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Dienstag, September 30, 2008

Steinchen, Steinchen, du musst wandern..

Ja, da habe ich wohl gestern einmal zu oft erzählt, dass ich ja glaube, dass der Nierenspass vorbei ist.... seit heute morgen um 4:11h wird wieder Blut gepinkelt. Ich habe ganz brav nach Arztanweisung schon das erste Gramm Paracetamol sowie 50 mg Voltaren intus. Wenn ich ehrlich bin, ich freue mich schon sehr auf 10:11h, wenn ich das zweite Gramm nehmen darf.
Plan diesmal: ohne Krankenhaus.
Und ich wäre nicht ich, wenn ich nicht sch...positiv denken würde:

  • Immerhin haben wir unseren Heimaturlaub (das erste Mal Wiesn für Little Q.) und die Bollo-Little Q.-Reunion im Engadin nächste Woche nicht umsonst abgesagt.
  • Vielleicht bekomme ich morgen bei der nächsten Gyn-Kontrolle einen Ultraschall ausser der Reihe und wir sehen vielleicht, was Murray genau ist (Little Q. hätte eigentlich gerne ein Geschwisterchen namens Muriel. Es müsste aber ein Junge sein, weil "Meitli sind nyt so schön.")
  • Ich habe einen richtig grossen Antrieb, die dringendsten Sachen hier im Büro so schnell wie möglich zu erledigen, um vielleicht den Nachmittag im Bett zu verbringen.

Update um 11:30h: 500 mg reichen nicht aus. Immerhin ist alles, was ich vor Ort tun muss, erledigt, so dass ich den Rest nach dem Mittagessen von daheim im Bett aus machen kann.

Samstag, September 27, 2008

Für Jette

Soweit ist es also gekommen. Fotografische Eigenheiten anderer Blogger beeinflussen die eigene Motivwahl. Also wir heute beim Einkaufen an diesem Taubenbausatz vorbeikamen musste ich unwillkürlich an Jette denken und konnte Ihr dieses Bild einfach nicht vorenthalten (den restlichen Lesern mit empfindlicheren Mägen leider auch nicht...sorry!)

Den grässlichen Reim dazu überlasse ich aber der Stilgründerin selbst.

Der Hunger ist da!

Kaum zeigt die Waage heute morgen -0.8 kg zum Ausgangsgewicht an, kommt er, der grosse Hunger:
Zum Frühstück, wie immer mit Müh und Not, weil nach oben gegen nach unten kämpft, ein Schinkenbrötchen. Zum frühen Mittagessen nach dem Einkaufen (für Little Q. neue Hausschuhe, für mich eine Winterhautcreme, eine tadaaaaa Schwangerschaftsknackhose und ein schönes Oberteil) ein Chicken Fajita Subway Sandwich und gerade eben zum verspäteten Mittagessen (die Männer machen noch Mittagsschlaf) die Reste vom Maisrisotto von gestern. Zum Zvieri gibt es dann nach getaner Gartenarbeit lecker Ikea-Daim-Torte und zum Abendessen Lasagne.
Und mit dem Hunger kommt auch langsam die Energie wieder: ich habe gerade einen Kürbis püriert, der heute abend, so alles klappt, in einer wunderschönen Halloweenseife verwurstet wird.

Donnerstag, September 25, 2008

Resume

nach zwei Wochen neuer Job:
  • Die erste Woche krank auszufallen empfiehlt sich nicht besonders. (Der Stapel mit nachzuarbeitendem Routinekram ist .... hoch.)
  • Die Kollegen und die Chefin sind ganz grossartig.
  • Es ist alles, nur kein Schreibtischjob.
  • In mittlerer Zukunft muss ich entweder einen Staplerschein machen oder neuen Lagerraum reservieren, damit meine Kollegen die Fässer mit ein bisschen grösserem Abstand aufstellen können. (Trotz oder auch wegen, wer weiss das schon, unseres firmenweit eingeführten Supadupa einheitlichem System, das alles regelt, muss ich die Füllmenge jedes einzelnen Fasses per Hand von einem handschriftlichen Zettel auf dem Fass abschreiben.) Noch komme ich ganz knapp in die Spalten rein...
  • Ich muss mir ein neues Tempo angewöhnen (zackzackzack).
  • Endlich wird bemerkt, dass ich an meinen Daheimtagen auch arbeite: während des Heimfahrens vom Grosseinkauf und des Mittagessens wüchtüschste Telefonate geführt.
  • Langsam aber sicher wünsche ich meinen Vorgänger dahin. Ohne warme Kleider.

Regen

Und das Programm dafür: Ikea, Suche nach einer grösseren Bettdecke für Little Q. (und neues Badezeug. Und Mandeltorte. Und auf Little Q.s Wunsch: der erste Smaland-Test.)
Ausserdem: neuer Versuch gegen Übelkeit: Nausan, verschiedenste B-Vitamine. Mal sehen.

Mittwoch, September 24, 2008

Ich Eislaufmutter...

Little Q. hat beim Nachbarsmädchen begeistert mit dem Bambino-LÜK ("Das kann ich von 3 bis 5") gespielt, so dass ich beim letzten Besuch in der nächsten Kleinstadt auf die Suche ging: Fehlanzeige. Es gab nur Mini-LÜK und als Heftchen "Voschulkinder (4-6) 1 UND 2: Merkfähigkeit und Konzentration".
Was soll ich sagen.... Little Q. liebt es.
Leider ist es mit meiner Merkfähigkeit nicht so gut bestellt, deswegen habe ich die beiden Hefte doppelt. Wenn jemand also vielleicht gegen andere Hefte tauschen möchte....(oder prinzipiell welche abzugeben hätte...), bitte melden!

Dienstag, September 23, 2008

Zeitersparnis heute

Wenn einer meiner beiden allernächsten Verwandten nun schon seit über einem Monat Little Q.s Geburtstag (das ist ein Euphemismus: eigentlich wird unser aller Existenz) ignoriert (der letzte Anruf meinerseits war Ende Juli, der letzte Anruf seinerseits vermutlich letztes Jahr irgendwann), bin ich dann moralisch in der Pflicht ein Update incl. Fotos zu mailen? Eben.

