So, weil es mir ja schon ein bisschen mulmig davor ist, nach der Frage an meinen Vater noch die Frage ans Internet:
Würden Sie sich das trauen?
Es geht um folgendes Szenario: Essen am Vorabend der Taufe. Das Haus hier ist voll mit uns vieren, meiner Schwester mit Freund und Sohn, der Patenschwester, meiner Schwiegermutter und dem Bruder des Hübschen.
Meine Schwestern sind Vegetarierinnen, dürfen also nicht mit abstimmen ;-).
Also, als Abendessen habe ich an Schweinebraten ala Nigella Lawson, Kartoffelgratin und ein leckeres Dessert ala Nigella (gestern getestet und für sehr lecker befunden) gedacht.
Der Schweinebraten (Krustenbraten) wird mit einer Würzmischung eingerieben, eine halbe Stunde auf höchster Stufe im Rohr angebraten, dann wird die Temperatur auf 120°C reduziert. Dann läst man den Braten 23 h im Rohr, um kurz vor Servieren noch mal mit Schwarte nach oben auf höchster Stufe eine knusprige Schwarte hinzurkriegen.
Klingt an sich super, v.a. in Anbetracht der Tatsache, dass ich mit einem Haus voller Leute besseres zu tun habe, als ein Schwein zu braten. Sehr seltsam ist allerdings, dass im Buch für 12 Personen von 9.5kg Fleisch geredet wird. Ich finde das erstens pervers viel, der Metzger meines Vertrauens wollte mir für die 7 (davon 2 Kinder, was ich ihm aber nicht gesagt habe, weil es sind ja auch ein Hübscher und ein Bruder, die das Wenigeressen der Kinder wieder wettmachen) Mitesser nicht mehr als 2.5 kg Schweinebraten vorbestellen ("Ich kenn kein Schwein mit so grossen Schultern"). Was mach ich jetzt? Schnurrt mir das Fleisch in 23h zu einem kümmerlichen Klümpchen zusammen? Kann bei 120°C eh nichts schiefgehen? Soll ich mich trauen und im Notfall für die 7 Fleischesser Würschtl auf den Grill werfen?
Aktueller Plan: ich trau mich. Gefrierschrank ist voller Würschtl und mehr als die 2.5 kg gibts dann halt nicht.
Hat jemand da draussen diesen Braten schon mal gemacht? (Steht in diesem Buch unter "Mittagessen für 12")
(Alternativrezepte brauch ich bittedanke eher nicht, weil ich einen klassischen Schweinebraten ja schon kann, nur gerne mal was anderes ausprobieren würde. Und dann würden mich noch mehr Alternativen nur noch mehr verwirren.)
Ich würde wohl einen 2,5-er und einen 1, 5-er Krustenbraten nehmen und beides zubereiten. Kann man ja auch super kalt essen. Wo Platz für einen im Ofen, da auch Platz für 2. :)
AntwortenLöschenAber 23 Stunden im Ofen bei 120 Grad? Das hab ich echt noch nie gehört und kommt mir sehr lang vor.
Deine Alternative (zur eventuellen Aufstockung noch Würstchen) klingt aber auch gut. Welches Dessert ist es denn und wie machst Du das Gratin?
Kann es sich um einen Übersetzungsfehler handeln und die meinen 9,5 Pfund für 12 Personen? Das würde eher hinkommen. 120°C für 23 Stunden könnte ein bißchen hoch sein, lieber so 80-90°C. Im Zweifelsfall ohnehin immer wissenschaftlermäßig die Kerntemperatur messen. Lass' Dir schon mal was einfallen, wie Du die Leute überzeugst daß das Schweinefleisch durch ist, auch wenn es rosa aussieht - das ist nämlich mein Hauptproblem beim Niedrigtemperaturschwein...
AntwortenLöschenLiebe Frau Brüllen,
AntwortenLöschenmir erscheinen 120 Grad und 23 h auch ein bisschen viel. Beim Niedertemperaturgaren sollte eine Kerntemperatur von ca. 60 Grad erreicht werden. Dafür wird der Ofen auf ca. 80 Grad aufgeheizt, das Fleisch bleibt einige Stunden drin und es spielt keine Rolle obs ein Stündchen mehr ist. Aber 120 Grad und sooo lange? - Liegt der schon erwähnte Übersetzungsfehler vielleicht in der Temperatur, wurde Fahrenheit nicht in Celsius umgerechnet?
Wegen der Menge Fleisch: man rechnet so ca. 150-200 Gramm Fleisch in der Gastronomie, da sind Sie also mit 2.5 Kilo für 7 Personen mehr als gut dabei. Geht ja kein Knochen weg, oder?
Aber vielleicht ist ja auch genau das der Trick der verehrten Frau Lawson, diese Temp. und diese Länge des Ofenverbleibs.
Just my two cents,
Grüsse aus ZH
Monika
..doch, das ist "molekular-kochen"
AntwortenLöschenich habe schonmal ein 24h-lamm in einem molekular-restaurant gegessen und es war sa-gen-haft!!!
ich habe selbst mal bei einem molekularkochkurs ein 1h- rinderfilet im ziploc-beutel vakuumverzippt in 55° leicht siedenden wasser gegart, danach wurde es kurz in der pfanne gebraten. und- das ergebnis war IRRE GUT. ich habe noch nie so ein gutes fleisch gegessen. schonender und vor allem: einfacher kann man kein fleisch zubereiten!
also, trau dich. stell dir denn wecker. ihr werdet es lieben.
die mengenangabe wird wohl ein übersetzungsfehler sein.
bitte um berichterstattung!
