Es ist wieder so weit: ich wüsste gerne WMDEDGT? aka Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?
Wie es geht? Tagebuchschreiben, verlinken, bei den anderen ins virtuelle Wohnzimmer schnuppern. Viel Spass!
Ich bin richtig stolz: wie immer bin ich heute schon um 05:15h aufgewacht, aber anstatt aufzustehen und Dinge zu tun, habe ich mich umgedreht, eingemümmelt und bis zum Weckerdudeln um 6 geschlafen ;-).
Dann normale Dienstagsroutine: Q. hat Frühschule, d.h. er muss um 7:20h aus dem Haus und steht dementsprechend kurz nach mir auf. (Ich wecke ihn, wenn ich mit Duschen und Schminken fertig bin). Zur Zeit schlafen die Jungs beide aneinandergekuschelt in Little L.s breitem Bett, der ist definitiv mein Sohn und um sechs auch schon knallwach und kommt dementsprechend immer schon mit runter frühstücken, obwohl er eigentlich erst um 7:00h mit dem Hübschen auf stehen müsste, um rechtzeitig in den Kindergarten zu kommen.
Für mich ist an diesen Frühschultagen immer erst um 7:00h Abflugzeit, also bekommt der Hübsche püntklich zu seinem Weckerklingeln noch einen frischen Kaffee ans Bett.
Um 07:20h bin ich dann im Büro, bis zur Morgensitzung um 08:15h habe ich die liegengebliebenen Mitarbeiterschulungen vom Vorabend korrigiert, das Einführungstagesprogramm für einen neuen Kollegen, der uns heute besucht, zusammengebastelt, Leute, von denen ich dringend Dinge brauche, mit „Urgent!!!!“-Mails daran erinnert, und eine Runde durch den Betrieb gedreht.
Im Moment werden bei uns alle Anlagen zwischen zwei Kampagnen gereinigt, d.h. man kann das Innenleben von Kesseln und Zentrifugen begutachten.
Morgensitzung: wie immer, es wird der Tag mit Labor, Betrieb und Werkstatt koordiniert, danach vertrete ich meinen Chef bei der allwöchentlichen Planungssitzung, wo die gesamte Produktion mit Lösungsmittelregeneration, Einkauf, Logistik und Controlling abstimmt, wo und wie wir stehen. (Ausserdem findet man dort jede Menge Chefs physisch auf einem Haufen und kann sie an ausstehende Approvals erinnern oder sie dahingehend vorwarnen).
Bis zum Mittagessen wird weiter Kampagne vorbereitet. (ein letztes Mal. Schnüff).
Mittag in der Interimskantine: grüner Spargel mit Gemüsevinaigrette, Rührei und Kartoffeln schmeckt erstens lecker und sorgt zweitens bei Chemikern natürlich für einigen Recherchebedarf und Geschichten aus dem Krieg aka OC-Praktikum und wer die übler riechenden Substanzen kochen musste.
Danach möchte der Chef, der in Irland weilt, auf den neuesten Stand gebracht werden, ich bekomme Antworten auf meine „Urgent!!!!“-Mails mit einem höflichen Hinweis auf „bank holiday“ in England gestern, aber immerhin auch schon fast den Daten, die ich brauche.
Ich reviewe und approve Dokumente, übergebe ein Teilprojekt meines „Das mache ich noch zusätzlich“-Jobs an eine würdige Nachfolgerin und bespreche auf einem meiner vielen Wege quer über das Areal mit dem Kollegen, der nahezu zeitgleich mit mir die Abteilung verlässt, unser Synergien nutzendes gemeinsames Abschiedsfest.
Ich entscheide, wie mit auf Musterergebnisse reagiert werden soll, bekomme noch mehr Infos aus England, mache für morgen früh um halb acht einen Termin mit der Einkaufsabteilung ab, gebe R&I-Schemata frei, gebe noch ein Projekt an einen Nachfolger ab, bin gefühlt Telefonauskunft für das ganze Büro, weil alle Kollegen entweder im Urlaub oder schon heim sind, bis ich dann um zwanzig vor fünf auch die Segel streiche.