Spassig

Nicht nur ich bin neu in meinem Job, auch ein Grossteil der anderen im Team. (Schon erwähnt, dass unsere Kunden gewohnt sind, dass alles wie geschmiert und zackzack läuft?)

Montag, September 22, 2008

Üben für ...

...die Engel. Der Hübsche wäre fototechnisch parat. Er hat mit unserem Mitbringsel von Elba (ungefähr so gross, wie ich mir die Engel vorstelle) schon geübt. Das ist dabei rausgekommen. (Klick auf Link gibt noch viel mehr Bilder)
4.1‰, originally uploaded by Prozac74.
Ich habe auch noch eine ganz tolle Idee, bin mir aber noch nicht sicher, ob ich mich das wirklich traue. Wir warten also.

Ich an Murray

Kind, wir befinden uns und in der 15. Schwangerschaftswoche. Langsam ist es gut mit Kotzeritis, okay? Dein grosser Bruder (der übrigens davon ausgeht, dass du deinen Nuggi genauso lieben wirst wie er und damit und ganz vielen Bruderbussis "nie weinen" wirst) hat mich damit ab der 14. Woche verschont. Wenn ich Ruhe und Musse habe, spüre ich mittlerweile deine Turnübungen wie kleine Schmetterlingstrippelschritte in meinem Bauch, d.h. nicht mal ich superneurotische Mutter bräuchte jetzt noch das Hängen über Kloschüssel oder Waschbecken, um sicherzugehen, dass du noch da bist. Du meinst, weil ich im Spital anfänglich wegen des Paspertins in der Infusion und dann vermutlich wegen der Dauerbettruhe fast eine ganze Woche nicht gespuckt habe, hättest du noch eine Woche gut? Dann lass dir gesagt sein, dass die Ärzte vermuten, dass der ganze Aufstand um den Nierenstein erst wegen der anhaltenden Kotzerei losging.
Und wenn wir schon dabei sind: Ich habe letztens die sehr verführerisch aufgemachte Ankündigung des neuen Herbst-Spezial-Kaffees von Nespresso bekommen und möchte an dieser Stelle anmerken, dass ich langsam aber sicher gerne schon mal wieder eine Tasse Kaffee trinekn würde, ohne beim leisesten Geruchshauch schon wieder Richtung Toilette sausen zu müssen.
In diesem Sinne: überlegs dir nochmal.

Samstag, September 20, 2008

Immerhin etwas Gutes

hatte der Spital-Aufenthalt:

Murray in gross, mit ohne Beinen und Riesenschädel

Der Gast ist König

Und weil meine Schwiegermutter gerne einen nicht ganz so trockenen Wein (ich glaube, sie meinte: "so sauer, wie ihr ihn gerne habt.") zum Abendessen hätte, zückt der Hübsche den Edding und passt den den letzten Riesling aus Nierstein den Wünschen des Gastes an:

Der Hübsche macht Karriere


Agressief-Bang-Afwachtend, originally uploaded by Prozac74.

Eines seinr Flickr-Bilder ist total legal und so in einem holländischen Lehrbuch gelandet (was da gelehrt wird, keine Ahnung.....)

Freitag, September 19, 2008

Nächster Versuch: Back home

Nach wieder drei Tagen im Spital, einem Haufen Flüssigkeit (3L/Tag via Infusion und soviel zum Trinken wie reingeht: ich kann gar nicht schätzen, wieviele Liter ich gesiebt habe….) und einigen Gramm Paracetamol später bin ich wieder daheim. Der Stein ist immer noch nicht da (vielleicht ist es aber auch Griess, den würde man im Sieb wohl gar nicht sehen), ich werde also daheim weiter sieben und, sobald wieder Blut kommt, gleich Schmerzmittel nehmen und nicht erst warten, bis ich mich nur noch auf dem Boden krümme und nach Petidin wimmere (ganz so war es ja nicht. Fast.). So sollten wir das Ganze auch ohne nächtliche Touren ins Spital in den Griff bekommen. In einer guten Woche muss ich nochmal zu den Urologen zum Kontrolltermin. Medizinisch ist soweit alles beim Alten: Murray ist topfit (ich Ultraschall-Profi habe seinen Brustkorb für seinen Kopf gehalten), die Nieren sind immer noch leicht (Grad 2) gestaut, neu im Medikamentenportfolio ist die gemeine Eisentablette, um meine Vorräte wieder aufzustocken. Eine alte Bekannte ist auch wieder da: die Übelkeit. Nachdem ich den Vormittag gestern damit verbracht habe, eine Stunde lang im Spitalgarten eine Treppe rauf- und runterzuhopsen, war mir beim Rückweg so schlecht, dass ich es nur rennend in mein eigenes Bad geschafft habe….auch das Frühstück heute ging den gleichen Gang.
Ich bin nicht besonders traurig, dass ich schon wieder heim bin, auch wenn ich nicht mal die erste Staffel der Gilmore Girls geschafft habe: ich habe seit gestern mittag eine Zimmernachbarin. Man weiss ja, dass aus sowas ganz tolle Freundschaften entstehen können. Oder aber auch nicht:
Ich könnte ja noch tolerieren, dass die Dame (der Hübsche hat ganz grosse Augen gekriegt, als er den schwarzen mit Goldglitzer besetzten XXL-String vom Waschbeckenrand baumeln sah) ihren Fernseher den ganzen Tag auf voller Lautstärke dudeln lässt, auch wenn sie zB gerade telefoniert, obwohl jede von uns einen Kopfhörer bekommen hat. Dass sie aber die Tür unseres kleinen Bads im Zimmer bei jeder Verrichtung offenlässt, sei es nun normales Zähneputzen, Pinkeln, Duschen morgens um HALB SECHS oder aber auch (mein persönliches Highlight) beim Ergebnis des Einlaufs gestern abend, das, ja das muss ich nicht noch länger haben. Im Moment wäscht sie gerade (frisch operiert) das Geschirr ihres Abendessens in der Dusche. (Nein, reden kann ich mit ihr nicht. Sie spricht nur französisch und ich weiss nicht, was „Einlauf“ oder „Tür zu beim Kacken“ heisst ).

