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Donnerstag, September 05, 2013

WMDEDGT im September

Es ist soweit: heute will ich wieder wissen: Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?
Die Liste ist unten, ich werde mich im Lauf des Tages auch noch eintragen.

Also: mein Tag begann wie immer, ein bisschen zäh kamen wir erst um 5 nach sieben aus dem Haus, was bedeutete, dass ich erst um 7:16 im Auto von der Krippe Richtung Arbeit war, was bedeutete, dass ich wegen Loch in der Strasse und deswegen Stau und überhaupt Stau, wenn man nach 7:12h auf die Autobahn fährt, erst um  7:35h am Arbeitsplatz sass.
Donnerstags haben wir unsere Betriebssitzung allerdings aus Gründen erst um 8:30h, d.h. es reicht, wenn ich um 8:15h gestiefelt und gespornt (will heissen mit Sicherheitsschuhe, Kittel und geschliffener Schutzbrille) in den Betrieb rübergehe, der Frühschicht hallo sage und mir schon mal ein bisschen Info über Neuigkeiten aus der Nachtschicht als Basis für die Morgensitzung hole.
Deswegen schaffe ich es noch, den Batchrecord, der am Abend vorher nicht ganz fertig wurde, fertig zu reviewen und mit rüberzunehmen.
Im Betrieb läuft soweit alles rund, in der Sitzung bekomme ich im Austausch einen neuen Ordner in die Hand gedrückt, was leider die Anzahl an noch heute zu reviewenden Batches verdoppelt (das sind dann ca 500 Seiten mehr, die überprüft und kommentiert werden müssen), weil ich ja eben gerne mit freiem Ordnerregal ins Wochenende gehe. In der Morgensitzung besprechen wir die letzte Nacht und den aktuellen Tagesplan. Auf der einen Anlage ist eine ewiglange Kampagne angelaufen und die läuft erfreulich rund, nix kaputt, kein Unfall, kein Feuerwehreinsatz (literally) über Nacht, niemand verletzt, kein Zeitverlust, so solls sein. Auf der anderen Anlage läuft eine Transferkampagne an, d.h. ein Produkt, das bisher an einem anderen Standort produziert wurde, wird jetzt hier bei uns gemacht. Solche Transfers werden, bis alles perfekt läuft und as Verfahren erfolgreich validiert wurde, von einer Transfergruppe betreut, aber auch hier: alles läuft, das Labor erfährt, wann im Lauf des Tages mit Mustern zu rechnen ist, die letzten Umbauten werden koordiniert, und ich habe daurch ein bisschen Luft, was gut ist, weil mein Chef, der eigentlich für die beiden Anlagen und alle Mitarbeiter dort verantwortlich ist, leider auf unbestimmte Zeit wegen Krankheit fehlt und ich als seine Stellvertretung alle Hände voll zu tun habe.
 Im Anschluss kommen unsere Ansprechpartner vom Engineering und der Werkstatt vorbei und wir besprechen unsere Pendenzenliste, danach gibt es aus der Supportbürokaffeemaschine einen grossartigen Nespresso als Treibstoff zum Weitermachen.
Zurück im Büro konzentriere ich mich von halb zehn bis halb 12 darauf, die Batchrecords fertig zu machen. Wenn alles klappt, ich nicht gestört werde, voll bei der Sache bin und alles grösstenteils in Ordnung ist, dann schaffe ich einen Ordner a ca 500 Seiten in einer Stunde. Das geht aber maximal zwei Stunden am Stück, dann verschwimmen Daten, Zeiten, Visa und Positionsnummern.... Aber zwei Stunden ohne Unterbrechung, das kommt eh fast nie vor. Ich gehe in der Zwischenzeit auch noch auf Unterschriftenjagd, um eine Reinigungsvorschrift freigegeben zu bekommen (das muss vom Produktionschemiker, das bin ich, vom Produktionsleiter und vom zuständigen QA-Manager unterschrieben werden.), frage bei Hinz und Kunz nach ausstehenden Laborergebnissen nach, suche für jemanden aus der Registrierung ein paar Prozessdaten von Stufen heraus, die wir Anfang des Jahres produziert haben, kläre mit der für uns zuständigen QA-Managerin die Supply-Situation und die noch ausstehende Freigaben ab, und dann fahre ich mit einem Kollegen zusammen über Mittag meinen Chef besuchen. Das gibt dann ausnahmsweise eine ausgedehnte Mittagspause bei ihm daheim auf der Terrasse, wo wir aktuelles besprechen, das weitere Vorgehen kurz anreissen (so richtig will ich mir gar keine Gedanken über all das machen...), ich seinen Computer und seinen Schreibtischschlüssel anvertraut bekomme, um an eingeschlossene Sachen ranzukommen, die ich brauche, um den Betrieb am Laufen zu halten. Der Rückweg verläuft in so mittelgerückter Stimmung, aber ich bin froh, dass wir hingefahren sind. Zurück im Büro (ich wollte fast schreiben "daheim") blinken Piepser und Telefon schon wild, ich muss online Rezepte für die aktuelle Stufe freigeben, dann bin ich mit em QA-Manager verabredet, der für die Stufe zuständig ist, die wir zuvor produziert haben und die noch freigegeben werden muss. Bei der sind die Batchrecords nicht mehr voll und ganz auf Papier, sondern grossteils elektronisch, was einerseits das Reviewverfahren beschleunigt, allerdings bin ich da (also: jetzt schon) nicht soooo geübt drin, aber gemeinsam haben wir das jetzt doch hinbekommen. Ich muss also nur noch 12 (dünnere) Ordner mit den Daten, die nicht elektronisch erfasst wurden, reviewen, dann ist mein Regal leer. Fast leer. Nächste Woche dann.
Um halb fünf sortiere ich die Post an meinen Chef nach "Kann weg", "Zeitschriftenumlauf", "Kümmere ich mich drum" und "Privat".
Die privaten Sachen packe ich mit dem upgedateten Computer zusammen und bringe sie meinem Chef am Heimweg zuhause vorbei. Vorher schaffe ich es tatsächlich noch, die elektronischen Reviews zum QA-Approval zu schicken, die Papierreviews beim Support abzugeben und noch eine Runde durch den Betrieb zu drehen und der Spätschicht Hallo zu sagen.

Um zwanzig vor sechs bin ich bei der Kinderkrippe, pflücke Little Q. vom Baum, Little L. von der Schaukel und warte auf den Hübschen, der den fahrradfanatischen Little L. nach Hause begleitet, während Little Q. und ich mit allem Gerümpel nach Hause fahren.
Daheim werden Kindergartentasche und Schultasche ausgepackt, die Hausaufgaben kontrolliert, und ein Riesenberg Pfannkuchen gebacken. Little Q. packt Schwimm- und Bibliotheksbücher für morgen, danach schleust der Hübsche die Jungs durch die Dusche und ich tippe das hier.
Für mich steht jetzt noch Dusche und ein bisschen Nähen auf dem Programm, ausserdem Einkaufszettel scheiben für die immer am freien Freitag stattfindenden Wocheneinkäufe und sowas.....

Viel Spass und einen wunderschönen Tag wünsche ich Euch!






1 Kommentar:

  1. Frau Brüllen, ich bekomme Herzklopfen, wenn ich das lesen. Und ich habe alles gelesen. Hut ab. Und es ist ein schönes Gefühl, ich komme mir plötzlich nicht mehr so alleine in meinem Alltag vor.
    Danke für diese Aktion.

    Liebe Grüße!

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