Letztes Jahr irgendwann (und nicht nur dann, eigentlich jedes Jahr mindestens einmal) wanderte der "Oh, wie schrecklich sind die Kindergarten/Kita/Schulfotos vor dem melierten Hintergrund"-Aufschrei durch die Eltern-Blogosphäre, begleitet von einem "Richtig schöne Kindergartenfotos will aber keiner zahlen"-Artikel einer Fotografin, den ich jetzt nicht mehr finde.
Ich habe mich damals nicht beteiligt, weil, ganz ehrlich: ich liebe diese typischen Fotos vor dem bei uns hellblaugraumelierten Hintergrund auf eine morbide Art und Weise.
Ich weiss nicht genau, wie der oder die Fotografin es machen. dass die Kinder jedes Jahr identisch auf dem Stühlchen sitzen, aber so bekommen wir eine Fotoreihe, die fast schon normiert ist.
Obere Reihe: 1. und 2. Kindergartenjahr, Unten: 1. und aktuell von heute, 2. Klasse |
Klar, das ganze ist vermutlich von fotografischen Gesichtspunkt her keine Meisterleistung, logistisch sehe ich die durchaus. Klar, die Seele und das Wesen meines Kindes erkenne ich auf persönlicheren Porträtfotos vielleicht leichter, aber auch auf diesen Normfotos erkenne ich meinen Little Q., wie er leibt und lebt. Ich liebe es, die unterschiedlichen Frisuren (okay, wenn man ehrlich ist, sind es eher Haarlängen als Frisuren), die Kleidungsstücke, die ausfallenden und nachwachsenden Zähne zu "verfolgen", auf eine morbide Art bin ich fasziniert von der jedes Jahr neuen psychodelischen Gestaltung der "Klassenspiegel" und auch die Spannung, welches nutzlose interessante personalisierte Gadget diesmal im Paket dabei ist, ist toll. Nach Kühlschrankmagnet und Mauspad gab es diesmal Taschenkalender. FTW!
Und ganz ehrlich? In Zeiten von ca 20 im Jahr auszufüllenden Freundschaftsbüchern, Ferienprogramm-, Kinderbaustellen- und Bibliotheksausweisen sind die selbstklebenden Minifotos praktisch unverzichtbar.
Und ja, mich machen diese Bilder auch nostalgisch, weil genauso wurden wir damals im Kindergarten auch fotografiert (wegen nicht digital ohne Gadgets und gerne auch mal Geschschwister in ungewohnter Harmonie ;-) zusammen, aber schauen Sie sich den Hintergrund mal an: auch 1981 war meliert schon der Goldstandard an Kindergartenfotohintergründen! (Und ja, sie dürfen schon sagen, dass ich mich gut gehalten habe und immer noch ungefähr so süss aussehe wie auf dem Bild ;-))
Frau Brüllen mit Schwester fest im Griff, Nov. 1981 |
Deswegen von mir ein klares Ja zu Kindergartenbildern vor meliertem Hintergrund, allerdings auch nur deswegen, weil ich dank des Hübschen jede Menge von sehr grossartigen Porträts der Jungs ohne melierten Hintergrund habe und auch, weil es bei uns in der Kinderkrippe mindestens eine Praktikantin mit Fotografenambitionen gibt, die ganz ungeplant und auch ohne Hintergrund die Kinder im Spielsituationen einfängt und diese Bilder auch zur Verfügung stellt.
Ach, so ein graumelierter Hintergrund geht doch noch. Schlimmer finde ich das Qietschblau, das sich mit allen Farben beißt.
AntwortenLöschenUnd die Aufkleber finde ich auch ganz praktisch.
Wenn mir die Bilder nicht gefallen, nehme ich sie nicht. Aber meistens geht es mir wie Dir: als Dokumentation reicht es allemal.
Ich mag sie auch, diese Fotos. Bei uns im Kindergarten gibt es sie leider nicht (das hat man von seinen alternativpädagogischen Tendenzen ;-) )! Aber irgendwann kommt die Schulzeit....
AntwortenLöschenRichtig schöne Foros kann man ja trotzdem machen (lassen.
Alles Liebe, Katharina
haha, das könnte von mir kommen, auch wenn unser Fotograf mich regelmäßig hart auf die Probe stellt: letztens mit Kindern auf perlnuttig glänzenden Lederimitat Minisofas die Beine über die Seitenlehne gelegt vor Terracotta und Toscanasäulen-Hintergrund. Das war hart! Aber watt mut dat mut! ;)
AntwortenLöschenLG!
Das Foto ist wirklich bezaubernd! Aber bekommen sie noch Luft bei dieser hoch zugeschnürten Bluse:)
AntwortenLöschenSandra