Ein kleines Highlight habe ich noch: die Au-el-Mami (wie grosse Merci-Packungen gibt es eigentlich?) hat sich „als Freundin mal von Arzt zu Arzt“ sowohl bei der zuständigen Gynäkologin als auch bei dem Urologen-Assistenzarzt erkundigt, was denn jetzt eigentlich Sache ist. Ende vom Lied: der Urologe lässt sich vielmals entschuldigen, dass er mich so verunsichert hat. Die 3-7% hat er von einem Kollegen mal gehört, Literaturbeleg gibt es keinen, ich soll halt nach der Geburt mal zu einem ordentlichen Check vorbeikommen. Der beste Spruch der Au-el-Mami war „Sie wissen ja wie das ist, wenn man schwanger ist: da beunruhigt einen so was natürlich ungemein.“ Von einer Frau mit dickem Babybauch einem jungen Mann gegenüber, der vielleicht nicht mal eine Freundin hat. Hach. Sie ist einfach unschlagbar.

Mittwoch, September 17, 2008

Neues von der Niere

Ich stell hier mal einen Bericht des Brüllens über den gestrigen Tag rein; offline erstellt, da kein Internetanschluss für halbprivate Patienten in der Klinik: SKANDAL! ;-)

Dienstag, 16.9.
So, hier bin ich also wieder.
Gestern abend kam ich mir beim Warten auf die Schmerzen fast so vor, wie man sich wohl vorkommt, wenn man das Gefühl hat, die Wehen kommen immer öfter (hatte ich bei Little Q. damals ja nicht): ein erster Anruf im Krankenhaus, die mir zwei Stunden Wartezeit in Aussicht stellen. Der Hübsche und ich schauen also noch gemütlich mit einem leckeren alkoholfreien Erdinger (man muss sich ja informieren, wo es hingeht) „GA“ und „Dr. House“ an (habe ich schon erwähnt, dass der Hübsche beim ersten Einliefern nach meiner Kotzattacke ganz house-like sagte: „Das Erbrechen ist aber kein neues Symptom.“?), danach die Berichterstattung über unsere „neue Heimat“. Währenddessen begannen schon ganz ordentliche Nierenschmerzen, die sich aber durch wildes Fluchen in Grenzen halten liessen. Gegen 22:00h packte ich meine Tasche fertig (diesmal vergessen: Zahnpasta, Rasierer, Hausschlappen, Bademantel gegen die rückwärtige Offenheit meines Hemdchens hier, dafür ausreichend dabei: neues Wollknäuel, alle Bücher, die ich irgendwie immer schon mal lesen wollte, aber dann doch immer akut spannendere dazwischen kamen, Laptop mit DVD-Laufwerk und leider ohne Player…, die erste Staffel „Gilmore Girls“).
Little Q. liess sich anstandslos ins Auto packen und verschlief Hin- und Rückfahrt sowie das wieder ins Bett Bringen.
Aufnahme bei den Gynäkologen wie gehabt: Murray ist topfit, wieder zwei Tage grösser (ich bilde mir sogar ein, ihn mal gespürt zu haben), Urin extrem blutig, Niere ordentlich gestaut, Schmerzen auf der beliebten Skala von 1 bis 10 bei mittlerweile ordentlichen 6 – 7 (Freitag nacht hätte ich ihnen eine 8-9 gegeben, das heisst dann wimmernd auf dem Boden wälzen), d.h. Petidin ins Bein (diesmal habeich nur die halbe Dosis gekriegt), eine (schmerzhaft) geplatzte Vene beim Zugang legen, Blutabnehmen vor Infusion wurde vergessen, d.h. neues Venengestocher im anderen Arm, ordentliche Übelkeit, die ich aber standhaft unterdrückte, als ich sah, dass sich eine dicke schwarze Spinne in den Stapel Nierenschalen abgeseilt hatte (ich hab gar nicht so viel gegen Spinnen, aber die Schwester war vom Blutabnehmen eh so nervös, der hätte eine Spinne am falschen Ort vermutlich den Rest gegeben).
Nun bin ich also mit Tropf praktisch mitten auf dem linken Handrücken wieder allein in einem Zimmer, bekomme regelmässig meine Schmerzmittel (die Urologen haben nur mitleidig den Kopf geschüttelt, als sie hörten, dass ich „nur“ Paracetamol bekomme), die ich diesmal auch wirklich brauche (ich komme mir schon vor wie die aus ER bekannten Schmerzmitteljunkies…).
Bei meinem Ausflug in die Urologie bin ich heute auf einen (vermutlich) recht jungen Assistenzarzt geraten, der mir jeden einzelnen seiner Gedankengänge von „vielleicht kein Nierenstein, weil soviel Blut ist untypisch“ bis zu „wahrscheinlich nicht, aber sein könnte es schon, Nierentumor“ in aller epischer Breite mitteilte, dann noch ein „Abortrisiko von 3 – 7%“ bei der Schlauchgeschichte in den Raum warf, danach mit seinem Oberarzt telefonierte und mir dann lapidar mitteilte: „Ist wohl doch ein Stein.“
Ich nehme an, er hat das alles nur gut gemeint, es hat allerdings dazu geführt, dass ich als heulendes Elend wieder auf meinem Zimmer ankam.
Die Au-el-Eltern haben dann praktischerweise ihre Mittagspause in mein Zimmer verlegt, mich aufgemuntert, eigene Recherchen zu den 3 – 7% sowie Unterstützung bei der Betreuung von Little Q. versprochen (Gott sei Dank hat sich meine Schwiegermutter bereit erklärt, runterzufahren und Little Q. zu übernehmen.).
Die gynäkologische Oberärztin hatte übrigens auch noch nie etwas von den 3-7% gehört, wird sich aber noch informieren.
Meine Kollegen haben in meiner Abwesenheit meinen dringenden Job erledigt, so dass auch dieses letzte bisschen schlechtes Gewissen verschwunden ist.
Der Hübsche ist selber krank und kommt dank der Hilfe seiner Mutter hoffentlich ein bisschen zur Ruhe.
Mein Auftrag für heute lautet: brav Schmerzmittel nehmen, Urin sieben (yeah, lecker) und auf und ab hüpfen, damit der Stein vielleicht wieder ein Stück weiter rutscht.


