarzen, über dem Arm getragenen Mantel versteckt, während ich mein (abgemessenes) Rollköfferchen munter abmessen und wiegen liess. Den viel schwereren Rucksack hielt ich mit total unangestrengtem Gesicht und leicht verkrampfter Handhaltung verborgen. Hat geklappt!
Dummerweise war es dann immer noch neblig (und stockdunkel) und so flogen wir mit fast einer Stunde Verspätung los, was dann bedeutete, dass ich den allerallerletzten Zug nach Basel erwischte, der in anderthalb Stunden gefühlt in jedem Dorf zwischen Zürich und Basel anhielt. Die letze S-Bahn war da natürlich längstens weg, aber immerhin ist Basel gross genug für Taxis am Bahnhof und so war ich dann um halb zwei zu Hause und um zwei im Bett. Und um 6 wach, weil wir ja diesen Termin hatten.
Lessons learned: das ist nix für mich. Nächstes Mal vielleicht dann doch über Dublin oder halt untertags.
Aber immerhin: der Besuch war es wert!
Und interessanterweise habe ich heute mit meinen im schlafentzugsbedingten locker lockig vermutlich etwas krude lustig geschriebenen Emails nicht nur die Bonuspunkte gesammelt, nach denen ich aus war (die technisch, fachlich, sachlichen), sondern erstaunlicherweise eine Riesenmenge auf politischer Ebene, wo ich ja sonst eher mit Anlauf eine Arschbombe ins Fettnäpfchen mache. Was auch immer das jetzt bedeuten mag, ich bin zu müde, drüber nachzudenken.
Heute: die grossartigen Kinderzeugnisse und die Untersuchungsergebnisse des Hübschen mit Zeugnispizza feiern, zweidreivier Folgen TBBT und morgen Homeoffice im Hoodie (Note to myself: Webex-Meeting ohne Videofunktion)
Ach Frau Brüllen ist die Beste. Der Hübsche hatte Recht-die Lebensqualität erhöht diese Reiseplanung nicht-aber den Unterhaltungswert sehr. Beim nächsten Agentenfilm passe ich dann mal besser auf, da lernt man scheinbar fürs Leben...
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