Zweitens habe ich festgestellt, dass in unserem Elfenbeinturm um 9 viel mehr los ist als eben morgens kurz nach 7. Das ist jetzt an sich natürlich keine bahnbrechende Erkenntnis, wenn ich sonst morgens um kurz nach 7 durch die Drehtür komme, sehe ich die Pförtnerriege, Produktionskollegen, ein paar Ingenieure und die Leute, die zB aus Luzern pendeln und vor der Stauwelle in Basel sein wollen. Wenn man um 9 kommt, gibt es erstens Stau am Drehkreuz, zweitens ist Highlife vor dem Empfangsdesk, weil Unmengen Leute Besucherausweise haben wollen, weil jeden Tag eine andere Konferenz abgehalten wird. Die wird dann mit grossen Aufstellbannern im Foyer angekündigt und nicht mal die stehen morgens um 7 schon. Man muss deutlich länger als die versprochenen maximal 41 Sekunden auf den Lift warten und hat schon fast den Eindruck von himmlischer Ruhe, wenn man dann das Grossraumbüro auf halber Höhe erreicht. (Und das ist definitiv nicht der Fall ;-)).
All diese Aktivitäten in den Niederungen des Prestigebaus bekommen wir Arbeitsbienen da oben gar nicht mit, weil wir normalerweise um 9, wenn all das startet, ungefähr unsere dritte Tasse Kaffee trinken und schon seit Stunden in luftiger Höhe an der Arbeit sind. Sehr interessant!
Nun ja, heute kam der Hübsche ja wieder zurück, d.h. morgen muss ich nicht mehr am Drehtor anstehen.
*Der Hübsche hielt mich für bekloppt, aber erstens hatte ich nach der letzten Trainingswoche echt einen Haufen sehr dringende Dinge aufzuarbeiten und zweitens habe ich meine total ungestörte Zeit morgens im Bad echt lieben gelernt. Ich habe bei der Glamourshoppingweek unter anderem ein wenig exzessiv glitzrigen Moondust-Lidschatten bei Urban Decay eingekauft und ich sags mal so: eine ruhige Hand und kein "Zieh dein Unterhemd richtig an, vorne ist das mit ohne Wapperl!" kann beim Auftragen von meinem aktuellen Favoriten "Solstice" den Unterschied zwischen "sparkling personality" und explodiertem Glitzerkleber machen.
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