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Dienstag, Oktober 29, 2013

Make the world a better place.

Heute, während eines Gesprächs mit meinem Chefchef, zu dem ich ihn um 7:28h mit sanfter Persistenz gedrängt habe (ich habe freundlich charmant die geschlossene Tür ignoriert und bin nicht wieder gegangen) und in dessen Vorbereitung ich seit gestern nachmittag schlecht gelaunt war und heute nacht gefühlt gar nicht geschlafen habe, wurde mir folgendes bewusst:
Die Welt wäre so viel einfacher, wenn alle Menschen wären wie ich. Sie wäre auch besser, vor allem natürlich für mich, aber da dann ja alle so wären wie ich, also doch für alle.
Das klingt doch grossartig, oder?
  • Ich müsste mich nicht mehr für Schachtelsätze rechtfertigen,
  • ich müsste niemandem mehr Shortcuts aus dem Dschungel meiner Gedankengänge anbieten,
  • mein verschwörerisches Zwinkern und diabolisches Augenbrauenhochziehen würde als solches verstanden, nicht als Gesichtsgymnastik, die man leicht irritiert ignoriert,
  • ich würde keine befremdeten Blicke ernten, wenn ich mich wie ein kleines Kind über die Schönheit des Datum "23.10.2013" freue, von einem Mohrenkopf die Creme zuletzt und von einem Toffifee die Nuss als erstes esse,
  • es würde auf der ganzen Welt keine einzige Deadline mehr verpasst, weil alle jederzeit auf alles rechtzeitig vorbereitet hätten,
  • ich müsste nicht jeden Winter wieder meine Begeisterung für den ersten und auch jeden späteren Schnee gegen die "Uhhh, kalt, nass, rutschig"-Fraktion verteidigen,
  • es gäbe keine Überaschungen mehr (das klingt jetzt langweilig und ein bisschen traurig, aber, glauben Sie mir, das wäre auf seine eigene Art wunderschön), weil jeder jederzeit für alles einen Plan und für alles Unvorhergesehene die entsprechenden Alternativpläne bereit hätte,
  • Die Welt würde sich vermutlich ein bisschen schneller drehen, weil ich nicht die gefühlt einzige wäre, die sie anschieben würde.
  • ich müsste mich nicht mehr mit kryptischen Befindlichkeitsäusserungen herumschlagen, wo zB "Aber nächstes Jahr möchte ich nicht so ein teures Geschenk zum Geburtstag, ganz definitiv" auch ganz gefinitiv das heisst und nicht "Ich sag das, weil ich glaube das sagen zu müssen und auch auch Nachfragen bleibe ich dabei, wenn es dann aber tatsächlich so kommt, dann bin ich enttäuscht, sage das aber auf keinen Fall und dementiere es auf Nachfragen nachdrücklich.", wo ein "Mach so, wie Du meinst, das ist Deine Entscheidung" auch das heisst und nicht "Aber wenn Du es anders machst, als ich es gerne hätte, dann bin ich schwerst enttäuscht, sage das aber nicht etc."
  • Auf der anderen Seite müsste ich niemanden erklären, was ich meine, weil jeder die (meiner Meinung nach) offensichtlichen Intentionen meiner Äusserungen und Handlungen verstehen würde. Ich meine, es ist doch klar, dass "Die Spülmaschine ist fertig" oder "Ups, mein Weinglas ist leer" nicht nur Statusmeldungen sind, sondern nach Abhilfe schreien. Genausowenig müsste ich ausdeutschen, dass ich zwar gerne in Notsituationen aushelfe, auch von mir aus, auch wenn das (enorm) viel Arbeit ist, dass ich aber nicht (ausschliesslich, eine recht lange Zeit im Normalfall schon) für Karmapunkte arbeite, sondern durchaus Ambitionen habe. (Dieser Punkt mag zusammen mit dem letzten ein wenig schizipohren klingen, aber glauben sie mir: meine Intentionen sind wirklich immer unkompliziert offensichtlich. Wenn Sie so denken würden wie ich, würden Sie mir sicher zustimmen)

Nun ja, aber so ist das halt nicht mit der Welt, im Moment müssen ja alle auf Diversty stehen; ich arbeite zwar dran, den Rest der Menschheit davon zu überzeugen, sich mir anzugleichen, aber bis das geklappt hat, muss ich jetzt halt doch sagen, was ich meine, wenn ich das sage und tue, was ich sage und tue. Heute habe ich gelernt, dass das nicht mal wehtut und, noch wichtiger für mein Inneres, niemand mir das übel nimmt, sondern das durchaus geschätzt wird. Somit habe ich meinen Namen wohl selbst in den aktuellen Feuerkelch geworfen, nachdem das schon sonst niemand getan hat, und jetzt schauen wir mal, wie das Trimagische Turnier ausgeht.