Seitdem ist nicht viel passiert. Seit heute gibt es noch zusätzlich Eisenpräparate um das ganze Blut herstellen zu können, welches da immer mal wieder kommt. Seit heute sind die Schmerzen und das Bluten mal wieder vorbei aber solange ich keine Steine sehe heisst das in meinen Augen nichts. Wir müssen jetzt mal abklären wie lange so ein Dreck nomralerweise dauert bzw. dauern kann.

Montag, September 15, 2008

Ich könnt echt...

Jetzt geht der Mist von vorne los. Bisher nur Blut (viel), keine Schmerzen bis auf ein leichtes Ziehen im Lendenwirbelbereich. Man kennt das ja. (Gyn. Notaufnahme voll, ich soll warten, ob ich Schmerzen bekomme, sonst auf alle Fälle morgen früh aufschlagen).
Hab ich schon erwähnt, dass morgen der erste Tag ist, an dem ich alleine in meinem neuen Job die Verantwortung trage und diese Woche noch was echt Wichtiges aufgleisen müsste? Ich weiss, im Moment nebensächlich, macht mich aber nicht entspannter.
Mann, ein bisschen viel Jammercontent hier in den letzten Tagen.
Immerhin (scheisspositives Denken): heute müssen die Au-els nicht ran. Little Q. müsste im Falle eines Falles mitfahren und dann grad mit dem Hübschen wieder heim. Morgen ist Krippentag, Mittwoch eh Au-el Tag, Donnerstag evtl. Krippe ausser der Reihe, Freitag ginge Au-el ausser der Reihe. Meine Tasche packe ich diesmal auch sinnvoller. (Scheisse.)

En Detail

Nun also die Details des spannenden Wochenendes: nachdem Christian, so schnell er konnte, vom Sport nach Hause geradelt war, machte ich mich also (alleine, einer musste ja das schlafende Kind hüten) auf den Weg in die gynäkologische Notfallstation des Frauenspitals in Basel (Tipp für alle, die auch nur denken, schwanger zu sein: das sofort beim Anrufen erwähnen. Damit umgeht man die normale Notaufnahme und die Ansammlungen von Betrunkenen, Autounfallopfern, Partyleichen und überhaupt irrsinnig viel Leuten). Die junge diensthabende Ärztin (ich musste so sehr an Julia denken und war extra freundlich und höflich und habe fast keine blöden Witzchen gemacht) hat erst Murray ewig geschallt, dann die Nieren abgeklopft und sich sehr gewundert, dass ich bei diesem Urinbefind (Blut weit über Maximalwert, keine Leukos, keine Bakterien) keine Schmerzen hatte. Nach Abklärung mit der Oberärztin wurde ich dann wieder heimgeschickt ("Wir lassen weitere Laboruntersuchungen machen, spätestens am Samstag melden wir uns dann.")
Um ca. Mitternacht war ich wieder daheim. Zunächst war ich recht euphorisch, im Bett allerdings kamen mir dann schon irgendwie Bedenken: was, wenn ich jetzt einfach verblute? Irgendwas kann da ja nicht in Ordnung sein.
So gegen halb eins bekam ich dann Bauchschmerzen, die ich zunächst als Nervositätszeichen abtat (ja, da bin ich gross drin. Wenn ich nervös bin, kriege ich Bruachweh und Flitzekacke.). Ich war scheints so unruhig, dass auch der Hübsche kein Auge zutun konnte. Durch gutes Zureden schaffte er es allerdings dann irgendwann fast, mich in den Schlaf zu lullen, bis die Schmerzen immer schlimmer wurden. Ich konnte nicht mehr liegen, nicht rumlaufen und, bei mir ein ganz schlechtes Zeichen, nicht mehr leise sein. Während ich mich also (das war, ohne Witz, die bequemste Position) auf den kalten Badfliesen wimmernd in Embryonalhaltung zusammengerollt hatte, rief der Hübsche in Spital an ("Nein, es brennt nicht beim Wasserlassen, meine Frau wimmert nur noch"), klingelte nachts um drei die Au-el Eltern aus dem Bett (was sind nachtdienstgewohnte Ärzte doch für praktische Freunde in der Not: "Mhmm, okay. kein Problem. Fahrt bloss nicht in die normale Notaufnahme, sondern in die Gynäkologie. Also dann, bis gleich."), packte mich und den ursprünglich tief schlafenden Little Q. ins Auto und fuhr so schnell und so vorsichtig wie möglich nach Basel. (Ich habe trotzdem jeden Gullideckel und jede Trambahnschiene gespürt, aber was solls). Die Übergabe von Little Q. incl. Weiterschlafen klappte reibungslos und im Krankenhaus gab es dann einen Rollstuhl für mich. Gottseidank war die Ärztin von vorher nicht gerade im Gebärsaal, obwohl da in dieser Nacht wohl auch die Hölle los war, sondern sofort parat, um mich nach Nierenultraschall (schön gestaut), mehrfacher Kotzerei und Murray-Ultraschall mit den feinsten Schmerzmitteln zu versorgen. Beeindruckend, was man trotz Schwangerschaft alles nehmen darf: für den Anfang bekam ich eine Infusion (dank Kotzerei, wenig Abendessen und fortgeschrittener Stunde war das Finden der Vene nicht besonders spassig, aber gut.) mit 1g Paracetamol sowie insg. 50 mg eines Morphin-Derivats (Petidin) subcutan. Das reichte, um mich Punkt 5:00h völlig schmerzfrei seelig im Bett liegen zu lassen. Der Hübsche machte sich dann auf den Weg, noch ein wenig Schlaf nachzutanken.
Punkt 7:00h wurde ich ganz ohne Frühstück, dafür wieder mit ordentlichen Schmerzen (es gab noch ein Voltaren-Zäpfchen mit auf den Weg) in die Urologie verfrachtet, wo ich letztendlich bis halb 12 ausharrte, ohne was zu essen natürlich, aber wer braucht das schon, wenn es Opiate gibt (erst war Rapport, dann mussten die gesammelten Urologen Murray auf dem Ultraschall bewundern, dann die Nieren und die Blase, dann mir ausführlich erzählen, dass ich vermutlich gleich in den OP käme und einen Schlauch von der Niere zur Blase bekäme, damit der Rest der Schwangerschaft für die Nieren problemlos wäre, den Stein könnte man ohne CT, was wegen Strahlung schwanger nicht ginge, nicht lokalisieren, dann musste eine Katheter-Urinprobe abgegeben werden, dann später stellte sich heraus, dass die Gynäkologen das "falsche Blut abgenommen hatten", also wildes Stochern im anderen Arm, irgendwann kam dann die Oberärztin, bewunderte Murray auf dem Ultraschall, dann die Nieren, klopfte wild herum, lokalisierte "vielleicht" einen Stein kurz vor der Blase und meinte: kein Schlauch, erstmal, nur Schmerzmittel, tschüss.).
Ab dann lag ich auf der gynäkologischen Station eigentlich nur noch nutzlos, aber dekorativ herum: pro Tag bekam ich zwei Liter Ringer-Lactat-Lösung, insg. 4g Paracetamol iV sowie 200mg Voltaren oral. Eine ordentliche Menge dafür, dass ich mich letzte Woche bei fiesen Grippesymptomen nicht getraut habe, auch nur eine einzige Paracetamol-Tablette zu nehmen.
Nachdem ich dann sehr schnell mit der Bluterei aufhörte, wir den Stein leider nicht entdeckt hatten und ich immer weniger Schmerzmittel brauchte, wurde ich dann, als die Urologen Sonntag mittag ihr Okay gaben, mit einem Sack voller Schmerzmittel entlassen (strenge Auflage: wenn es wieder weh tut, blutet, Fieber oder Schüttelfrost auftreten, sofort wiederkommen).
Seitdem muss ich daheim immer noch nach dem Stein schauen und habe ziemlich Schiss, dass es wieder von vorne losgeht. Aber was solls... bisher ist alles in Ordnung.
Und obwohl ich als perfekte Teilzeitarbeitnehmerin ja an meinem freien Tag incl. WE krank war, bleibe ich heute und morgen trotzdem nochmal daheim, irgendwie ist, wie Little Q. sagen würde, "mir noch anstrengend".

