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Montag, Januar 25, 2010

10 Monate



Mein lieber Lennibenni,

10 Monate bist du jetzt alt. Lang vorbei sind die Zeiten, wo ich Angst hatte, dich irgendwo zu vergessen, weil du so still und unauffällig bist. Mittlerweile hast du einen sehr eigenen Kopf und weisst sehr genau, was du willst und was nicht. Meistens willst du Little Q.s Lego, Playmobil, alles was Kabel, Stecker und Strom hat, unsere Stereoanlage, das Telefon, solche Sachen.

Du krabbelst mit einem Affenzahn durch das Haus, auch Treppen sind kein Hindernis für dich. Leider hast du das mit den rückwärts runterkrabbeln noch nicht so ganz verstanden... In der Küche hast du deinen eigenen Ausräumschrank mit Kinderplastikgeschirr und Tupperzeug (und ein paar verirrten Glasbabyflaschen, von denen du heute eine mit Schmackes auf dem Fliesenboden in der Küche zerschmettert hast). Wo andere Leute vielleicht so ein Stromkabelsuchgerät bräuchten, haben wir dich. Wo immer du ein Kabel siehst/riechst/spürst, heizt du hin, musst dran ziehen, rumfrickeln, reinbeissen, so dass zB das Laptop nur noch zu deinen Schlafzeiten aufgeladen werden kann.

Du stehst an allem auf, an was du dich auch nur ansatzweise hochziehen kannst. Spiegelnde Oberflächen sind der Hit (das Baby da drin ist immer so lustig ;-)).

Essenstechnisch bist du nun ein Grosser. Ich versuche, dir die letzten Breiportionen unterzujubeln, aber du weisst schon, dass es Besseres gibt. Du isst einfach alles, was wir auch essen (bis auf Süssigkeiten, aber nur, weil wir die bisher noch einfach vorenthalten können). Arbeiten müssen wir noch an deinen Tischmanieren. Wenn ich dir einen Teller mit Essen anbiete, leerst du ihn als allererstes aus, setzt ihn dir auf den Kopf oder nimmst mit dem Pinzettengriff fein säuberlich ein Stückchen nach dem anderen heraus und wirfst es freundlich lächelnd neben dich auf den Boden. Am besten klappt es, wenn du abbeissen (Brot, Banane, das willst du aber alles selber halten) kannst oder ich dir die Stückchen einzeln anbiete.

Einen Durchbruch haben wir in Sachen Trinken erzielt: du trinkst nun Wasser aus der Babyflasche. (Jetzt muss ich nur drandenken, dir auch was anzubieten, ich war ja so gewohnt, dass ein Tobsuchtsanfall folgte). Auch hier gilt die Devise: SELBER! Du reisst die Flasche hoch und saugst so dramatisch, als würdest du fast verdursten. Zwei, dreimal, dann setzt du ab. Und dann wieder von vorne. Oder die Flasche fliegt vom Tisch (Toller Trick: mit den Zähnen den Nuckel so rausziehen, dass die Flasche offen ist. Gibt einen schönen See auf dem Boden) Auf einmal klappt auch das Trinken aus tropfstopgeschützten Trinklernbechern. Nur das mit dem "Ich bin fertig, jetzt kann ich den Becher ja ruhig hinter mich an die Wand werfen", das üben wir noch. (Little Q. singt schon immer "Russland, Russland, wirf den Becher an die Wand...")

Im Moment bist du stolzer Besitzer von vier Zähnen, total unsymmetrisch verteilt auf drei unten und einen oben. Oben sind noch die restlichen drei Schneidezähne am Kommen, so dass du im Moment ziemlich leidest. Ich auch. An Schlafmangel zB. Nun ja, ich habe mich dazu durchgerungen, dich vom Elternbett wieder halbwegs in dein eigenes Bett zu verfrachten (das ja direkt offen an meiner Seite drangeschoben steht). Mal sehen, ob das was bringt. Leider hast du dir auch eine Erkältung eingefangen, die sich wie immer bei dir mit ganz fiesem Husten äussert. Bisher hast du Gottseidank kein Fieber, aber ich mach mir schon ein bisschen Sorgen...

Da du noch mitten in der Fremdelphase steckst, wirkst du im Moment ein bisschen schizophren: wehe, ich setze dich auf den Boden und wage es, mich ganz kurz aus deinem Sichtfeld zu bewegen: ganz grosser Alarm. Wenn du aber auf Entdeckertour bist, dann krabbelst du einfach los, egal, ob du mich noch siehst, egal, ob ich hinterherkomme, wenn zB die alten Blätter an den Kinderwagenrädern locken, klar, dann hat man als Baby eine Aufgabe ;-).

Wie alle kleinen Kinder, die ich öfter auf dem Arm habe, hast du nun mein grosses Muttermal auf meinem linken Schlüsselbein entdeckt. Und ich muss dich enttäuschen: das ist kein Knopf zum Resetten, keine Hupe und auch kein Dreck, den man abfrickeln kann. Nur mal so. (Little Q. weiss heute noch, dass man genau da auch nicht mit den Spielzeugautos drüberfahren soll)

Mein grosser Kleiner, wir haben dich alle sehr lieb!
Deine Mama

4 Kommentare:

  1. Vielen Dank fuer deine zauberhaften Status-Bericht. Was fuer eine wunderbare Liebeserklaerung an dein 'Zwergerl"! Da kann ich ja gar nicht mehr erwarten auch so eins zu haben. Selbst wenn das wenig Schlaf und an die Wand geschmissene Becher bedeutet ;-)Muss allerdings noch fast 5 Monate warten bis es geboren wird.

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  2. Hach, so ein schöner Bericht!
    P.S: Russland, Russland...auf die Melodie von Moskau, Moskau von Dschingis Khan? *breitgrins*

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  3. äh, anonym ist doof, jetzt nochmal mit Absender...

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  4. Also bei "Russland, Russland..." hast Du mir das Einschlafstillen versaut... das Kind schläft so schlecht wenn ich mich vor Lachen nicht mehr einkriege. Ich sehe schon, little L.ist ein typischer Junge ;-)

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