Donnerstag, Oktober 24, 2013

Ein Tag, so vollgepackt wie heute

Mal ganz unabhängig vom WMDEDGT ein Tag in Stichpunkten, der im Moment .... Alltag ist:
6:00h Aufstehen, Frühstücken, Kinder wecken, alle aus dem Haus scheuchen, in die Kinderkrippe bringen, zur Arbeit fahren
7:21h: Einstempeln, während der Computer hochfährt, einen Ordner BatchRecords durchvisieren, dann dringende Mails vom Vorabend beantworten, Kalenderblatt für heute ausdrucken, bis Mittag bin ich nicht mehr im Büro und muss wissen, wo welche Sitzung ist, mit dem Review eines zweiten Batches starten,
8:15h in Betriebskluft umziehen, auf dem Weg in den Betrieb eine Ladung Ordner in diverse noch verwaiste QA-Manager-Büros verteilen, kurzer Rundgang durch den Betrieb
8:30h: Morgensitzung mit dem Supportteam, Labor, Betrieb
9:10h: weise Entscheidung, noch einen Kaffee mit den Jungs zu trinken
9:30h: Anderer Bau, andere Sitzung: Nachbessern an einem bald startenden Projekt. Juhuu.
10:000h: Abteilungssitzug, geplant bis 11:00h. Geht bis 13:00h, meine Laune geht gegen .... Reden wir nicht drüber, Sie wissen ja, wie ich ohne Essen bin
13:00h - 13:30h: Mittagessen mit dem Chef, Besprechen von Sachen, für die es in der Sitzung nicht gereicht hat
13:30h - 14:15: ich versuche, das zu erledigen, was ich für die eigentlich zwei unverplanten Stunden des Tages geplant hatte: Personalfragen, Rundmails, mehr Review, mehr Personalsachen, aministratives Zeug
14:15h - 15:00h: Mein erstes (und letztes, bald heisst es nämlich "Quality Review Board") Freigabegremium, in dem das weitere Vorgehen mit einem Batch ging, bei dem einiges schief lief, mit QA, QA-Chef, meinem Chef und Registrierung
15:00h: Besprechung mit QA wegen einer geplanten Änderung und den nötigen Vorbereitungen
15:30h: ein paar vergebliche Telefonate, eine Besprechumg mit dem Ingenieur, der uns bei Problemen mit der Abfüllanlage hilft, noch einen Batchrecord fertig für QA machen und vorbeibringen, weil ich bin um
16:00h eh drüben zu einem Annual Product Review, mit ein bisschen Ausblick auf die FDA-Site Inspektion im Januar
16:30h Letzte Sachen fertig machen, alles einpacken, was ich evtl. übers Wochenende zum Arbeiten brauche, eine letzte Mail an die Supporttruppe, die ich auch nicht mehr erreicht habe, mit ein paar Anweisungen fürs Wochenende, ein kurzes Telefonat mit dem Hübschen, wo sich zeigt, dass die Termine für unsere Betriebsweihnachtsdingense am gleichen Tag sind....
17:08h Aufbruch nach Hause,
17:30h Abklatschen mit dem Hübschen in der Kinderkrippe, der das Auto übernimmt, um zum Sport zu fahren. Kinder in die Kleider betteln, Heimweg, Hausaufgabenkontrolle, Tagesreport ;-)
18:00h dem Kindergartenkollegen von Little L. die aus Versehen mitgenommene Poströhre daheim vorbeibringen
18:05h Juhuu, es ist noch eine Portion Bolognesesosse eingefroren, es gibt Nudeln. Als das Nudelwasser kocht, klingelt das Geschäftshandy, mein Supportchef und ich besprechen noch das eine oder andere, wozu wir uns heute untertags nicht gefunden haben
18:40h: Essen steht auf dem Tisch, gefrässiges Schweigen.
19:12h Kinder sind im Bad, mal sehen, ob ich laut werden muss, es gab nach dem gestrigen Bettgehrambazamba heute die Ansage: Wenn ich auch nur einmal intervenieren muss, wird das Vorlesen gestrichen.

Plan für wenn Schicht im Kinderschacht: Ab in die Badewanne, Wäschezusammenlegen, dann mit einem Glas Rotwein endlich meine am Montag im Büro aufgeschriebene ToDo-Liste abarbeiten incl. Rundmails an die Schichtleiter, Aufgaben für Support und Einkauf, ein paar Deviation Reports hoffenlich fertig machen, einen Change Request stellen und, last but not least, Locations für unsere Betriebsweihnachtsfeier anfragen (btw: ideas anyone? 20. Dezember, Location in/um Basel, für 40 - 60 Personen, kein unbegrenztes Budget pro Nase, für Apero und Abendessen?)

Montag, Oktober 21, 2013

Kudos

Wenn ein Tag im Europapark trotz miesestem Wetter (okay, es hat nicht geschneit und angekündigt war es auch, aber eben, wenn wir mal was geplant haben, dann wird das auch durchgezogen) und obwohl
  • die Ehefrau eines einzelnen Herrn ihm keine Regenjacke eingepackt hat (und auch noch behauptet, die Erwachsenen hätten schon immer jeder für seine eigenen Kleider gesorgt),
  • der einzelne Herr dann in einem kleidsamen blauen Poncho mit der Euromaus hinten drauf rumlaufen muss,
  • die Schuhe eines einzelnen Herrn die einzigen sind, die trotz Pfützenvermeidens schon auf dem Parkplatz voll Wasser laufen,
  • das Handy eines einzelnen Herrn trotz Gorillaglases gewissen Anforderungen aus der Raumfahrt (ich sage mal, mehrere G) nicht gewachsen ist,
ja, wenn ein solcher Tag dann trotzdem noch grossartig wird, dann ist das einzig und allein den unglaublichen Zenmeisterfähigkeiten eines einzelnen Herrn geschuldet. (und ein bisschen auch der fast schon unmenschlichen Selbstbeherrschung einer einzelnen Ehefrau, die zu keinem Zeitpunkt so etwas wie "Ich habs Dir doch gesagt" oder "Wie kann man nur" auch nur laut angedacht hat, sondern stets angemessenes Mitgefühl bekundet hat.)

Fazit: Wodan ist blöd (der Hübsche bekam davon Handy, ich Rücken und Nacken, Little Q. Nervenflattern und Little L. schlechte Laune, weil er zu klein dafür ist), Blue Fire ist das Beste (das Handy durfte nicht mit, Little Q. durfte zweimal, sogar zweimal in der ersten Reihe, ich finde, das fühlt sich an wie richtig gut Salto schlagen beim Trampolinspringen, und Little L. ist leider auch dafür zu klein.

