heute bist du genau neun Monate alt. Sozusagen genauso lange auf dieser Welt, wie du vorher inmeinem Bauch warst.
In diesem Monat hat sich viel getan. Du warst fast nicht krank, ich hätte nicht gedacht, dass ich das diesen Winter noch schreiben darf. Neben diversem Schnupfen hast du als eniziger von uns vieren die Magendarmgrippe recht locker weggesteckt.
Seit so ca. zwei Wochen krabbelst du. So richtig auf allen vieren. Das ist sooooo süss, wirklich. Du hast natürlich sehr schnell erkannt, dass du damit auch dahin kommst, wohin du nicht sollst. Und so bist du auf dem Weg zu Stereoanlage, Steckdosen, Kabeln, Legoburgen etc. besonders schnell. Du schüttelst dann auf dem Weg zwar wild den Kopf, aber der innere Zwang, es doch mal zu versuchen, ist anscheinend doch grösser. Der Aufenthalt im Bad mit dir zusammen ist auch recht schwierig geworden. Wir haben Waage (um der Waage willen), Abfalleimer und Klobürste (um deiner Gesundheit willen) schon in die Dusche verbannt, so dass für deine unbändige Neugier nur noch der Kinderhocker und die Toilette bleiben. Klar, was interessanter ist, oder? So putze ich nun täglich die Toilette und muss innerlich schon schmunzeln, wenn du im Bad als allererstes Richtung Klo krabbelst, dich dran hochziehst, den Deckel hebst und fasziniert ins Wasser schaut. Das höchste der Gefühle war kürzlich, als du beim Spülen zuschauen durftest.
So, hier denke ich, ist doch ein guter Punkt, um zum Essen überzuleiten. Morgens ist du mittlerweile begeistert Brot mit selbergemachter Aprikosenmarmelade. Mittags und abends ist es so eine Sache: an sich isst du Gläschen/Milchbrei, aber viel interessanter ist natürlich unser Essen. Im siebten Himmel warst du gestern, da hast du zum Abendessen eine ganze Schüssel Nudeln mit Tomatensosse und Hackbällchen verdrückt (war aber auch wirklich lecker). Mit deinen immer noch nur zwei Zähnen kannst du erstaunlich gut umgehen und fast alles klein bekommen. (Im Oberkiefer schimmern übrigens schon alle vier Schneidezähne durch). Mit dem Trinken ist es so eine Sache: Flasche geht gar nicht mehr, Trinklernbecher auch nicht, aus einem normalen Becher trinkst du mit Hilfe ein wenig. So wirst du zum Einschlafen beim Mittagsschlaf und Abendschlaf immer noch gestillt und in der Nacht wird auch noch orgentlich getankt. (Und ich hatte mich letztes Jahr zu Weihnachten doch schon auf den Rotwein dieses Jahr gefreut. War wohl nix)
Kommen wir also zum Thema Schlafen: Nach wie vor steht dein babybett ohne Gitter neben unserem Bett und meistens schläfst du auch darin, bis ich ins Bett komme und nach dem Stillen zu faul bin, dich zurückzuverfrachten. So bekomme ich manchmal gar nicht so genau mit, wie oft du in der Nacht aufwachst. Ich habe auch irgendwie das Gefühl, dass du letzte Woche einmal sowas wie durchgeschlafen hast. Von halb 12 bis halb sechs. Sicher nur ein Versehen, kam danach auch nicht ansatzweise wieder vor. Was ich ein bisschen doof finde, ist, dass du deine, wie sag ichs nett, Ka.ckzeiten auf mitten in der Nacht verlegt hast. Eine supervolle Stinkwindel nachts um halb drei im Halbdunkel auf meinem eigenen Bett zu entfernen, das finde nicht mal ich toll.
Seit einiger Zeit hat bei dir die Fremdelphase begonnen. Ich kannte das von Little Q. gar nicht, aber im Moment ist es ganz schlimm, wenn ich dein Sichtfeld verlasse, egal, wer sonst noch da ist. Wenn ich da bin willst du auch bittedanke unbedingt bei mir auf dem Arm sein und bei niemandem sonst. (Wenn ich nicht da bin, verstehst du dich mit Papi aber super). In der Krippe kommst du trotzdem sehr gut zurecht, nur der Abschied morgens ist nicht mehr ganz so locker flockig wie auch schon.
Du beginnst jetzt richtig zu kommunizieren. Du erzählst begeistert "Eddeeeee, adddeeee", kreischst immer noch höllisch laut, wenn du dich richtig freust, schüttelst den Kopf und winkst. Wir haben irre viel Filmmaterial, wo die ganze Restfamilie versucht, dich zum Winken zu bewegen, aber für die Kamera hast du es bisher noch nicht gemacht.
Du bist sehr fasziniert von Bildern, besonders von Leuten, die du kennst. Am besten findest du Bilder von Quentin und dir, am allerbesten dein Spiegelbild.
Wir haben dich alle sehr lieb!
Mami
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