Datenschutzerklärung und Amazonpartnerlinks

Donnerstag, November 06, 2014

Früh übt sich,

was ein echter Schweizer werden will.
Little L. kam letztens aus dem Kindergarten nach Hause und meinte: "Heute, Mami, da hab ich im Kindsgi ein Buus bekommen"
Ich so: "Aha. Was ist das denn, "ein Buus", das Wort habe ich noch nie gehört?
Little L.: "Ja, also, ich weiss jetzt das Wort auf unserer Sprache nicht, in Kindsgi-Sprache heisst das "e Buess"".
Ja, und da klickte es natürlich bei mir (Little L. und Q. reden mit dem Hüsbchen und mir ihre Version von Hochdeutsch, in Kindergarten, Krippe und Schule dahingegen astreinen Aargauer/Basler Dialekt und wenn es mal Wörter gibt, die wir zu Hause auf Hochdeutsch nicht benutzen, dann fehlen die.)
Aber: wie jeder der in der Schweiz schon mal 0-5 Stundenkilometer zu schnell gefahren ist, weiss ich natürlich, was "e Buess" ist (zu Hochdeutsch: "eine Busse" und nein, auf der Schweizer Tastatur gibt es kein scharfes s und ich habe keine Lust auf komische Sonderzeichenshortkeys.).

Ich wollte natürlich wissen, wofür es die "Buess" gab und was sie beinhaltet. Grund war "Also, ich war zu spät. Ich war am Malen und wir sollten alle in den Kreis kommen und ich war aber noch nicht fertig und dann hatte es die Frau H. schon zum dritten Mal gesagt und dann gab es die Buess. Die S., der I. und noch drei andere haben auch eine Buess bekommen."
In was die Busse bestehen sollte, war zunächst unklar, als Referenz wurde herangezogen, dass andere als Buess schon mal alle Buntstifte im ganzen Kindergarten spitzen musste, was bei der Affinität mancher Kinder zu dieser Tätigkeit (Elektrospitzer! Kurbelspitzer!) vielleicht gar nicht so richtig schlimm war.
Am nächsten Tag dann wurde die Buess vollstreckt: alle, die eine bekommen hatten, durften nach dem Znüni im Kreis als Letzte zum Sielen nach draussen gehen. "Aber, Mami, von all den Letzten war ich der Erste, also war es gar nicht schlimm"

Ich werde das nächste Mal, wenn man mich mit 123 km/h auf der Autobahn blitzt, auch mal vorschlagen, dass ich statt 150 CHF zu bezahlen, doch mal alle Bleistifte der Kantonalpolizei spitzen könnte, oder bei einem Stau erstmal alle vorbeilassen und dann als letzter (oder wenigstens als Erster von den Letzten) durchfahren könnte.

5 Kommentare:

  1. Jaja, die Buße (sieh an, eine deutsche Tastatur). Die ist erheblich. Ich habe auch schon für 25 kmh zuviel, 250 Franken zahlen müssen. Ist ja klar, daß die Schweizer dann gleich nach der Grenze im 120er Bereich rasen wie die Bekloppten. Bei uns ist es halt viel billiger. Wobei sich die Deutschen freuen wie Bolle, wenn ein Schweizer wegen zu hoher Geschwindigkeit angehalten wird.

    AntwortenLöschen
  2. danke für diese Sprachaufklärung, ich hab herzlich gelacht! :D

    AntwortenLöschen
  3. Wobei 123 km/h auf der Autobahn im 120er-Bereich nur 60 Franken kostet. Kürzlich ausgetestet...

    AntwortenLöschen
  4. Also solche eine Buess kann man ja gerade noch ertragen :-) Sehr niedlich und sprachlich wieder was dazu gelernt! Herzlich, Sunni

    AntwortenLöschen
  5. Gute Idee, versuchs mal... Die Polizei ist sicher froh um deine Hilfe... Nur die Staatskasse hätte dann ein Loch...

    LG, Heidy

    AntwortenLöschen

Bitte benehmen Sie sich. Und bitte geben Sie mir keine Tipps, danke. Wenn Sie es doch tun, landet Ihr Kommentar im Spam.