Samstag, Oktober 19, 2013

Näherei: ein bisschen Hamburg-lastig

 Ich muss gestehen, nicht nur Uschi ist was durcheinandergeraten beim Posten der neuen Näh- und Stickwerke, auch ich bin recht spät dran, dafür gibt es aber noch ein paar Extrabilder.
Die Mail mit den neuen Stickdateien von Kunterbuntdesign/Hamburger Liebe erreichte mich nämlich in den Ferien in Hasliberg und so sehr ich meine Nähsachen liebe: im Urlaub müssen sie zu Hause blieben.
Die erste Datei ist "Lenis Dream", eine Einhornversammlung. Und was passt besser zu Einhörnern als Flausch? Genau, nichts.
Und so wird mein Patenmädchen dieses Jahr zum Geburtstag unter anderem eine flauschige Pia-Jacke mit pastellfarbenen Einhörnern bekommen:


 Wie schon bei meiner bisher ersten und einzigen Pia bisher finde ich Stickbuttons immer noch super, um die Bindebänder zu befestigen.



Die zweite Datei ist eher für grössere, coolere Kinder und cool: hey, das können meine Jungs! Von Kathi hatte ich auch immer noch ein unangeschnittenes Stück von dem coolen Skatersweat von Madame Hamburger Liebe zu Hause liegen , aus dem natürlich beide Jungs ein Shirt wollten. Dafür war es natürlich zu wenig, also kombinierte ich es mit einem kuschligen grauen Sweat und das kam raus: für Little L. leicht modifizierte Imke (die ihm im relativ undehnbaren Sweat fast ein wenig eng ist) mit doppelte Kaputze, Bündchen und Taschen:





Und für Little Q. ein "Hood Hoodie" von FeeFee (auf den Schnitt hat mich Mama Miez gebracht. Ich liebe ja die Astronautenkaputze von .... Dingens, wie heisst der Jolijou-Schnitt für Frauen? Mein Hirn, ein Sieb.... Erst hatte ich ein bisschen Bedenken, dass der Schnitt zu eng wäre, aber mit ein paar Zentimetern an der Seite dazu passt er perfekt.




 Und um das bloggerinspirierte Wochenende hier perfekt zu machen, sieht man Little L. hier beim Abtransport von Apfelkaramellzimtschnecken a la Zimtzuckerundliebe Richtung Spielplatz.



Die Stickdateien gibt es schon seit letzten Donnerstag (vorletzten Donnerstag?) bei Kunterbuntdesign!

Freitag, Oktober 18, 2013

Jetzt auch hier: die Running Edition

Es sollte dem geneigten Leser ja mittlerweile bekannt sein: Frau Brüllen läuft nicht gerne. Noch nie und wird sie auch nie. Sport, ja, klar, gerne, aber nicht so was langweiliges wie Laufen, wo man bei jedem Schritt merkt, wie anstrengend es ist, weil einen nix ablenkt, weil man halt nicht läuft, um .... ein Tor zu schiessen o.ä., nicht mal, um irgendwo hin zu kommen, weil, man läuft ja gerne in so Runden...... egal. Langer Rede, kurzer Sinn: ich laufe nicht. (Crosstrainer etc. ist was anderes,  da kann ich währenddessen lesen, da merke ich nicht, wie anstrengend das ist)

Jetzt kam eines Abends Little Q. nach Hause mit einem Elternbrief, dass sich, wer möchte, beim Basler Stadtlauf anmelden könne, die Klasse würde mitmachen, ein bekannter Grossverteiler übernähme die Anmeldegebühr, sie würden Lauftraining in der Schule machen und es gäbe eine Medaille.

Little Q. war natürlich sofort ("MEDAILLE!) Feuer und Flamme, auch als ich sagte, dass 1 km ganz schön lang sein könnte. Er sieht das Ganze eher pragmatisch: "Mami, die Medaille kriegt jeder, auch wenn man nur spaziert."
Bei mir kam aber dann natürlich sofort die Tiger-Mum zum Vorschein (ausserdem hatte ich ein bisschen Angst, dass er, wenn er wirklich spaziert, vllt. doch keine Medaille kommt, weil der Zieleinlauf schon geschlossen ist, bis er ankommt), also haben wir uns auf  gemeinsames Lauftraining geeinigt, mit schlechtem Gewissen kein Kreuz bei "Ich biete eine Trainingsgruppe für ... Kinder an, ....x pro Wiche um ...Uhr" gemacht und den Zettel abgegeben. Ich habe sofort Runtastic runtergeladen (ohne das kann man heutzutage keinen schnellen Schritt machen, soviel weiss ich aus dem Querlesen Ihrer aller begeisterten "Ich laufe jetzt auch jeden Tag 45km mit der linken Pobacke ab und fühle mich grossartig"-Blogposts und Tweets und #runstagram-Bilder.)
Danach bin ich erstmal krank geworden, dann waren wir im Urlaub, dann war ich immer noch krank, aber letztes Wochenende, da gab es dann keine Ausrede mehr, Lauftraining. Juhu.
Also, ich habe erstmal ein Upate für Runtastic runtergeladen, dann die Jogginghose angezogen, mit Little Q. geklärt, dass auch er nicht in Jeans laufen gehen wird ("Oaaarrrrr, Mami, das sieht aber uncool aus....." Ja, mein Sohn. Du wolltest laufen!), und dann sind wir losgelaufen. Ich wusste ja schon gar nicht, was bei uns in der Gegend so eine 1km Runde sein könnte, deswegen sind wir einfach mal losgetrabt. Nach 253m (Runtastic sei Dank) musste Little Q. seine Schuhe neu binden und wir verloren unnötig Zeit, weil er dazu erstmal seine laufende Stoppuhr anhalten musste, weil während dem Binden, da läuft man ja nicht, deswegen gildet das auch nicht. Wir liefen weiter und viel zu spät starteten wir einen Endspurt. Danach verloren wir noch ein bisschen unnötig Zeit, weil ich Runtastic nicht stoppen konnte. Richtig gut waren wir nicht, wir atmeten noch ganz entspannt, hatten keinen richtig roten Kopf, anstrengend war es eigentlich nicht gewesen, und dummerweise auch kein Kilometer, sondernnur 960m. Egal, wir haben also eine zweite Runde drangehängt, mit einem kleinen 40m Schlenker an den Briefkästen vorbei. Leider ging wieder das Schuhband auf, man musste wieder die Stoppuhr anhalten, dann war Little Q. mittendrin auf einmal schlapp und wollte gehen, den diesmal früher gestarteten Endspurt mussten wir auch wegen "Boah, Mami, ich muss kurz Pause machen" unterbrechen, aber wir waren ein Stück schneller als vorher (ich weiss jetzt, wo ich Runtastic stoppen kann). Wir haben unsere Pace dann professionell ausgewertet, geklärt, dass die offizielle Zeit für Schuhebinden nicht angehalten werden wird und am nächsten Tag lief der Hübsche mit Little Q.. Der Hübsche hat ja nun gar keinen Orientierungssinn wusste leider nicht, wo bei uns in der Nähe ein Kilometer ist und so war er etwas überrascht davon, dass Little Q. auf einmal abbog und ihm sozusagen vor die Füsse lief. Es gab einen kollektiven Sturz, man musste wieder fürs Aufrappeln und Knochen sortieren die Stoppuhr anhalten, aber, und das ist ja schon mal ein Fortschritt, die Schuhbänder hielten. Die Zeit in der zweiten Runde ohne Unfall war dann auch schon einen neuen Tacken besser.
Am nächsten Tag war Schule und der Hübsche am Abend beim Sport, am Dienstag hat Little Q. Karate, das ist genug an Sport, am Mittwoche tat Little Q. der Fuss weh. (Gottseidank liess die Ankündigung, dass es am Abend beim vorhergesagten Schlechtwetter leider eh keine Laufrunde geben würde, diese Schmerzen schnell verschwinden), am Donnerstag wurde das Training in meiner Abwesenheit, verstärkt durch Little L. auf dem Fahrrad ("Ich bin das Safety-Car, Papi") wieder aufgenommen.
Spass macht das Laufen immer noch nicht, aber Little Q. schlägt sich wacker, der Lauf am 30 November wird zu einem Kollegentreffen werden, weil sich wohl sämtliche Kinder angemeldet haben und so rein optisch (da wird in Basel die Weihnachtsbeleuchtung eingeschaltet) sollten wir wohl auf ein bisschen Schnee hoffen.

