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Donnerstag, September 19, 2013

Wie mich ein Memo aus dem Lift gerettet hat

Der Produktionsbau, in dem ich arbeite, ist drei Stockwerke hoch. Klingt nicht so viel, allerdings sind drei von den Stockwerken so hoch wie sechs normale, damit die ganzen grossen Kessel drin Platz haben. Da unsere Mitarbeiter zwar alle superfit vom vielen Treppensteigen sind, aber auch keine Hulks, gibt es pro Sektor einen Warenlift, in dem die grossen Fässer, Container und schweren Sachen rauf- und runtergefahren werden können, und weil auch Mitarbeiterbeine manchmal müder werden, gibt es auch einen Personenlift. Der ist laut Liftschild für max. 4 Personen oder 320 kg ausgelegt. Leider ist keine Anleitung dabei, wie man vier Personen in diesen Lift bekommen soll. Ich bin schon allein, zu zweit und zu dritt (da vermutlich auch knapp an den 320 kg gewesen), und mit drei Leuten..... da kommt man sich schon richtig nah. Da ist es dann immer spannend, ob die Lifttür noch zu geht, weil ich natürlich immer meinen wehenden blütenweissen Kittel trage, und wenn ich mich dann vorsichtig aus meinem Eckchen strecke, um den Stockwerksknopf zu drücken, weht da gerne mal ein Kittelzipfelchen in die Lichtschranke, die Tür geht wieer auf und nix wars mit fahren.
Heute aber, da habe ich mit einem Einkaufskorb (so uncool, aber manchmal gehts nicht anders, Hackenporsche wäre noch uncooler, Palettenrolli etwas überdiemensioniert) und beiden Armen voller Ordnern fürs Archiv unten ewig auf den Lift gewartet, bin dann schwer bepackt die sechs Treppen nach oben gekeucht, habe unterwegs jemanden getroffen, der mir gesagt hat, dass der Lift heute richtig spinnen würde, oben meine Ordner losgeworden und dann, als es auf den Runterweg ging, die Lifttür einladend offen stehen gesehen. Ich bin also mit lahmen Ordnertragarmen und einem letzten Memo, das ich noch in der Hand hatte, in den Lift, habe auf den Türzuknopf und auf den Erdgeschossknopf gedrückt, und dann stand ich da. Der E-Knopf war nicht zum Leuchten zu bringen, der Lift setzte sich nicht in Bewegung, der Tür-Auf-Knopf zeigte auch keine Wirkung.
Tja, blöde Situation, ich muss sagen, erst dachte ich mir: "Klar, so ein Mist, das passiert mir natürlich, wenn ich allein im Lift bin, schöner Mist, jetzt muss ich allein da rauskommen", dann dachte ich mir "Gottseidank passiert mir sowas, wenn ich allein im Lift bin, zu mehreren könnten wir uns gar nicht bewegen und würden nicht mal an den Rufknopf kommen.".
Musste ich dann auch gar nicht, weil mir etwas eingfallen ist, was mir mein Chef ganz am Anfang gezeigt hat: Auch wenn gar nix mehr zu gehen scheint beim Lift, die Lichtschranke zum Türenschliessen (Sie erinnern sich: der Kittelzipfel), die geht immer. Also habe ich mein Memo ("Erweiterung des PAR.-Bereichs anhand von Betriebsansätzen") mit einem eleganten Schwung aus dem Handgelenk durch den Spalt zwischen Lifttür und Wand gezogen, die Tür ging auf und ich war wieder frei! Juhuuuu.

7 Kommentare:

  1. Hoch lebe das Memo. Im lift stecken bleiben wäre für mich der Alptraum schlechthin. Egal ob allein oder mit mehreren....

    Lg Trine

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  2. puh! Gänsehaut!

    Ob ich da auch dran denke, wenn ich mal in eine ähnliche Situation komme? Hoffentlich!

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  3. Ja, super. Jetzt geh ich nur noch mit einem Zettel in den Lift. Toller Trick! Danke!

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  4. Oh ... Du hast gute Nerven!
    ich wünsch Dir ein schönes Wochenende
    Elisabeth

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  5. ..uff. Niemals, nie möchte ich in einem Lift feststecken.
    Also wirklich Glück gehabt !!!
    Schönes Wochenende,
    Sandra

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