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Sonntag, März 08, 2015

Frühlingsschnipsel

Irgendwie geht das ja immer so schnell: erst wartet man auf Herbst und es ist so lang sonnig, dass man sich albern vorkommt, die noch blühenden Sachen im Garten wintertauglich zusammenzuschneiden, dann ist auf einmal Advent und man muss schauen, dass man rechtzeitig das Weihnachtsgedöns verteilt, draussen im Garten ist es jetzt auch hässlich, so in der Kälte rumfuhrwerken, das macht ja auch keinen Spass und dann ist Weihnachten und Skiferien und immer noch Wintern und gefühlt eine halbe Stunde später ist Frühling und die Krokusse und Hyazinthen blühen, obwohl man das ganze vertrocknete Gedöns drüber nicht entfernt hat.
Dieses Wochenende dann war es soweit: ich habe eins der im Schnitt drei Gartenwochenenden pro Jahr eingelegt. Das ist genau die Menge, die mich nicht stresst, sondern noch Spass macht, aber mehr brauchts bei unserem handtuchgrossen Garten echt nicht.
Udn weil mich sowas immer recht spontan überkommt und dann schneller erledigt wird, als ich zB Gartenhandschuhe anziehen könnte, sind meine Hände auch so zerkratzt und zerstochen von den Rosenranken, in die ich aus Versehen gegriffen habe, als ich vertrocknetes Schilf und Minze rausgerissen habe. Little L. hat mich übrigens tatkräftig unterstütz, weil er es sehr spannend fand, mit der echten richtigen Gartenschere vertrocknete Stengel abschneiden zu dürfen. Als der Hübsche heimkam, zeigte er ganz stolz: "Schau, Papi, ich hab der Mami geholfen und sogar noch alle Finger!"
Der Hübsche (damit Sie nicht glauben, der würde nix machen, keine Sorge, alles gut und fair hier, 50/50 kann sehr wohl funktionieren) hat dann den Sträuchern eine freche Kurzhaarfrisur verpasst, die drinnen überwinterten Bäume nach draussen verfachtet (wir arbeiten an winterharten Feigen- und Zitronenbäumen), Little L. und ich haben das Säckchen mit den aus Korsika mitgebrachten Stockrosensamen wiedergefunden und die in Eierkartons angesät, in den Balkonkästen hat erstaunlich viel den Winte rüberlebt, da müssen wir dann nur ein paar Lücken füllen, hach.

Nach getaner Arbeit gab es dann den schon lange angedachten, bei der Kaltmamsell gefundenen Batzlguglhupf (wenn man die Teigfleckerl hauchdünn ausrollt, kriegt man die ganze Füllung rein), Little Q. beschlagnahmte das Sofa auf dem Balkon mit dem Kindle und den Helden des Olymp, während Little L. und ich das im Haus nicht ganz so sehr goutierte Ballspielen im Garten nachholten.
Hach.

Die Katze frisst wieder, lässt sich das Hinterteil eincremen, und so sind wir fit für die nächste Woche.

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