Lehman And His Brother


Lehman And His Brother, originally uploaded by Prozac74.

Kaum passiert in unserer sechsjährigen Firmenzugehörigkeit einmal etwas wirklich (welt-)bewegendes schon geht das Ganze im allgemeinen Trubel um noch weltbewegendere Finanzunternehmen unter...

Sonntag, September 14, 2008

Back home

So, da wäre ich wieder... ein bisschen gerädert und ein bisschen ängstlich, dass es doch noch nicht ganz vorbei ist.
Zuallererst möchte ich mich bei den Menschen bedanken, die mir die letzten Tage so leicht wie möglich gemacht haben:
  • beim Hübschen, der absolut die Ruhe behalten hat, was sicher nicht ganz leicht war, der mich getröstet hat, als ich absolut verzweifelt war, der alles in die Hand genommen hat und trotz eigener Erkältung den Männerhaushalt perfekt gemanaged hat.
  • bei Little Q., der vermutlich die bravsten drei Tage seines Lebens hinter sich gebracht hat,
  • bei der gesamten Au-el-Familie, die sich als die besten Freunde, die man haben kann, erwiesen haben,
  • bei der jungen Assistenzärztin, die Nachtdienst hatte und der zugehörigen Schwester, sowie dem ganzen Team auf der Station, die so freundlich, mitfühlend und tröstend waren, wie man es sich nur wünschen kann,
  • bei euch, für eure lieben Wünsche und die mentale Unterstützung des Hübschen ;-).

Ein detaillierter Bericht (Blut, Schmerzen, Drogen, schmutzige Tricks) folgt natürlich noch.

Destined Evolution

Also, das kleine Brüllen dürfen wir nachher wieder abholen. Die Klunker sind zwar nicht aufgetaucht, aber die Urologen meinen die wären wahrscheinlich vorher schon unbemerkt entkommen. Ich hoffe sie haben Recht und wir werden nicht heute abend das gleiche Spiel nochmal durchspielen.
In der Zwischenzeit habe ich nichts gebacken (Schuster bleib bei Deinen Leisten) sondern das Haus auf Vordermann gebracht und LittleQ. bei seinen neuesten Springkünsten gecoacht. Hier die Entwicklung:

Sondieren des Terrains


Rückschläge

(ne blöde Lache ich weiss, ist aber dringend notwendig bei der Entscheidungsfrage ob das gerade eben wehgetan haben könnte...)

Das Erfolgserlebnis

Während ich wieder mit Staubsaugen beschäftigt war konnte ich sehen wie der kleine Mann den Dreh langsam raus hatte.

Freitag, September 12, 2008

Da fällt einem ein Stein von der Niere

Das war dann doch noch nicht das Ende der Geschichte. Nachdem wir um 12 Uhr nachts erleichtert ins Bett gegangen sind waren wir um 3 Uhr schon wieder auf den Beinen. Das für Nierenstein fehlende Symptom "Schmerz" kam schnell und heftig. Also sind wir um 3:30 Uhr zur Au-El Familiy gefahren, haben LittleQ. abgesetzt und sind weiter ins Krankenhaus. Mittleweile wissen wir, dass tatsächlich ein Nierenstein abgegangen ist. Aufgrund der Schwangerschaft wird nur der Schmerz gelindert und der Stein muss seinen Weg selber finden. Heute nachmittag hat dann aber zumindest das Bluten schon mal aufgehört und laut Ultraschall steht das Steinchen auch schon am Blaseneingang. Hoffen wir das Beste. Im Moment ist das kleine kranke Brüllen jedenfalls im Krankenhaus stationiert und ich manage hier mit LittleQ. den Haushalt (ok, ich probier es zumindest...)
Murray geht es übrigens Gott sei Dank weiterhin gut.