Bleiben Sie dran, kommen Sie am 30. November, feuern Sie Little Q. an (und helfen Sie ihm beim Schuhebinden auf der Strecke), es wird bestimmt toll.

Klassenfahrt im Wandel der Zeit

Nach zwei Tagen Offsite-Workshop unserer Abteilung lässt sich als Fazit sagen:
Ein bisschen fühlt sich das immer noch an wie Klassenfahrt (Besinnungstage 10. Klasse zB), angefangen bei meinem Bushunger, der einsetzt, sobald die Koffer verstaut sind, die Plätze verteilt und der Bus auf die Strasse einfädelt.
Die Unterkünfte haben sich natürlich deutlich gesteigert. Von Landschulheimen über Jugendherbergen bis zu ordentlichen Hotels bis zu dem firmeninternen "Forum" auf eigener Halbinsel am Zuger See.
Während man sich zu Schulzeiten mit von unten mit der Taschenlampe gruslig angeleuchteten Gesichtern Horrorgeschichten erzählte, zu Studienzeiten mit beschränktem Budget die Kneipen vor Ort austestete, geniesst man jetzt in der Lounge weniger, aber dafür allerfeinsten Alkohol und erklärt dem ChefChef bis nachts um halb drei, was man aus dem letzten Projekt schief gelaufen und was man trotzdem draus gelernt hat..
Der Schlaf kommt immer noch genauso kurz, aber das gehört halt auch dazu.

Dienstag, Oktober 15, 2013

20 facts about me

Ach was soll's, getagged hat mich zwar niemand, aber ganz viele Leute haben gesagt "Wer will, darf auch" und ausserdem brauche ich keine Erlaubnis und wenn ich schon mal mein Firmenlaptop im Büro gelassen habe (die Erinnerungsmail an mich selbst mit noch morgen früh vor der Abfahrt zum Offsiteworkshop schnell zu erledigenden Dingen, die mir gerade beim Duschen eingefallen sind, ist auch schon abgeschickt) und der Mann oben noch mit Computerspielen nicht fertig ist..... also.
Sie wissen zwar eh schon alles über mich, ich habe Kindheitsraumata ("Spucke schlucken gegen Durst") und Essgewohnheiten und Lieblingsfilmstars ausgebreitet, aber 20 Sachen? Sollte zu machen sein.

