Wie gerne hätte ich jetzt das ...Gottvertrauen ist der falsche Ausdruck..., das mein Vater 1986 hatte. Im Nachhinein habe ich den Eindruck, dass er als Kernphysiker, der bei der GRS Gutachten über Castoren etc. erstellt hat, nicht zugeben konnte, dass die Atomkraft doch schon echt scheisse ist. Und gefährliche Auswirkungen haben kann. Und so haben wir Physikerkinder munter im Gras gespielt und auf die Grünen geschimpft, während die Nachbarn mit Alufolie umwickelt unter dem Tisch sassen.
Heute denke ich mir: wenn sogar im Japan, der weltbestorganisierten Nation der Welt sowas passieren kann, wie kann man noch guten Gewissens über Laufzeitverlängerungen und neue AKWs nachdenken?
Hier so: Iodtabletten gibt es nur von den Behörden.
(Und ja, ich weiss, dass das Luxusproblemchen sind im Gegensatz zu dem, was die Menschen auf der anderen Seite der Erde durchmachen.)
(Der Hübsche sagt: einer ist jetzt echt froh: der Ghaddafi.)
So gut ist die Organisation was dieses KKW angeht wohl nicht. Männe meinte zumindest, dass es da vor ein paar Jahren schonmal mächtig Probleme gab und dass dieses Teil weit entfernt vom neuesten Stand ist.
AntwortenLöschenHätte ich mal im Physikunterricht... Und so.
Aber was anderes: Papa Physiker, Tochter Chemikerin??? Und das geht gut?!?!?
Grüßle
Pony
Das, was der Hübsche sagt, ist mir auch durch den Kopf gegangen.
AntwortenLöschenAnsonsten bin ich ganz bei Ihnen.
LG Stefanie
Sehe ich genauso. Komme allerdings grade vom Schulfest meiner Tochter (3.Klasse), und da waren alle tief entspannt. "Das ist doch so weit weg" (äh - für die Japaner nicht!), "Das kann hier nicht passieren" (?!?), "Endlich wird's Frühling." (Na dann..)
AntwortenLöschenUnd ich bin übrigens - ohne Physikervater - 1987 über schweizer Berge und durch hohes Gras gestapft. Auch schön.
C.
„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“ Weissagung der Cree
AntwortenLöschenIch bin auch entsetzt! :(
1986 natürlich. Sorry.
AntwortenLöschen@pony: nope. aber nicht deswegen ;-).
AntwortenLöschengeschadet hat es ihnen offensichtlich nicht, wie man sieht - das spielen im gras. und den anderen mit der alufolie auch nicht.
AntwortenLöschenich finds echt krass. aber ich hab damals im baselbiet gewohnt, als das unglück in schweizerhalle geschah. wir mussten alle kondensmilch trinken und gemüse und fleisch aus der region war für wochen tabu. (man denke an die vielen kirschbäume, um mal ein beispiel zu nehmen.)
aber irgendwann normalisierte sich alles wieder. vor allem, weil es sich herausstellte, dass kondensmilch bäh! ist. ich kann das bis heute nicht trinken und würde auch nie damit kochen, einfach wegen dieser erinnerungen. geht einfach nicht.
beim letzten tsunami war ich auf hawaii. und habe sämtliche meldungen zum thema ausgeblendet, nachdem ich zwei tage lang auf cnn rumschwimmende leichen gesehen habe. ich kann das alles gar nicht mehr an mich heranlassen, und deshalb, bei aller tragik, rede ich lieber übers wetter als über japan.
Nun ja, zum Thema "nicht geschadet": den Hübschen hat Tschernobyl und der Umgang in Bayern damit seine Schilddrüse gekostet. Gibt schlimmeres, klar, aber wir sind sensibilisiert....
AntwortenLöschenIch hatte ja berufsbedingt auch ein paar Einblicke in die strahlende Zunft - mir hilfts nicht wirklich, dass ich weiß, warum ich Angst habe :-(
AntwortenLöschenIch kann die ganze Zeit aber auch nur denken: Wie kann ein so hochentwickeltes Land so auf Atomkraft setzen, wenn es so ein großes Erdbebenzentralgebiet ist???
AntwortenLöschenDie armen Menschen vor Ort...
Komischerweise baut man in Erdbebengebieten immer wieder solche Sachen.
AntwortenLöschenIch denke an Costa Rica, wo ich meine Schwester 1993 besuchte, als sie dort ein Jahr wohnte. Dort gab es alleine während meines 2 wöchigen Aufenthalts eine Hand voll Erdbeben - eines davon doch für mich als ziemlich heftig erscheinend. Und in diesem Land setzt man auf Wasserkraft, sehr löblich ! Und versorgt damit sogar noch den nördlichen Nachbarn. Aber eines der größten Wasserkraftwerke steht keine 2 km vom Arenal, einem aktiven Vulkan, mit einer mächtigen Staumauer.
Wenn diese Staumauer reisst sind zwar "nur" ein paar Dörfer im Tal betroffen - trotz allem verstehe ich es nicht.
Der GAU in Japan hat eine schreckliche Dimension und wenn ich mir vorstelle, daß dort alles verstrahlt sein wird, haben die Japaner ja auch keine Chance dem zu entrinnen, so groß ist ihr Land ja nun nicht.
Und für die Japaner, deren Leben größtenteils hochtechnisiert abläuft, wird auch die Energiekrise fürchterlich werden.
An Ghaddafi habe ich übrigens auch schon gedacht. In den letzten Wochen verfolgte ich die Nachrichten aus Nordafrika recht intensiv...Nun findet man kaum mehr Berichterstattung.