Auf dem Heimweg fahre ich meinen Dienstagsschlenker über den Supermarkt zum Wochengrosseinkauf, dann noch ein Dorf weiter, Hemden in der Reinigung austauschen, im dm den ca. einmal im Monat fälligen Drogerieeinkauf erledigen (Tipp für alle, die immer jammern "Ach, da will man nur Klopapier kaufen und schon hat man den Wagen voller gepunkteter Muffinformen, süsser Kinderstrumpfhosen und Nagellack": Machen Sie Ihren dm-Einkauf nach einem 10 Stundentag im Büro, nach dem Lebensmittelgrosseinkauf und der Aussicht auf noch lang keinen Feiertag, dann landet genau das im Wagen, was soll und zwar in einem Affenzahn.)
Ein kurzer Anruf beim Hübschen und den Jungs ergibt: alles klar, sie übernehmen den Vor-Ort-Termin mit dem lokalen Feuerwehrkommandanten, der die Einhaltung der Brandschutzbestimmungen in der Tiefgarage unserer Siedlung überprüfen soll. Hausaufgaben sind auch gemacht und kontrolliert, perfekt. Da passt es für mich gerade, das vollgepackte Auto auf dem Heimweg noch am Waldparkplatz abzustellen und im Regen schnell zur Waldhütte raufzulaufen, die der Kollege und ich uns als Location für unser Abschiedsfest ausgedacht haben. Reservieren kann man da nämlcih nur ganz offline, nämlich mit Zettel an einer Pinnwand vor Ort. Immerhin ist unser Wunschtermin noch frei und ich kann grad mal für die Kollegen die Zeit stoppen, die man rauf und runter (Autoverbot im Wald) braucht: je 8 Minuten, im Regen, mit ungeeignetem Schuhwerk. Geht.
Um 19:00h bin ich zu Hause, die Jungs schleppen mit mir die Einkäufe nach oben, gegessen haben sie schon. Während die kleinen Jungs ins Bad gehen, der grosse wieder in die Tiefgarage zur Feuerwehr, räume ich die Einkäufe ein, mache mir schnell ein Avocadobrot und einen Espresso.
Viertel vor acht ist Vorlesezeit, danach kuschle ich mich noch ein bisschen an Little L. und lese meinen Feedreader leer, während er einschläft.
Ein Anruf vom Schichtleiter der Spätschicht schreckt mich auf, wir klären noch was dringendes, dann mache ich mein alltägliches Bauchtraining, packe die Kinderznüniboxen für morgen (es gab endlich heimische Erdbeeren, Little L. freut sich ein Loch in den Bauch), dann lege ich mich in die Badewanne und das wars dann für heute.
Und ich finde, wenn man das so durchliest, ist einem ein bisschen klar, dass ich einerseits ein bisschen neidig die #rp15-Berichterstattung verfolge, andererseits aber vor lauter hopphopphopp-Alltag gar nicht dazu komme, mich richtig dorthin zu wünschen. Viel Spass Ihnen da oben in Berlin!
wahrscheinlich hast du schon zig Kommentare dazu: leider lässt sich kein Link einstellen, dafür ein Beitrag posten ;)
AntwortenLöschenGuten Morgen, liebe Frau Brüllen! Schaltest Du den Link noch frei oder bin ich einfach zu früh? :-)
AntwortenLöschenDanke und herzliche Grüße,
Frau von TdrahlloV
30!
AntwortenLöschenich bin auch mal wieder dabei. mein tagebuch ist immer so dröge, da habe ich schon lange keinen drang mehr verspürt, mich mitzuteilen :)
Besser spät als nie, auch wenn ich es oben irgendwie nicht (mehr?) eintragen kann:
AntwortenLöschenhttp://kleinefluchten.blogspot.de/2015/06/tagebuchbloggen-5-juni-2015.html
LG Tina