  1. Ich hasse zu spät kommen so sehr, dass mir physisch unwohl wird, wenn ich merke, dass ich vermutlich nicht mehr rechtzeitig sein werde. (ich hasse es auch bei anderen.)
  2. Meine beiden immer wieder kehrenden Alpträume in meiner Kindheit hatten mit riesigen Mordillo-Füssen und einer ewig steilen Kellertreppe mit verschlossener Tür oben zu tun. Die heutigen mit "Ich habe vergessen, meine Ratte zu füttern und trau mich micht nachzuschauen, ob sie noch lebt" (Was wirklich fies ist, weil die Ratte schon seit ca. 15 Jahren tot ist. Nicht verhungert btw.) und "Ich habe vergessen, Klarinette zu üben und jetzt ist Unterricht" (Ich habe seit ca. 10 Jahren nicht mehr geübt), gerne auch "Ich bin auf dem Schulklo zwischen Bio- und Musiksaal und bin NACKT!" (immer dieses Klo, während meiner gesamten Schulzeit ist dort nie etwas seltsames vorgefallen, nackt war ich dort auch nie.)
  3. Ich kann überhaupt nicht gut einschlafen, wenn ich der letzte im Haus bin, der noch wach ist. Der Hübsche kann bei Licht lesen, Computerspielen, Boxen schauen, Samba tanzen, ich schlafe ein wie ein Baby. Wenn er aber neben mir schnarcht, als müsste er für den Winter sägen ruhig neben mir liegt und schläft, oder aber gar nicht da ist, weil unterwegs: no way! Besonders toll, wenn ich von nächtlichen Notfallanrufen aus dem Betrieb geweckt werde, dann eh voller Adrenalin bin und dann aus Prinzip nicht einschlafen kann.
  4. In manchen Dingen werde ich wie meine Mutter und finde das nicht mal richtig furchtbar schlimm (ich meine jetzt Ordnung halten, eine gewisse Grunddisziplin, sowas. Ich meine nicht: den ganzen Rest)
  5. Früher waren es eher meine kleinen Schwestern, die sich freiwillig und begeistert mit kleinen Kindern abgegeben haben. Jetzt auch noch  ;-), meine eigenen Kinder mag ich aber trotzdem ganz gern ;-).
  6. Ich habe ein irre gutes Gedächtnis und neige deswegen dazu, nachtragend zu sein (Sandra Z., ich habe dir die miese Masche mit den Erdbeerbonbons 1982 immer noch nicht verziehen!). Ich finde das nicht mal schlimm, mir tun Sachen, die ich mal falsch gemacht habe, vermutlich auch länger leid als anderen.
  7. Ich war in der Schule früher eine richtig graue Maus. Mittlerweile stehe ich gerne und oft im Mittelpunkt. Meine Mutter hat mir früher immer versucht,auszutreiben, "aus allem eine Show zu machen", aber hey, das kann ich, das mache ich gerne und auch gut! Kann ja nicht jeder ein introvertiertes Sensibelchen sein.
  8. Ich führe Gespräche in meinem Kopf voraus. Also, immer! Ich habe vor fast jedem Gespräch zig Varianten davon schon in mienem Kopf ablaufen lassen, auf zig Argumentationen schon reagiert, Gegenargumente und Gegengegenargumente vorbereitet und bin dann manchmal enttäuscht, wie kurz dann das echte Gespräch abläuft. Schwierig ist es aber, wenn ich das mit potentiellen Streitgesprächen mit dem Hübschen mache. Da hat der Hübsche in meinem Kopf schon so viel mit mir diskutiert, dass der echte meist ein bisschen arg viel abbekommt.
  9. Ich lasse sowohl bei Tee als auch Kaffee immer einen kleinen Schwapp in der Tasse. Das ist aber nicht nur Faulheit oder eine Marotte oder eine fiese Falle für den, der die Tasse dann mit Schwung in die Spülmaschine stellt, nein: bei Tee sind da unten ganz oft so Fitzel drin und das ist gruseligst. Auch bei Kaffee sind da ganz oft Feststoffreste und
  10. ich kann keine Getränke mit Feststoffanteil trinken! Geh mir weg mit Fruchtfleisch, Kokosflocken, Smoothies etc. Was geht, sind Erdbeeren im Champagner zB. In grossen Stücken.
  11. Wenn ich als erster an einer roten Ampel stehe und es wird grün, schaue ich beim Losfahren immer in den Rückspiegel, weil ich immer Angst habe, dass ich mir das Grün nur eingebildet habe und grad bei Rot über die Kreuzung brettere. Wenn mir mein Hintermann hinterherfährt, ist alles gut.
  12. Ich glaube, ich kann eigentlich gut singen. Leider wurde mir das Singselbstvertrauen in der zweiten Klasse (danke Frau Kolb. Man muss die Lerche der Vogelhochzeit nicht im Koloratursopran singen. Alt ginge auch) ausgetrieben, der Hübsche lästert auch, aber der hat ja keine Ahnung und so singe ich nur, wenn ich allein im Auto bin. Dann aber laut.
  13. Ich habe nach kurz vor dem Abitur tatsächlich ernsthaft drüber nachgedacht, Kapitän zu werden.
  14. Ich kann Serien und Filme nicht mehr synchronisiert anschauen.
  15. Als Kind habe ich eine Zeitlang behauptet, ich würde eigentlich Katharina heissen. Das war zu der Zeit, als ich zum Einschlafen die "Lebensgeschichte der bekanntestesn Märtyrer und Namenspatronen" gelesen habe. Ich wurde nämlich in einem katholischen Nonnenkrankenhaus geboren und dort war es sehr wichtig, dass jedes Kind einen Namenspatron hat. Meine Mutter wusste das vorher nicht und musste dann spontan zwischen den verschiedenen Katharinen, die es gibt und die alle für so unkatholische Namen wie "Karin" auch zuständig wären, auswählen. Ich nehme an, mit ein bisschen Vorbereitung hätte sie sich nicht für so eine unspektakuläre Katharina wie die von Alexandria entschieden, die, wie langweilig, einfach nur enthauptet wurde....
  16. In der Schule hatte ich eine Hassliebe zum Handarbeiten, lag aber eher an der Handarbeitslehrerin und den Handarbeiten, die wir dort gemacht haben (Häkelnachthemd, Makramee-Blumenampel) udn ich fühle mich immer noch wie ein Rebello, wenn ich den Faden zum Einfädeln abschlecke.
  17. Ich bin bekennender Eselohren-in-Bücher-Knicker, wo wir schon bei Rebello sind.
  18. Ich mag keine Hunde, weil sie stinken. Ja, alle. Auch die kleinen, auch die grossen. (Und ich wurde als Kind mal von einem Rauhhaardackel verfolgt)
  19. Ich hatte früher panische Angst entführt zu werden. Kommt davon, wenn man alles liest, was einem unter die Augen kommt und am Dorfbahnnhof sämtliche RAF- etc. Fahndungsplakate hängen.
  20. Ich trage deswegen gerne hohe Schuhe, weil meine Füsse dann nicht mehr so lang aussehen. Und ich mag es, noch grösser zu sein, als eh schon. Wenn ich mit grösseren Leuten unterwegs bin, beunruhigt mich das.
Wohoooo! (Was habe ich alles früher schon mal gesagt? Bestimmt einiges, egal, 20 Sachen sind viel!)