LG Eva
Schwein habe ich so noch nicht, aber schon einiges anders mit Niedrigtemperatur gemacht - und es wurde immer köstlichst.
AntwortenLöschenIch täte auch die 2,5 kg machen, evtl. auch etwas niedriger als 120°. Ich hoffe, Sie berichten.
(Und was gibt es für die Schwestern?)
Also, da bin ich ja mal beruhigt, dass niemand pro Person ein knappes kg Fleisch rechnet.
AntwortenLöschenIch dachte immer NT-Garen wäre für Schwein nicht so geschickt, weil das ja durch sein sollte. (Bandwurmlarven und andere Leckereien). Deswegen würde ich ein Schwein nicht unbedingt bei unter 100°C machen. Evtl. ist 120°C der Mittelweg? Mitteltemperaturgaren sozusagen. Der Wissenschaft halber (und weil ich das Teil noch nie verwendet habe) kann ich gerne die Kerntemperatur mit unserem Supadupathermometer messen, das man direkt in die Ofenwand einstecken kann und dann evtl. die Anzeige auf dem Display... ich werde berichten.
Gratin: pro 4 Leute 1 kg Kartoffeln roh schälen/scheibeln, in eine Form schichten, mit 400 mL halb halb Sahne/Milch übergiessen, diese mit SalzPfefferMuskat und einer Knoblauchzehe würzen, ein wenig Reibekäse drüber und bei 180°C 45 Minuten in den Ofen.
Die Schwester bekommen Spargel aus dem Alupäckchen: Spargel schälen, ein Riesenstück Alufolie mit Olivenöl ausstreichen, mit braunem Zucker bestreuen, Spargel für eine Person möglichst flach drauflegen, Salz, Pfeffer, Butterflocke, ein Schluck Weisswein, Päckchen dicht verschliessen (sie sollten nicht tropfen, sonst gibt es keinen leckeren Sud, sondern ein Blech zu schrubben) und 45 Minuten bei ca 200°C in den Ofen (vermutlich zusammen mit dem Gratin, weil ganz so viele Öfen haben wir ja nicht.)
Dessert: heisst "knuspriges Toffeedessert" für angeblich 8 Leute (wir haben es gestern zu viert verdrückt. Allerdings auch nicht nach 9.5 kg Fleisch ;-)) 100g braunen Zucker mit 175g Mehl und 1TL Backpulver mischen; 125 mL Milch mit 1 Ei und dem Mark einer halben Vanilleschote und 50g zerlassener Butter verquirlen. Das mit den trockenen Zutaten homogen vermischen, 200g Datteln (getrocknet, gehackt) unterrühren, in eine (min.) 1.5L fassende flasche Auflaufform füllen. 200g braunen Zucker drüberstreuen, ca 25 g Butter in Flöckhcen drauf, mit 500mL kochendem Wasser übergiessen und bei 190°C ca 45 Min. backen. (Es geht ein bisschen auf, wird oben knusprig und unten bildet sich eine dicke Karamellsosse. Dazupasst perfekt Vanilleeis und die Kalorien: die denkt man sich weg.
Zur Menge kann ich nichts sagen,aber ich habe schon mal eine Lammkeule nach der Niedriggarmethode (oder so ähnlich ;o)) zubereitet und die war ein Traum !!! Herzliche Grüße Christine
AntwortenLöschenÄhm...dumme Frage: Wo garst du das alles?! Das sind ja alles Sachen, die im Ofen gemacht werden. Wieviele Öfen hast du? Oder ist der Ofen so groß, dass alles reinpasst? Verstehe ich nicht, sorry. Klingt ansonsten aber superlecker!
AntwortenLöschenViel Erfolg beim Mitteltemperaturgaren :-)!
Grüße
Claudia
Also bei 2,5 Kg wären das bei 7 Personen 357 g Fleisch. Das ist eine Menge. Habe in der Hotelerie gelernt und da geht man bei einem Hauptgang solo (nicht bei einem 3-Gang Menü, da ists weniger) von 200 g Fleisch pro Person aus. Im Rahmen eines Menüs sogar nur von 120 - 150 g. Das sollte also auf alle Fälle reichen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße vom Bodensee
wegen Öfen: wir haben zwei Backöfen, der Spargel muss dann zum Gratin dazu.
AntwortenLöschenIch bin schwach geworden und habe doch die genzen 3 kg genommen. (Mehr geht in unseren Bräter auch nicht rein. (9.5 kg. Pervers)
Hier is das Original-Rezept in Englisch: http://www.foodnetwork.com/recipes/nigella-lawson/slow-roasted-aromatic-shoulder-of-pork-recipe/index.html
AntwortenLöschen12-14lbs sind natuerlich niemals 9,5 kg. Wahrscheinlich ein Uebersetzungs-Fehler.
Gutes Gelingen!
Steffi
225 Grad Fahrenheit sind auch keine 120°C sondern nur 107°C.
AntwortenLöschenBoah, fünf bis sechs kg meinten die aber doch, wenn es 12-14 lbs heißt? Wow :-) gutes Gelingen und eine schöne Feier!
AntwortenLöschenich habe keine ahnung, finde aber dir vorherigen tipps irgendwie logisch ;)
AntwortenLöschenaber ich muss unbedingt noch sagen, dass ich zu solch einem menü auch gerne mal eingeladen werden würde :) hört sich irre lecker, stimmig und sättigend an!