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Donnerstag, September 17, 2009

Brauch ich nicht nochmal

Heute ist es also passiert: die ach so sehr von sich selbst überzeugte Supermom ("Was, Kind vom Wickeltisch gefallen? Bei mir NIE! Wie, Kind hat Spülmittelgetrunken? Never ever!") hat echt Scheisse gebaut:

Heute, nach einem entspannten Rundgang durch den Ikea sind wir, wie könnte es anders sein, bei den Fleischbällchen geendet. Little Q. war schon ganz gierig auf sein Kindermenü ("Mami, sag dem Mann, mit Fahne. Mit Fahne. MITFAHNEMITFAHNEMITFAHNE!"), während ich noch schnell Little L.s (der übrigens vorne im Ergocarrier bei mir drin sass) Gläschen ("KartoffelZucchini", das mochte Little Q. schon nicht) in der Ikeaeigenen Mikrowelle warmmachte. Weil man ja aus Zeiten, in denen unsere Mikrowelle noch nicht den "Ich schlage wilde Funken und verschmore alles in meiner näheren Umgebung"Tod gestorben war, weiss, dass in der Mikrowelle alles ungleichmässig erhitzt wird, also nach 40 Sekunden das Gläschen rausgefischt, Deckel vorsichtig grade draufgeschraubt, damit beim Schütteln nichts spritzt, und eben geschüttelt. Beim Aufschrauben macht es einen Riesenblobb und der Grossteil des Inhaltes ergiesst sich über Little L.s Kopf, seine Brust und in meinen Ausschnitt.
Er fing sofort an zu weinen und ich habe panisch das mittelwarme bis zT schon mittelheisse Zeug von seinem Kopf gewischt. Auf mein lautes "Ich brauch hier mal sofort kaltes Wasser!!!!" kam von der Kassenfrau ein entspanntes "Dann gehen Sie halt aufs Klo".
Ich habe also die Sauerei, unsere Fleischbällchen, meine Tasche incl Geld alles in der Obhut von Little Q. gelassen und bin wie eine Irre in den Waschraum gesaust. Dort wurde Little L. erst mal ausgepackt und mehr oder weniger mit dem Kopf unters kalte Wasser gehalten. Nun ja, das wasserliebende Kind hört natürlich in diesem Moment mit dem Heulen auf.... Am Kopf blieb dennoch eine rote Stelle (keine Ahnung ob vom Brei oder vom kalten Wasser), so dass ich nach Einsammeln von Little Q., Essen und Tasche erst mal mit dem Kinderarzt konferierte. Rat war: 15 Minuten mit immer kalten Waschlappen kühlen, wenn es danach keine Blasen gibt und das Kind nicht mehr weint, ist alles okay. Little Q. durfte also ausnahmsweise im Ikeawaschraum von seinem Tablett essen und ich habe Little L. gekühlt. Er fand es extrem witzig, nur mit Windel bekleidet immer wieder einen tropfenden kalten Lappen auf den Kopf zu bekommen.
Nach 15 Minuten war alles bis auf einen kleinfingernagelgrossen roten Fleck wieder normal gefärbt, so dass wir nach erneuter Rücksprache mit dem Kinderarzt Little Q.s Kleidung brüderlich zwischen den beiden geteilt haben (klar, für eine Stunde Ikea packe ich keine Wechselkleidung ein....) und nach Hause gefahren sind...

Fazit: Mikrowellen sind Teufelszeug ;-); Fläschchenwärmer rulez. Und ich war erstaunt, wie viele Frauen einer von oben bis unten mit einer undefinierbaren Masse beschmierten verheulten Frau, die ihr halbnacktes Baby kalt duscht, während ihr im seltsamen Lagenlook mit einem selbergebastelten Papierfeuerwehrhelm gekleideter grosser Sohn im Stehen von einem Tablettwägelchen Fleischbällchen verspeist, Hilfe anbieten. Und Geschichten erzählen, von Leuten, die sie kennen, die andere Leute kennen, die schon mal an Verbrennungen gestorben sind.

20 Kommentare:

  1. trotzdem supermom! ehrlich!

    lg
    steffi

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  2. Puh, was für ein Schreck! Ich find auch, du hast supermommäßig gehandelt!!
    Respekt!

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  3. Nobody is perfect, und das gehört nicht in die Kategorie Kind-fällt-vom-Wickeltisch sondern Unfall. Aber die Kassenfrau ist der Hammer!
    Also durchatmen und ganz schnell wieder vergessen, dass es passiert ist :)
    Liebe Grüße!
    Claudia

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  4. Phu! Nochmal gut gegangen.

    Aber beim letzten Absatz mußte ich doch grinsen, weil ich mir die Szene bildlich vorgestellt habe.

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  5. Wie gut, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Das ist ja erst mal die Hauptsache. Alles Gute für Little L!