Teilentwarnung

Die guten Nachrichten zuerst:
-Murray geht es sehr gut.
-Blase und Nieren sind völlig in Ordnung.
-Bakterien konnte man im Blut auch nicht finden; also keine Blasenentzündung.

Die eher schlechte Nachricht:
-Die Ärzte können nicht erklären, wieso signifikante Mengen Blut im Urin sind. Wir bleiben dran. Vielleicht ist einfach irgendwo auf dem Weg zum Ausgang ein kleines Gefäss geplatzt.

Donnerstag, September 11, 2008

Ich bin dann mal weg

Ins Frauenspital. Daumendrücken, dass die Frau am Telefon mit der Ferndiagnose "Blasenentzündung" recht hat (und nicht mit "oder auch ein Nierenstein"), ist erlaubt.
(Mann, nicht schön, so eine blutrote Überraschung beim Pinkeln. Wenigstens tut nichts weh.)
Und nein, ich bin nicht so blogsüchtig, dass ich das unbedingt in aller Seelenruhe erst mal schreiben muss, bevor ich mich auf den Weg mache, nein, Little Q. schläft und der Hübsche ist schnellstens auf dem Rückweg vom Sporteln.
(Hoffentlich geht es Murray gut, ich hab doch so schön gekotzt heute...)

Grounding

Es gibt so Zeiten, da sollte man sich "Grounding" nicht anschauen.

Think positive

Ein Telefonat mit den Worten "Ich muss Schluss machen, ich glaub, ich muss kotzen." geht sonst eigentlich auch nicht.
(Ich hab natürlicht gesagt: "mir wird schlecht.").

Ansonsten: der Supermarkt unseres Vertrauens ist das nicht umsonst: die Leute kennen unseren Namen, die Leute lieben dort wirklich Lebensmittel, ganz wie in der Werbung , er bietet saubere Kundentoiletten (getestet erstmals bei den ersten windelfreien Versuchen von Little Q.), und der halbvolle Einkaufswagen wird auch nicht sofort weggeräumt, wenn frau wegen eines akuten Übelkeitsanfalles zwischen Joghurtregal und Fischtheke nur noch schnell das Kind schnappen kann und auf die schon erwähnten Kundentoiletten sausen muss.

Dienstag, September 09, 2008

Murray

Hier nun Murray im Bild. (Es ist oben mittig das Helle im Dunklen, links der Schädel im Profil mit vermeintlicher Zahnreihe und rechts davon der Brustkorb.)

Der Hübsche und ich sind übrigens beide erst jetzt draufgekommen, dass Murray nicht ein paar Tage nach hinten, sondern fast eine Woche nach vorn gestuft wurde (laut Ultraschall wäre ich jetzt bei 12 + 4 anstatt 11+5). Also, nix mehr mit Bauchgefühl.


Ein Vergleichsbild habe ich noch, das ich vor dreieinhalb Jahren nicht eingestellt habe: Little Q. im gleichen "Alter":



15 Kilo leichter

also, gefühlte, gehe ich seit heute 11:38h extrem beschwöngt durchs Leben: mit dem Minibaby ist alles wunderbarstens. Nackenfalte ist tiptop (genauen Wert hat die Ärztin nicht gesagt, will und muss ich auch nicht wissen), dementsprechend werden keine weiteren Tests stattfinden (ausser irgendwann der Glukosetoleranztest, aber das ist ja nix mit Zitterpotential).
Das Minibaby an sich war recht faul, hat sich so ein paar mal hin und her gewälzt, Arme und Beine verknotet und war einfach nur sehr süss. Ich finde, es hat Ähnlichkeit mit Murray, dem Totenschädel aus "Monkey Island", aber die Frauenärztin meinte, die Wahrscheinlichkeit, dass es schon mit allen Zähnen auf die Welt käme, wäre recht gering.
Auf dem Weg aus der Praxis hatte ich das Gefühl, so ganz leicht über dem Boden zu schweben, so leicht (erleichtert wohl eher) kam ich mir vor. Wahnsinn, wie viel Angst mir das die letzten Wochen und Tage gemacht hat....
Also, ab jetzt wird sich nur noch gefreut (und fröhlich weitergekotzt ;-))

PS: das Minibaby (soll ich mich tatsächlich für den Arbeitstitel "Murray" entscheiden?) hat eine Scheitelsteisslänge von so ca. 6 cm, wäre damit 1 oder 2 Tage "hinter" dem bisher errechneten Termin. Wegen der viel stärkeren Übelkeit und der Tatsache, dass Little Q. bei den ersten paar Arztbesuchen jedesmal eine Woche nach vorne verlegt wurde (nur der tatsächliche Geburtstermin nicht), pendelt sich unser Bauchgefühl immer mehr auf ein Mädchen ein. Aber das heisst ja nix.

Neue Herausforderung

Würgerei mit Halsschmerzen, dickem Kopf und fiesen, einseitigen Schmerzen im linken Lendenwirbelbereich.

Ansonsten:
  • schlimmes Nervenflattern wegen Arzttermin heute,
  • dringend neue BHs nötig,
  • chic-Meeting für morgen wurde abgesagt (bin ich halt ohne Meeting chic)
  • GA wird wieder richtig gut
  • ganz tolle neue Wolle füllt meine zu verstrickendes Täschle (danke nach Bremen!)
  • bin noch am Überlegen, ob der Besuch einer Kinderkleiderbörse mit Freundin und insgesamt drei Kindern eine gute Idee für morgen nachmittag ist (ich bräuchte: Winterjacke, zwei, drei dickere Hosen)

Sonntag, September 07, 2008

Gegenmittel

Schwesterlein im Zug, Mann und Kind im Hallenbad, "Abbitte", Gurkensalat, getrocknete Datteln und ich im Bett.

