Es ist ja so, dass die Menschheit immer was zum Motzen findet. Entweder ist es doof, dass Winter wird oder doof, dass der Sommer kein richtiger war oder andersrum. Entweder ist die Zeitumstellung an sich doof (insert semiwirtschaftswissenschaftliche Berechnung von Verlust an Bruttosozialprodukt, garniere mit Biorhythmus, verwende das Schlagwort Minijetlag, zeige Bilder von traurig muhenden Kühen wegen zuviel Milch im Euter, schwenke die vegane Fahne einmal durchs Bild, Sie verstehen, was ich meine?) oder aber man ist Eltern und hat zur Zeitumstellung vielleicht nicht mal eine prinzipielle Meinung, bekommt aber dank frühaufstehender Sprösslinge von "Sie können eine Stunde länger schlafen" schon gar nichts, weil Kinder ja noch zeitumstellungsresistenter sind als Milchkühe und dann halt einfach wach sind.
Ja, auch ich erinnere mich noch sehr gut, wie wir seinerzeit in Eiseskälte nach anderthalb Stunden Vorlesen, Kneten, literweise Kaffee und Bauklötzchen spielen vermeintlich pünktlich um 6:00h im Stockfinsteren vor der semmelversprechenden Tankstelle standen und die zwar schon um 6:00h aufmachte, es aber erst 5:00h war.
Mittlerweile ist das hier gsd. alles nicht mehr so dramatisch, Little L. kommt am Wochenende zwar immer noch früher, als man sich das vielleicht wünschen würde, aber erstens ist er ein ganz grosser Hörspielhörer (mit Kopfhörer, damit nicht alle "Was sind die Farben der ganzen Welt? Blaugelbblaugelbblaugelb!" hören müssen) und zweitens, und das ist jetzt vielleicht nicht superberuhigend, sondern etwas verstörend, stehe ich mittlerweile selber eigentlich ganz gern früh auf. Auch am Wochenende. (Also: vor 5:00h nicht mehr und vor 6:00h auch nicht freiwilllig)
Vielleicht ist das schon die senile Bettflucht oder mein Körper bereitet sich darauf vor, dass ich ja plane, die Kinder in der Pubertät gnadenlos für ihr jahrelanges Ausschlafenverhindern bezahlen zu lassen ;-), auf jeden Fall mag ich es ganz gern, mit Little L. aufzustehen, mir einen Kaffee zu machen, direkt mein Sportprogramm zu absolvieren, und frisch geduscht bereit für einen grossartigen Sonntag (heute eine Stunde länger! Juhuuu!) zu sein.
In diesem Sinne: liebe Kleinkindeltern, halten Sie durch, es wird besser. Entweder schlafen die Kinder irgendwann länger oder Sie freiwillig weniger. Jetzt muss ich los, Kuchenbacken.
Da ging / geht es mir ähnlich:
AntwortenLöschenFrüher habe ich mich oft geärgert, wenn ich am Sonntag dann innerer Uhr um kurz nach 6 Uhr munter und an weiterschlafen nicht zu denken war. Der einzige Tag der Woche, an dem ich ausschlafen konnte und dann das, ärgerlich.
Mittlerweile sehe ich es ganz entspannt, wenn ich so früh munter werde - ab aufs Sofa, den ersten Kaffee geschlürft und wahlweise nehme ich das Strickzeug zur Hand, surfe dank Tablet im Internet oder lese in Ruhe und genieße die "geschenkte" Zeit und habe sozusagen länger was vom Tag. Und hey, es ist Sonntag - wenn ich Nachmittags müde Stellen im Gesicht habe, lege ich mich eine halbe Stunde hin und döse. Richtig schlafen ist dann eher suboptimal, weil ich danach zu nichts mehr zu gebrauchen bin, das versuche ich zu vermeiden. ;-)