    Stjama

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  6. Ach Mensch, du Arme. Mir ist tatsächlich mal mein Baby vom Wickeltisch gefallen und - noch schlimmer - meine Große (damals ca. 2jährige) aus dem Einkaufswagen. Das Geräusch höre ich heute noch und den Blick meines Sohnes nach dem Sturz sehe ich auch noch wie damals vor mir (Jetzt sind die Beiden 21 und fast 16 Jahre alt). Zum Glück hat mich unsere Kinderärztin sehr getröstet und mir deutlich vermittelt, dass auch guten Müttern mal Mist passiert. Und du bist - in meinen Augen - eine wunderbare Mutter!
    Schlaf trotzdem gut!
    Gundi

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  7. Auch Supermoms haben mal nen schlechten Tag, ehrlich. Der Kleine wirds verzeihen, und es ist ja alles gut gegangen!
    Durchatmen, wegwischen und kein Mikrowellenessen mehr;)
    (Ich erzähl hier mal lieber nicht, was uns schon so passiert ist...)

    glg,dani

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  8. Also das ist mal wirklich Supermom, ich hätte wohl bis auf das heulen nicht annähernd so reagiert ;-)
    Ich denke so ganz ohne Unfälle vergeht keine Kleinkinderzeit, geht gar nicht. Mach Dir keinen Kopf!
    (Und beim letzten Satz musste ich echt lachen, wo nehmen die Leute nur immer diese ganzen stories her?!)

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  9. Sie können einfach zu gut schreiben.. zuerst bin ich furchtbar erschrocken, dann musste ich extremst grinsen. Kann dir nach fühlen, wie schrecklich es dir ging.
    Supermamis erleben leider auch immer wieder super unangenehme Superabenteuer.

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  10. Also erst mal aaaatmen nicht vergessen!
    Mir ist mal das Fahrrad mit unserer Tochter drauf umgefallen(Gott sei Dank mit Helm). Sie ist nun in der 12. Klasse Gymi, also deshalb glaub ich hat sie es ganz gut verkraftet. Nur mir steckt das immer noch im Kopf, und das ist nun schon 16 Jahre her....aber bei allen Schutzvorkehrungen sind wir nur Menschen!
    Deshalb aaaatmen und versuchen wegzupacken....
    LG und Kopf hoch, Claudi
    Ps: Ich hätte sofort kaltes Wasser geholt!!!
    Aber ich war ja nicht da....

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  11. Unser Großer, damals 2 3/4, ist mir mal mit dem Dreirad die Kellertreppe runtergefahren/-fallen. Ich war hochschwanger und fühlte mich, als müsste ich an Ort und Stelle entbinden. Er hatte nicht den kleinsten Kratzer. Seine einzige Sorge war eine mega-große Spinne, die (im übrigen verstorben) unten an der Wand klebte.
    Heute muss ich drüber grinsen, aber damals...weia.
    Du hast Dich wacker geschlagen.
    LG Doris

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  12. Also ich glaube, keine Kindheit vergeht ohne solche kleineren Unfälle.
    ich mit zwei Kindern allein beim Essen. Sohn ca. 1/2 Jahr auf dem Arm, heiße Pfanne auf dem Tisch.
    Töchterchen möchte etwas gereicht haben und ich beuge mich vor. Sohnemanns Kopf bekommt konntakt mit der Pfanne. Zum Glück war es nur eine kleine Brandblase, so dass sich Arztbesuch am nächsten Tag erübrigte.
    Tief durchatmen! Alles halb so schlimm.

    Sigrid

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  13. hi supermom du hast das doch ganz toll hinbekommen :)
    ich hoffe dem leinen geht es weiterhin gut

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  14. Schuldigung, Frau Brüllen, aber erst einmal musste ich lachen. Wie schön, dass Sie Ihren Humor trotz des Schrecks nicht verloren haben :-)

    Shit happens. Man kann noch so gut aufpassen, sowas passiert halt. Umso wichtiger, finde ich, die Haltung aufzugeben, "sowas kann MIR Supermom doch nicht passieren". Doch, kann es. Und das hat nix mit Supermom oder nicht zu tun. Aber gottseidank ist ja nichts schlimmes geblieben.

    Viele liebe Grüße
    Erzangie

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  15. Siedeverzug - doof das.

    Mir ist das dritte Kind vom Wickeltisch gefallen, bis dahin hatte ich auch meine eigene Meinung über "so" Eltern, denen derartige Dinge passiert. Kind (sitzt auf der Wickelwaschmaschine im Bad) vollgeschissen bis Oberkante Unterlippe, Body ausgezogen, mich selber um 90° gedreht um das Teil in die Badewanne zu werfen, zurückgedreht - Kind liegt mit dem Gesicht nach unten auf den Fliesen am Boden.

    Ich war in einem deutlich schlechteren Zustand als meine Tochter. Völlig aufgelöst habe ich sie zum Arzt gefahren und bin da vor Selbstvorwürfen und nackter Angst fast zusammengebrochen. Das Kind war zum Glück nicht verletzt, aber heute noch läuft es mir kalt den Rücken runter.

    Manche Dinge muss man leider selber mitgemacht haben, um mit anderen gnädiger umgehen zu können. Oder um es mit einem weißen Mann zu sagen: shit happens!

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  16. oh Mann...
    Du hast super reagiert! und DAS passiert Dir mit Sicherheit nicht nochmal...
    (und es gibt immer jemanden, der jemanden kennt, der jemanden kennt, dessen Bruder an irgendwas gestorben ist... Drüber weghören! Einfach... ;-) )
    LG Martina

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  17. Wie gut, dass nichts wirklich Schlimmes passiert ist.

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  18. Man kann ja nun nicht 24 Stunden am Tag Super-Mom sein, und es ist ja alles gut gegangen. Ich mußte auch etwas grinsen als ich mir das Bild von Little Q. beim essen im Waschraum vorgestellt habe.
    Ich hoffe alle Beteiligten haben den Schrecken überwunden!
    LG
    Anna

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  19. Ach jeh, was für ein Schreck - aber für mich bist Du trotzdem Supermom ;-).

    LG
    Bianka

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