Sonntag, Oktober 13, 2013

Weird Weekend

Wuuuuuusch, schon ist es wieder vorbei, das Wochenende....
Wuuuusch, so hat eigentlich schon der Freitag angefangen: bei uns ja der letzte Ferientag, deswegen durfte Little Q. mit zum Kinderarzt, bei dem ich mit Little L. einen Termin hatte zum "Die Logopädin sagt, er atmet zuviel durch den Mund, vielleicht hat er Polypen"-Abklären. (Ja, ich musste an den Kinderdoc denken, aber was will man machen? Als verantwortungsbewusste Mutter trabt man natürlich zum Kinderarzt, wenn die Logopädin das will.) Während der kleine Bruder sich also in sämtliche Gesichtsöffnungen schauen liess und einen Hörtest absolvierte (trotz Schnupfen und Resthusten btw. mit Bravour), sass Q. im Wartezimmer und las.... also: nix mit Polypen, Little L. atmet nicht mal beim Schlafen durch den Mund, also beende ich die Übung jetzt mal.
Direkt danach schlossen wir den Wochengrosseinkauf, gemeinsamer Zahnarzttermin für die beiden Jungs (alles Paletti), ein Überraschungsbesuch bei den Kollegen ("Hä, heute ist doch Freitag?!"), eine kleine Werksführung für die Jungs, ein Stadtbummel und Ikea-Besuch und den Hübschen mit lauter coolen Werbegeschenken für den "World-Egg-Day" abholen an (Schon lustig: bei uns in der Firma wird "World mental health day" und "Breastcancer Awareness Month" zelebriert, beim Hübschen gibt es lustige Giveaways für den "World egg day" und den "World food day")
Der Samstag stand dann ganz im Zeichen der Beerdigung meines Chefs, die ... ach, wie beschreibt man das? Gar nicht. Aber der Tag war... sehr speziell.
Als Kontrastprogramm hatten der Hübsche und ich eigentlich schon lange für heute eigentlich einen Besuch im Europapark vorgesehen, aber Achtung, jetzt kommt ein Lehrstück in unserer gemeinsamen kruden Logik: am Freitag wollte der Hübsche Bilder um- und neue aufhängen. Dazu hätte er den Akkuschrauber gebraucht, der aber irgendwie wie vom Erdboden verschluckt war. Anfrage bei potentiellen Ausleihern ergab: keiner hat ihn, er ist weg (falls wir ihn jemandem geliehen haben, der hier mitliest: diese Pointe kann ich vorwegnehmen: wir haben ihn immer noch nicht, hätten ihn aber gern zurück!)
Irgendwie habe ich mich allerdings vage daran erinnert, beim Nähen (oder sonst irgendwann) regelmässig das dunkelgrüne gelb beschriftete Ladeteildingensirgendwas gesehen zu haben (oder beim Aufräumen die Kinderkettensäge der selben Marke). Es bestand also die Chance, dass er irgendwo in dem zum totalen Messiezimmer verkommenen Näh-/Speicherzimmer unter Stoffen, Geschenkpapier, Winterjacken, Kinderbasteleien, Camping- und Tauchausrüstung, Kinderkleiern und Weihnachtsdeko verschütt gegangen war.  Da das Wetter für Sonntag in unserer Erinnerung eh als recht schlecht angekündigt war, beschlossen wir, den Europaparkbesuch im Austausch gegen Speicheraufräumen zu verschieben. (Die Kinder wussten nix vom ursprünglichen Plan, sonst wäre dieser Antrag nicht so einfach durchgegangen ;-)). Und ja, auch wenn sich am Samstag zeigt, dass dieses Herbstwochenende ein goldenes ist und das Wetter für einen Europaparkbesuch eigentlich ziemlich perfekt ist, Deal ist Deal und alles andere würde jetzt wie Kneifen vor dem Aufräumen aussehen.... und gekniffen hätte ich eigentlich gerne, aber da kann ich dann auch nicht aus meiner Haut. Also haben der Hübsche und ich dann heute insg. 440L Stoffreste, verknickte Kinderkunstwerke, 11 Jahre alte Willkommensordner von Firmen, die es schon gar nicht mehr gibt, geschweige denn, die uns Geld bezahlen ;-), einen Kofferraum von Styropor und einen gesamten Kartoncontainer voll Elektronik-Geräte-Verpackungen ("Für den Fall, dass wir mal was auf Garantie einschicken müssen") von Sachen, die zT schon seit mehreren (Elektronikgerät)Generationen nicht mehr bei uns im Haus weilen entsorgt. Der Hübsche hat Dübel und Vintage-Werkzeug sortiert, ich Garnrollen und Stickgarn, den Akkuschrauber haben wir nicht gefunden, dafür haben wir jetzt Rücken, aber oben Platz! Juhuuu (Little Q. kriegt Taschengeldstreichung, weil "Mami, so toll sauber habe ich das Zimmer da oben noch nicht gesehen, seit du Nähmaschinen hast", das ist einfach nicht wahr.)
Nun denn, ich hoffe also, dass nächsten Sonntag das Wetter auch gut ist, dann können wir uns dann richtig verdientermassen in den Trubel stürzen.