Ausgewrungen

Kurz vorab: Kind ist gesund, Kuchen wurde noch was, Kino war gut
Vielen Dank auch für eure lieben Glückwünsche!
Ansonsten hätte ich niemals schreiben dürfen, dass die Übelkeit langsam besser würde; eine kleine Chronik seit gestern abend:
  • grosser Schluck Wasser nach dem letzten Toilettengang --> Mittelfreudiges Wiedersehen mit den Nachos aus dem Kino um 1:00h;
  • mittelgrosser Schluck Wasser nach dem ersten Toilettengang --> Galle, Magensäure um 6:30h
  • Zähneputzen --> s. eins weiter oben um 7:55h
  • Einräumen der Gläser von gestern abend in die Spülmaschine, dabei eine Nase voll Knoblauchjoghurtsosse für die Falafel vom Vorabend erwischt --> örks
  • Schwangerschaftstee aufgebrüht, einen extrem widerlichen Fischgeruch in der Nase --> örks.
Mittlerweile sind dank einer Itinerol-Tablette zwei Scheiben Toast und eine Tasse Pfefferminztee dringeblieben, aber ich fühl mich echt nicht gut.

Gute Nachrichten gibt es aber auch: dank der lieben Frau Kaanu habe ich jetzt richtig schöne Sachen für die nächsten Monate anzuziehen. Vielen lieben Dank fürs Leihen!

Samstag, September 06, 2008

Auf die nächsten 50 Jahre!

Heute vor fünf Jahren wurde ein Traum offiziell: die ehemalige Streberin und der ehemalige langhaarige Bombenleger versprachen sich in einer kleinen bayerischen Dorfkirche die ewige Treue.

Fünf Jahre später kann ich nur sagen: das war die beste Entscheidung meines Lebens. Ich bin so glücklich, diesen wunderbaren, klugen, liebevollen, lustigen, hübschen (;-)), treuen, verlässlichen, in jeder Hinsicht starken Mann an meiner Seite zu haben. Ich kann mir keinen besseren Freund/Partner/Liebhaber für mich und keinen besseren Vater für unsere Kinder vorstellen.

Freitag, September 05, 2008

Kausalzusammenhang?

  • Morgen haben der Hübsche und ich Hochzeitstag. Den fünften.
  • Heute spät abends kommt meine Schwester noch zu uns. Bis Sonntag.
  • Morgen abend wollen der Hübsche und ich zusammen ins Kino gehen.
  • Gerade eben ist Little Q. nach nur einer guten Stunde Schlaf mit 39.1 °C aufgewacht.
  • Ich geh jetzt mal den Kartoffelsalat und die Donauwellen für das Krippenfest morgen fertig machen, obwohl ich schon weiss, dass die Kuchenglasur nicht reicht und es mir den Quirl meiner sauteuren Küchenmaschine zerlegt hat.

Donnerstag, September 04, 2008

Nachtrag zu Bernd und Anna

Nachdem ich jetzt lange über Sandrachens Kommentar gegrübelt habe, hier noch ein Resumee:
Für mich habe ich daraus gelernt, dass ich kein perfektes Kind war (jetzt natürlich schon ;-)) und hoffentlich auch mal damit umgehen kann, wenn sich Little Q. evtl. anders entwickeln/ in manchen Situationen anders handeln sollte, als ich das gerne hätte (nicht so wie meine Mutter, die letztens wohl enttäuscht gemeint hat "Von meinen vier Töchtern ist keine so geworden, wie ich mir das gewünscht hätte").
Ich weiss, dass mein Verhalten damals nicht so war, wie es hätte sein können/sollen, ich verstehe aber auch, warum ich so gehandelt habe (auch wenn ich zugeben muss, dass "my inner child" schon gestern bei dem Beitrag ganz laut gekräht hat: "komm, sei ehrlich, die beiden waren halt echt einfach doof."). Das ist doch schon mal was, oder?

Indoorspielplatz war gestern

Heute die perfekte Beschäftigung für müde Mutter (viermal Aufstehen pro Nacht und wach seit 5:38h.... Kindkindkind, so war das nicht gedacht...), spielwütiges Kind und fades Regenwetter gefunden: ein Besuch bei der Logopädin. Little Q. war schon irre stolz, dass er dafür in die Schule gehen durfte.
Vor Ort gab es dann eine Unmenge an Spielsachen, Büchern, zu benennenden Bildern, einen Kassettenrecorder, mit dem alles aufgenommen wurde und eine junge, engagierte Logopädin, die mit einer Irrsinnsausdauer mit Little Q. auf dem Boden gespielt hat. Die müde Mutter ist anfangs noch nervös (Kann mein Kind das?), beruhigt sich aber schnell und sitzt gemütlich am Fenster, lauscht dem beruhigenen Rauschen des Regens und dem Dauergebabbel des Kindes.
Nach einer Stunde die für Little Q. enttäuschende Diagnose: wir sollen in einem Dreivierteljahr zur Kontrolle wiederkommen, da nur das "sch" noch fehlt und er sich, wenn er dringend was erzählen will, oft überhaspelt. Spielverhalten, Sprachverständnis sind tiptop. Zum Abschied noch ein kleiner Tobssuchtsanfall, weil man "No nig fäddig mit Spiele" ist, und schon ist ein Vormittag rum.
Interessant für mich: man versteht Little Q.s Ausführungen nur vollständig, wenn man von Au-els Existenz weiss. Jeder zweite Satz beginnt nämlich mit "Der Au-el sagt immer... " oder "Letztes Mal beim Au-el..." oder "Der Au-el und ich ...".

