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Mittwoch, September 09, 2015

Paaaaaarty!

So, letzten Freitag war es dann endlich so weit: Little Q.s 10. Geburtstag wurde standesgemäss nachgefeiert.
Zwei der eingeladenen Gäste kamen schon direkt nach der Schule mit, so dass wir in grosser Runde zu Mittag assen (ich habe klassische Carbonara gemacht, die ich nicht essen kann, weil ich als Kind ein einziges Mal Spaghetti Carbonara gegessen habe und die waren total scheusslich und dann habe ich gelesen, dass die echten Carbonara mit Ei, das gar nicht richtig gekocht wird, gemacht werden, und das krieg ich nicht runter, aber die Kinder fanden es superlecker.) und danach gemeinsam das Zelt im Garten aufbauten.
Da merkt man dann, dass die Kinder gross werden, weil: hey, sie waren wirklich und ganz ehrlich hilfreich. Sie haben Heringe in den Boden gehämmert, Schnüre gespannt, Matratzen geschleppt, Kissen für die Gemütlichkeit ins Zelt gefüllt, wir sind gemeinsam in den Baumarkt und haben Holz fürs Lagerfeuer, eine Finnenkerze für wohooooo und die letzten vier Lampions für Deko gekauft.
Wir hatten ja auf der Einladung angekündigt, dass wir bei schönem Wetter Lagerfeuer/Fackelwanderung/Zelten machen würden und bei schlechtem Wohnzimmerkino/Übernachtung im Matratzenlager.

Nun schien hier gestern die Sonne strahlend vom Himmel, allerdings war es echt frisch und so hatte Little Q. in der Schule verkündet, dass wir wohl eher Kinoabend machen würden. Dann stellte sich aber raus, dass ein Mädchen nicht lang Filme schauen kann, weil ihr dann schlecht wird und das ist ja auch doof.... Wir haben das dann so gelöst, dass die Kinder, die schon am Nachmittag da waren, ein paar Folgen Ninjago auf Netflix schauen durften, während ich Pizzateig etc. vorbereitete, den Abend und die Nacht würden wir allerdings draussen verbringen.

Irgendwann waren dann alle schon so hungrig, der Pizzastahl heizte vor, die Finnenkerze brannte, von allen anderen Gasteltern trudelten die WA-Nachrichten ein wegen "Was anziehen, geht ihr raus, die Kinder freuen sich total!" und meine Vorhut war total aufgeregt, so dass wir spontan den Partystart nach vorne verlegten und die Gäste einfach daheim abholten.

Nach Geschenkeauspacken, Einziehen ins Zelt (in ein 4Mann-Zelt gehen 7 Kinder. Knapp.), Chips und Flips knabbern ums Lagerfeuer kam für mich das grösste Aha-Erlebnis: ich fragte so in die Runde, was denn auf die Pizza drauf solle und was auf gar keinen Fall, und zack, auf einmal hatte ich drei Kinder in der Küche, die Pizza belegten, mit dem Reinschiebdings in den Ofen schuckerten (ohne Calzone zu fabrizieren, und sogar mit flüssigem Spiegelei drauf), die sie wieder rausholten, Bestellungen und Service managten und mein einziger Job war den Teig wirklich dünn auswallen und "Boah, das mit dem Ei, das ist megagrusig, kannst Du das aufmachen?".

Ja, ne, und ich hatte gedacht, ich würde in der Küche stehen und allein Pizza am Fliessband produzieren, während der Hübsche draussen Getränke und "Ich will aber das und nicht das und das ist eklig und jetzt habe ich mich vollgeschüttet" managed.
Ja, grosse Kinder haben dann doch irgendwie Vorteile ,-). Ich weiss noch, wie ich mich bei so vielen Kindergeburtstagen drüber aufgeregt habe, dass man ja auf jeden Fall ein voll grosses Kuchenstück und ein Muffin und das auch noch haben muss, jedes einmal anschleckt, verkrümelt und dann "Wäh, ätzend, kann ich eine Banane?".
Nein, hier wusste jeder, was er mag und das länger als 10 Sekunden. Schön!

Parallel wurden noch Marshmallows abgefackelt geröstet und Stockbrot gebacken, bis es irgendwann wirklich dunkel wurde.

Während wir alle zum Anziehen (Schuhe, Socken, Pulli oder Jacke) schickten (ich lade nur noch Pfadfinderkinder ein. Die sind voll praktisch ;-)), machten wir schnell Zwischenklarschiff, danach wurden die Pechfackeln am Lagerfeuer angezündet und wir sind einfach losgelaufen (das ist das blöde an Pfadikindern, die sind nicht total überwältigt "Juhuuuu, Feuer, Fackel, noch nie gemacht!", nein, die sagen "Ah, cool, das haben wir in dem Lager, in dem und da und dort auch schon gemacht." Aber: mit anderen Kindern wäre mir dann doch mulmig geworden, so mit Riesenfackeln im stockfinsteren Wald..... Wir sind dann eine spontan echt ausgedehnte Runde durch die Nacht gelaufen, um kurz vor 10 waren wir zurück, haben die Fackeln im Wassereimer gelöscht (da, wo die verkohlten Marshmallows schon schwammen), und binnen 5 Minuten waren alle Zähne geputzt, die Pyjamas angezogen, und die Kinder ins Zelt gestapelt. Ich war schon ganz euphorisch, dass das ja wie nix ging und wir hätten sie ja auch noch eine Stunde durch den Wald gescheucht und die würden bestimmt in fünf Minuten schlafen.

Nun ja. Fünf Minuten später war das Geschrei gross, weil das Zelt anscheinend mitten in der Durchgangszone der Nachbarskatzen lag und die erstmal genau nachschauen mussten, was denn da los wäre. Und ja, ich verstehe, dass es gruslig ist, wenn auf einmal Gekruschel im Vorzelt ist und noch mehr, wenn auf einmal jemand über das Zelt klettert.

Hmm. Irgendwann waren die Katzen müde, die Kinder im Zelt allerdings nicht. Um halb 12 wurde moniert, es wäre zu heiss und man müsste den Eingang aufmachen und Little L. wollte auf einmal sowieso doch lieber im Haus schlafen. 10 Minuten später dann doch lieber wieder nicht und kurz nach 12 war dann Ruhe im Karton. Bis kurz vor sechs, aber das habe ich ja letzten Samstag schon erzählt.

Hach. Obwohl ich nicht viel Schlaf bekommen habe, war das einer der entspanntesten Kidnergeburtstage, die ich je erlebt habe!







1 Kommentar:

  1. Das klingt richtig Klasse (besonders das mit den praktischen Pfadfinderkindern ;-) ) und ich bin ein klein wenig neidisch. Wir haben am Wochenende ja auch 10. Geburtstag gefeiert, aber eben gaaanz anders. Wobei Saskia an so einer Nacht im Zelt wohl auch Spaß hätte. (Nur die Freunde sind hier eben keine Pfadis, sondern Kinder im Rolli und/oder mit Magensonde - das schließt einiges aus.)

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