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Dienstag, Juli 11, 2006

Geldtransport

Da lebt man im Land der Privatbanken und Nummernkonten, wo das Bankgeheimnis heiliger ist als der Sonntag, tja, aber Überweisungen gibt es hier nicht.
So habe ich heute unsere Steuerrückzahlung bei der Post abgeholt (eigentlich hätte ich das Geld ja gestern frei Haus bekommen, aber da dachte ich, es wäre wieder der Eierlieferant der Nachbarn, der da läutet und der hat eine Lektion verdient... anderes Thema). Nach genauer Ausweiskontrolle wurde mir dann das Geld in die Hand gezählt (mit Stentorstimme: "...siebentausend, achttausend...") Nach dem Umschlag zum Verstauen muss man übrigens höflich fragen. Und nachdem nun alle anderen in der Post wissen, mit wieviel Geld in der Hand man da gerade verschwindet, macht man sich irrsinnig unauffällig auf den Weg zur Bank, wo man das Geld dann bar aufs Konto einzahlt.
Die ganze Praxis des Geldtransfers ist mir sowieso ein bisserl zu hoch: Überweisungen von Bank zu Bank gibt es praktisch nicht, d.h. für jede Pupsrechnung gibt es einen Einzahlungsschein, den man von Hand ausfüllen muss, dann zusammen mit einer Zahlungsanweisung (wieder von Hand ausgefüllt) bei der Bank abgeben muss. Wahlweise kann man das alles auch bar bei der Post einzahlen oder eben auch an die Bank schicken (wer verdient hier? Gibt es eine gelbe Verschwörung in der Schweiz?)
Als wir für unsere Telefonrechnung ein Lastschriftverfahren (oder Einzugsermächtigung, kenne den Unterschied eh nicht) eingerichtet haben, wurden wir angestaunt wie Marsmenschen...
Nun ja, Gottseidank geht das fast alles auch via Internet, nur die Trammonatskarte (Quittung des Einzahlungsscheins, gibts nur bei der Post) und eben so Sachen wie die Steuer , die machen wir "klassisch"....
Was man also aus dem ganzen Sermon rausziehen kann: vermutlich sind die Postboten bewaffnet, so viel Geld, wie die ausliefern...

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