Mittwoch, September 03, 2008

Bernd und Anna

Ich weiss, ich weiss, ich bin spät damit dran (Entschuldigung wie immer in den letzten Wochen: ich bin schwanger, deswegen todmüde und habe ausserdem einen neuen Job, der mehr Neues von mir fordert, als ich dachte), aber die Texte von Frau ... äh ... Mutti über Mobbing etc. gehen mir nicht aus dem Kopf.
Ich selber war ja in meiner Jugend an sich ein prädestiniertes Mobbingopfer: immer die Jüngste, immer die mit den besten Noten, die mit den Eltern, die nichts erlauben, die mit den falschesten Klamotten, die man sich vorstellen kann, die mit der von den Eltern bestimmten absoluten Kackfrisur, die mit der (selber ausgesuchten) Kackbrille, die, die sich mit der aktuellen Muski so gar nicht auskennt.
Seltsamerweise wurde ich aber gar nicht so besonderst gemobbt. In der Grundschule hat zwar diese Lehrerin ihr Bestes getan, um mich in die Opferrolle zu drängen, in den folgenden Klassen wurde es aber besser.
Am Gymnasium dann war ich zwar nie bei den Coolen dabei, hatte aber immer eine beste Freundin, die den Coolen bedeutend näher stand als ich, evtl. sogar dazugehörte. Ich suchte mir irgendwie immer "beste Freundinnen", die nicht von Dauer waren, da sie entweder die Schule wechselten oder durchfielen. Ich selber hätte schon sehr gerne dazugehört, war mir aber bewusst, dass das nicht im Rahmen der Möglichkeiten lag.
Als ich dann zum zweiten Mal eine Klasse übersprang, da wurde auf einmal alles anders: ich war so viel jünger als meine Klassenkameraden, dass ich nicht mehr nur die Streberin sondern ein fast schon zu bewundernder Exot war. Ich hatte von Anfang an einen festen Platz in der mittelcoolen Gruppe.
Wenn ich also nicht gemobbt wurde, wer denn dann?
Zwei Kinder, die es echt schwer hatten, sind mir im Gedächtnis geblieben: Anna und Bernd. Anna war das dritte von sechs Kindern, kam mit einer noch blöderen Frisur in die Schule als ich und war vom ersten Tag am Gymnasium die Zielscheibe. Warum? Ich weiss es wirklich nicht. Es ging so weit, dass sie sich weigerte, zu lernen/vernünftige Noten abzuliefern, nur um durchzufallen und die Klasse verlassen zu können (das hat nicht geklappt).
Meine Eltern kannten aus dem Elternbeirat ihre Mutter und hätten gerne gehabt, dass ich mich für sie eingesetzt hätte/ihre Freundin geworden wäre/sie unterstützt hätte. Und wie Ute das so schön geschrieben hat: das kann man von einem Kind nicht verlangen. Ich war mir meiner eigenen, sehr instabilen Position in der Gemeinschaft sehr bewusst und wollte um alles in der Welt vermeiden, in den "Anna-Sog" zu geraten. So habe ich zwar nie aktiv an irgendwelchen Gemeinheiten teilgenommen (oder das zumindest verdrängt), aber bei allgemeinen Lästerrunden schön brav mitgemacht. Wenn ich mir heute alte Klassenfotos ansehe, steht Anna auf jedem Bild von der fünften bis zur dreizehnten Klasse mit einem grossen Abstand ganz am Rand.
Dieses Mädchen hat es wirklich geschafft, ohne eine richtige Freundin in der Klasse (sie hatte eine in der Parallelklasse) durch die ganze Gymnasialzeit zu kommen. Schön war das sicher nicht. Was ihr geholfen hätte? Die faden Appelle der Lehrerschaft vor versammelter Mannschaft haben es sicher nicht. Ein Wechsel zumindest der Klasse? Könnte sein.

Das zweite Kind ist Bernd, ein unscheinbarer Junge, der in der Pubertät mit extremer Akne geschlagen war, ein Hänfling, der sich nie wehrte. Auf unserem Landgymnasium war ja ein grosser Anteil Fahrschüler, darunter eben auch Bernd. Er fuhr jeden Morgen und jeden Mittag mit einem der Klassenrowdies im selben Bus. Ihre Eltern kannten sich und förderten die "Freundschaft". Diese "Freundschaft" nutzte der Rowdy aber dazu aus, Bernd nach Strich und Faden zu misshandeln, auszunutzen und vor der gesamten Klasse zum Gespött zu machen. Ich werde nie den Tag in der neunten Klasse vergessen, als einer der Freunde des Rowdies mitten in der Mathestunde aufstand und Bernd am Hals packte und würgte, lange würgte, bis die hysterische Lehrerin eine Möglichkeit fand, ihn davon abzubringen.... Auch hier habe ich nichts unternommen, bin nicht eingeschritten, habe mich ruhig verhalten.

Meine Gründe waren nicht direkt das "Ich will zur Gruppe dazugehören, deswegen pfeife ich auf das, was meine Eltern mir beigebracht haben", nein, für mich war es ein "Lieber Anna und Bernd als ich".

Wenn ich mir Little Q. so ansehe, dann hoffe ich inständig, dass ihm die Erfahrung, ein solches Opfer zu sein, erspart bleibt. Ich hoffe auch, dass ich ihm so viel Respekt und Empathie mitgeben kann, dass er kein "Täter" wird. Und die Grauzone dazwischen? Ich hoffe, er kommt unversehrt durch.

Dienstag, September 02, 2008

Zwillinge?

Oder finde nur ich, dass diese beiden Damen sich (optisch) unglaublich ähneln?

11. Woche

Mittlerweile habe ich mein Ausgangsgewicht wieder erreicht. Abends sieht man auch schon ein richtiges Bäuchlein.
Übel ist mir immer noch, allerdings habe ich das Gefühl, dass es langsam besser wird (vielleicht bin ich es auch einfach langsam gewohnt) und Schlafen ist immer noch das Grösste.
Ansonsten mache ich drei Kreuze, wenn der Arzttermin incl. Nackenfaltenmessung nächsten Dienstag endlich rum ist. Ich habe einerseits andauernd die Angst im Nacken (haha), dass das Baby vielleicht nicht mehr lebt (ich hoffe, dass die Übelkeit ein gutes Zeichen ist) und zum anderen habe ich einen Riesenhorror davor, dass die Nackenfalte nicht so ist, wie sie sein sollte und ich über Dinge nachdenken muss, über die ich nicht nachdenken will, weil ich nicht weiss, ob ich sie könnte, obwohl ich eigentlich finde, dass man sie können müsste.
Der Hübsche hält mich für hysterisch (obwohl er das nie so sagen würde, er sagt eher, ich solle mir doch das Leben nicht so schwer machen und mich einfach freuen), ich mich selber auch ein bisschen. Gottseidank weiss ich von Little Q. damals noch, dass ich nach dem ersten grossen Ultraschall wirklich aufgehört habe, mir diese dauernden Sorgen zu machen.
So, genug aus meinem in der Hinsicht im Moment extrem verschwurbelten Gefühlsleben.