Mittwoch, Oktober 09, 2013

Hasliberg, die erste

Ja, ich gebs zu, wir leben seit über 10 Jahren in der Schweiz, wir haben seit über acht Jahren Kinder und haben noch nie Ferien in einem Reka-Dorf gemacht. Okay, einmal, da haben wir Reka-Ferien in einer Bauernhofwohnung gemacht und einmal haben wir Ferien in einem Feriendorf gemacht. Das erstere war grossartig, das zweitere, wohoooo, das schlägt auch noch unseren all inclusive-Tunesienurlaub zwischen Diplom- und Doktorarbeit nach unten, was die Qualität des Urlaubs angeht.

Aber eben, Anfang letzten Jahres habe ich irgendwie die Zugangsdaten zum Rekanet wieder gefunden und mal das Guthaben auf unsere Konten dort, auf die wir ja brav immer einzahlen gecheckt. Wer hätte das gedacht: so viel vertanken wir gar nicht und so hat sich da in den letzten 10 Jahren einiges angesammelt, was ich spontan in Skiferien investieren wollte. Was ich dann grad lernen durfte, ist, dass die Reka-Dörfer in den Winter- und Skiferien recht begehrt sind. Und dass man "nur" zwei Jahre im Voraus reservieren kann. Also habe ich erstmal Herbstferien in Hasliberg gebucht (und Skiferien für nächstes Jahr in Morschach und Skiferien in Hasliberg für übernächstes Jahr). Habe ich schon erwähnt, dass ich gerne plane und organisiere und Überraschungen nicht mag?

Letzte Woche war es dann endlich soweit: Herbstferienbeginn, Abfahrt am Samstag morgen, Planung wegen Arbeitsmenge aus anderen Sphären bis auf "irgendwas mit Wandern" Null. Immerhin hatte ich in der genauen Beschreibung gelesen, dass man Extragäste anmelden müsste, also habe ich meine Schwester und ihren Freund, die uns über den deutschen Brückentag  besuchen wollten, vorangemeldet, und dass man Bettwäsche vor Ort bekommen könnte oder selber mitbringen könnte. Also habe ich Bettwäsche (und Wandersachen und Badesachen und leider keine Unterhosen für Little L. eingepackt. Irgendwas hat mich beim "Immer bis sieben zählen: Socken, Unterhemden, T-Shirts, Unterhosen" gestört und so fuhr er nur mit der am Leib auf den Berg.) gepackt, obwohl sich beim Einchecken zeigte, dass das nicht so gemeint war mit dem Selbermitbringen.

Egal, es war (und das meine ich nicht negativ, sondern mit all der Hochachtung, die ein Detailplaner der Leistung eines anderen entgegenbringt) mit schweizerischer Präzision alles vorbereitet und geplant: auf dem Parkdeck bekam man eine genaue Anweisung, wie und in welcher Reihenfolge Ausladen, Parken, Einckecken, Gepäckverräumen zu erledigen sei, um das möglich reibungslos zu gestalten.
Wir sind also ins Haus Hotzenplotz gezogen, die Jungs waren sofort begeistert: Berge! Leselampe! Zwergenbücher! Spielplatz! Hallenbad! Kinderbetreuung! Da gehen wir nicht hin! (ich glaube, ehrlich gesagt, eh, dass die Kinderbetreuung in Urlaubsorten eher für Leute ist, die ihre Kinder sonst im Alltag eher nicht in Betreuungseinrichtungen untergebracht haben. Weil: normalerweise sind meine Kinder vier Tage die Woche in Kinderkrippe/Schule/Kindergarten, da hätte ich im Urlaub gerne ein bisschen was von ihnen. Sie sind es gewohnt, tagein, tagaus betreut von gut ausgebildeteten Erziehern und Lehrern kreativ zu sein, in Wald und Feld unterwegs zu sein, zu basteln, zu malen, in der Gruppe pädagogisch wertvolle Spiele und Schnitzeljagden zu machen, da reisst sie die Idee von Pippi-Langstrumf-aus-Kochlöffeln-basteln jetzt nicht direkt vom Hocker. Und auch so: ich will ja vor Ort was unternehmen und Ausflüge machen, wenn die Kinder zwei Stunden am Morgen in der Betreuung sind, was mach ich denn dann? Auf den Berg lohnt nicht und Rumsitzen vor Ort ist auch langweilig bzw. dafür muss ich nicht in die Berge fahren. Egal.)
Also. Es gab dann noch eine Infoveranstaltung, mit Tipps zur Region, ich denke, wenn man zum ersten Mal da ist, so wie wir, und unvorbereitet kommt, ist das ganz gut so.
Am nächsten Tag ging es dann gleich mal auf den Hausberg, d.h. es war sogar Muggestutzfest und so sind wir den ersten Muggestutzweg entlanggelaufen.








MEINE Kinder: Q. hat vor dem Sägen gefragt: "Gell, Mami, wir haben im Fall Pflaster dabei, oder?"







War nur Milchkaffe drin ;-)


No Idea Where We Go But Pretty Sure It's Going Down


Gegen Abend zog es dann zu, fing an zu nieseln, meine Erkältung wurde immer fieser, wir haben es zwar redlich versucht, sie im Hallenbad rauszuschwemmen, aber es half nichts.... leider hatte sie auch Little L. erwischt und der reagierte in der Nacht mit einem Pseudokruppanfall vom anderen Stern. Ich war nah dran, ihm die Notfallkortisontabletten zu geben, die uns der Kinderarzt für diesen Fall beim letzten Mal mitgegeben hatte, nur dummerweise lagen die (mit den frischen Unterhosen) zu Hause im Kinderzimmer (für alles andere von Durchfall, Pilzerkrankungen, Mittelohrentzündungen, Allergien, Grippe, Fieber etc wären wir medikamentös natürlich gerüstet gewesen....). So haben Little L. und ich die Nacht also grösstenteils in Decken gewickelt in einem Liegestuhl auf dem nebligen Balkon verbracht und uns das Panorama vorgestellt.

