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Mittwoch, Juni 18, 2014

Lächeln und winken

Es ist ja so: an Tagen, wo alles zusammenkommt, wo man

  • um halb sechs aufsteht, um rechtzeitig im Büro zu sein um den Schreibtisch für den Umzug zu räumen,
  • trotz vollstem Zeitplan noch Kollegen aus dem Ausland betreuen und rumführen muss,
  • für den nächsten Tag ein "kleines, ganz ungezwungenes" Fest für 300 Kollegen organisieren durfte / musste und etwas nervös ist...
  • am Organisieren von Kinderbetreuungsmöglichkeiten für den eigentlich freien Freitag ist, weil man da auf einer grossen Informationsveranstaltung auf der Bühne stehen wird,
  • irgendwie noch Zeit reinquetschen muss, um die den drei Bürokollegen im Weg stehenden Umzugskartons endlich in die Schränke zu räumen,


an solchen Tagen setzt das Universum dann immer noch zwei, drei Schippen oben drauf:


  • die für irgendwann gegen 9:00h angekündigten irischen Kollegen (einer übrigens mit einem Namen, der auch im Cast von GoT vorkommt, allein deshalb sehr sympathisch) stehen um 8:10h schon auf der Matte.
  • Zusätzlich zu den Kollegen bekommt man einen unglaublich nervigen Schnupperpraktikanten an die Backe, der "einfach nur zuhören" soll, dafür aber zu einfach allem seinen Senf dazugeben muss, und wenn das nicht klappt, einfach trotzdem irgendwas erzählt.
  • Die Abteilungssekretärin ist nicht da, als mir einfällt, dass ich Mittagessenbons vergessen habe zu organisieren, deshalb muss ich bei der Nachbarabteilung betteln gehen und das am Nachmittag mit unserer Sekretärin wieder gradbiegen.
  • Mir flattern noch vier Abweichungsberichte auf den Tisch: "Ich war im Urlaub, und das due date ist übrigens schon am Montag."
  • 23 Stunden vor Start des Festes fällt jemand Wichtigem ein, dass man das ursprünglich wegen Budget gestrichene Foto/Video-Team jetzt doch brauchen würde und man doch bitte noch mal schauen soll, ob das jetzt eigentlich noch klappt.
  • die krankenkasse schickt mahnungen ueber angeblich nicht bezahlte beiträge und droht mit der sistierung der leistungen. Und das, obwohl alles per dauerauftrag seit jahren gleich läuft.
  • Der Hübschen bekommt beim Arzt nicht ganz so tolle Nachrichten über seinen Ellenbogen und
  • die Katze zeigt abends wieder Abszesszeichen.
  • Und zu guter Letzt ist die Putzfrau wieder mal (wie sooooooo oft) ohne jede Absage einfach nicht gekommen.


Und das "Lächeln und Winken" heisst dann in diesem Fall

  • immer nett zu allen Sekretärinnen sein (und sich die Vorträge, dass man ja mal eher dran hätte denken können, einfach anhören)
  • den Schnupperpraktikanten am Weg entlang der Baugrube vollkommen aus Versehen kein Bein zu stellen,
  • dem Kollegen freundlich lächelnd die Abweichungsberichte delegieren,
  • bei dem Telefonat mit dem Foto/Video-Team souverän wirken, so als ob es ganz normal wäre, erst im allerletzten Moment auf die Idee zu kommen,
  • der Praktikantin, die einem vorwurfsvoll über den Gang vor dem Chefchefchef hinterherplärrt, dass sie einen den ganzen Tag nicht gefunden hätte und ich nicht an mein Telefon gehen würde und sie müsse mich unbedingt was fragen, NICHT zu sagen, dass mein Job nicht darin besteht, am Schreibtisch Anrufe zu erwarten und Remote-Support bei Bestellungen zu leisten, sondern freundlich auf Mobiltelefon und Piepser für solche Fälle zu verweisen,
  • sich einfach zu freuen, dass beim Tierarzt noch jemand da ist und wir die Antibiotikaspritzen einfach abholen können.
  • die onlinebankingbelege der letzten 12 zahlungen an die krankenkasse paratmachen und hoffentlich bis zum telefonat morgen ein bisschen abkühlen. Mantra: der sachbearbeiter kann nix dafuer.
  • Ach ja: und die Bäder zu putzen und die Treppe zu fegen. Und das Haus wenigstens zu saugen. Auch wenn man vor Müdigkeit umkippen könnte, aber Seelenfrieden ist auch was wert.
Aber es gab auch uneingeschränkt tolle momente heute. Zb der, wo ich merkte, dass ich mein handy nicht, wie ein ganzes meeting lange befürchtet, auf dem mittagessentablett hatte liegen lassen (das fliessband geht direkt in die spülmaschine...). Und, als ich mit umzugskartons auf den total zu recht gerufenen warenlift wartete, las ich auf dem infomonitor statt "kaizen in betrieb xy" "katzen in betrieb xy" und freute mich insgeheim den ganzen tag über diese schöne neue idee für pest control. Ich hätte gerne eine flauschige betriebskqtze, die kann man auch zum staubwischen, oder wie man bei uns sagt, für die umgebungsreinigung nutzen.


*lächelt müde und geht winkend ab*

5 Kommentare:

  1. Scheiss Tag würd ich sagen. Aber ich sehe schon, du trägst das mit Fassung und morgen wirds besser ;)
    Liebe Grüsse

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  2. Daumendrücken für das Kommende. Vergessen wünschen fürs Gewesene! Seelenfrieden für die Nacht! herzlich, Sunni

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  3. es gibt so Tage....

    Freundlich grüssend und einmal feste umärmelt

    Monika

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  4. Dicke Umarmung und gepflegte Nachtruhe! Gut, dass trotzdem bald Samstag ist.

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  5. Puh, ich bin schon vom Lesen ganz geschafft. Das ist mal ein Tag mit vielen Aspekten (positiv formuliert).

    Herzliche Grüsse, Sabine

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