Der nächste Tag war dann mehr so mittleres Wetter, so dass wir uns für die Aareschlucht entschieden. Auf dem Weg nach Meiringen wurden wir allerdings von einem astreinen Almabtrieb aufgehalten:

Überhaupt: Meiringen. Ich stand ja schockierenderweise in meiner Familie ganz alleine da mit meiner Begeisterung für Reichenbachfall! Sherlock Holmes! Moriarty! Meringues!, obwohl der Hübsche mit mir zusammen beide Staffeln Sherlock angeschaut hat (Note to myself: nach Harry Potter muss Little Q. Conan Doyle lesen).

Die Aareschlucht war dann aber doch wie erwartet grosses Kino:



Quidditch geht überall







Into the Light


Auf dem Heimweg haben wir dann noch Unterhosen, Käsefondue und ein HDMI-Kabel gekauft (ich hatte mein Arbeitslaptop dabei und Harry Potter 3 auf DVD, für wenn Q. mit dem Buch fertig würde), ausserdem hatte uns der Kinderarzt ein Rezept für die Kortisontabletten in die Dorfapotheke gefaxt, so dass wir für die Nacht gerüstet waren.

Am Mittwoch dann so mittleres Wetter, dass wir lieber nach Luzern ins Verkehrshaus anstatt auf den Berg gegangen sind. Durch meine mittlerweile echt miese Verfassung und den angesammelten Schlafmangel war ich echt dünnhäutig und fand alles nicht ganz so toll, wie es hätte sein können, aber die Jungs waren begeistert:




Auf dem Rückweg haben wir dann für ein Vermögen einen Adapterstecker von Display-Eingang auf HDMI-Kabel gekauft, weil Q. hatte Harry Potter 3 mittlerweile ausgelesen und mein Firmenlaptop gar keinen HDMI-Ausgang.
Somit war für ein grandioses Abendprogramm gesorgt.

Am nächsten Tag ging es dann bei strahlendem Sonnenschein ins Freilichtmuseum Ballenberg (in Bayern gibt es das ja auch, da heisst das Glentleiten und das fand ich schon immer grossartig):

Nailin It











Für den nächsten Nachmittag hatten sich meine Schwester und Freund angekündigt und die wollten dann mit uns gemeinsam noch eine grössere Wanderung machen, also haben wir uns dann erstmal noch den zweiten Muggenstutzweg angeschaut. Nun ja. Ist schon nett gemacht (beie), aber bei schönem Wetter und wenn man nicht richtig früh dran ist, ist es echt voll.....





Für den Freitag hatten wir dann die Triftwanderung ins Auge gefasst und die hatte mir ja die ganze Woche schon schlaflose Nächste bereitet. Erst die Aussicht auf die Hängebrücke, dann, als ich rausgefunden hatte, dass die Hängebrücke der Wendepunkt für die Eintagestour ist, also nicht überquert werden MUSS, die Tourbeschreibung dorthin mit "Gelände teils steil, Absturzgefahr nicht ausgeschlossen." und dann die Vorstellung von in die Tiefe stürzenden Kindern....
Sowohl der Hübsche als auch meine Schwester waren jedoch davon überzeugt, dass das machbar wäre, und so sind wir aufgebrochen. Und als wir dann in der kleinen Gondel mit einer russischen Familie in Ballerinas und Turnschuhen nach oben gefahren sind, war ich einigermassen beruhigt (als wir den Weg ins Tal mit dem gleichen Schwierigkeitsgrad von oben sahen, war ich wieder ein wenig beunruhigt, der Hübsche auch. Die Russen haben wir übrigens auch aus den Augen verloren und den ganzen Tag nicht wieder gesehen....). Die erste halbe Stunde war Little L. davon überzeugt (und hätte auch mich fast avon überzeugt), dass seine Beine praktisch tot wären und es maximal, aber wirklich nur, wenn er dann sicher ein Gummibärli bekäme, bis zur nächsten Markierung an dem Stein dort vorne und dann keinen Schrit mehr weiter schaffen würden. Ab dann aber kam er wohl in sein Wanderer's High, er schwatzte und babbelte in einer Tour und lief und lief und lief. Wie Little Q. auch, trittsicher, ausdauernd, als ob wir sie jeden Tag auf einen Berg scheuchen würden. Die Triftbrücke selber dann fand ich rein optisch nach den grandiosen Bildern, die ich vorher recherchiert hatte, fast ein bisschen enttäuschend, wenn man dann aber über dem 100m tiefen Abgrund steht auf der doch schwankenden Hängebrücke, dann ist das schon beeindruckend. Ich selber habe ja keine Höhenangst (nur für die Jungs, da verfalle ich so in Stellvertreterrunterfallpanik), die Jungs auch nicht, und ich war mir nicht bewusst, dass der Hübsche (der ja UNBEDINGT  zu dieser Brücke wollte) die grössten Probleme haben würde mit dem Rüberlaufen (und wieder zurück, alternativ hätte ein echt langer Umweg um den Gletschersee gewartet).....

"Bis hierher und keinen Schritt weiter."





Jetzt aber wirklich nicht mehr weiter.



Rast vor der Brücke

Wer traut sich?



Glücklich drüben (im Hintergrund der Gletscher)

Aber man muss auch wieder zurück....

Sogar in 100m Höhe über der Schlucht hängt eines dieser unsäglichen Liebesschlösser...






Seilbahn kommt zum Abholen ;-)

Der Rückweg verlief dann noch undramatischer und nach insgesamt knapp sechs Stunden Wandern kann ich sagen: das machen wir wieder, die Jungs können das!

Tja, und  so kaputt sie auch an der Bergstation waren, die Erholung beim Runterfahren reichte aus, um daheim erstmal für zwei Stunden ins Hallenbad zu verschwinden, danach mit 4 Portionen Nudeln wieder Energie zu sammeln und den Hübschen und den Schwesterfreund auf das versprochene Fussballspielen festzunageln....

Alles in allem: grossartig, wir freuen uns auf die Skiferen dort!