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Mittwoch, Juli 31, 2019

300719: Banff, aber ohne Gondel

Hier sind übrigens nochmal Bilder, die verdeutlichen, WIE nah die Hirschtiere gestern kamen:



Beim Abendessen in der "Old Spaghetti Factory" ein Hauch von Heimat! (Ich habe hier so viel Filterkaffee getrunken, wie ewig nicht mehr. Ich mag ihn immer noch nicht, aber tja nu, besser als den ganzen Tag im Tiefschlaf und mit rasenden Kopfschmerzen. "setzt Kaffeemaschine auf die Liste mit Dingen, auf die ich mich daheim freue") Es war übrigens sehr süss: wie schon in Malta sind wir zwischendrin irgendwann mit L. zusammengerasselt, der einerseits (zu Recht) findet, dass er nicht immer was von der Kinderkarte bestellen müssen sollte, aber dann echt Mühe hat, ein "Erwachsenenessen" zu finden, das ihm schmeckt. Ich habe wiederum keine Lust, mein Essen danach auszuwählen, dass ich mit ihm tauschen könnte, wenn es denn sein müsste, und auch keine Lust, 35 Dollar für etwas zu bezahlen, das er dann nicht isst, weil "die Sosse nicht so schmeckt, wie ich dachte", oder "naja, ich bin einfach satt" (ungefähr 10 Minuten lang). Noch weniger Lust habe ich auf kullernde L. Tränen, während er sich ein sauteures leckeres Essen reinzwingt, als ob es ... Wurmsuppe wäre. Also haben wir uns drauf geeinigt, dass er nur noch was nimmt, was ihm 100000% schmeckt, und wenn es nur nackte Nudeln oder Pommes sind, aber bei jedem von uns dreien probiert, um rauszufinden, was er denn mag und was nicht. Das klappte dann alles ganz gut und in de Spaghetti Factory schaute er dann erst wieder relativ sparsam, weil alles irgendwie nicht so klang, wie er sich das gewünscht hätte, aber dann..... "Grilled Garlic Chicken on Pesto Linguine" ist das allerallerallerbeste Hähnchen, das er je gegessen hat, das hat er auch der Kellnerin mit leuchtenden Augen erzählt.

Heute dann: ausschlafen und mit der Banff Gondola auf den Sulphur Mountain fahren und dort zu, Observatorium und dann wieder runterlaufen. Das war der Plan. Es sah auch alles gut aus, trotz eigentlich geschlossenem Parkplatz bekamen wir einen Spot ganz vorne, aber an der Kasse fiel ich dann aus allen Wolken: "nur" Gondelfahren sollte 70$/Erwachsenem und 35$ für die Kinder kosten und bei aller Liebe und auch bei aller Gewöhnung an hohe Kosten für Bergbahnen in der Schweiz: nope. Echt nicht. Die Allgemeinheit hatte auch keine Lust, 700Höhenmeter rauf und wieder runterzulaufen (und oben dann die Massen aus der Gondel zu treffen), also haben wir umdisponiert und haben uns den Ursprung der kanadischen Nationalparks angeschaut, nämlich die Schwefelquelle. ALTER, stinkt das! Ich habe mich sofort nach Island oder auch das Anorganikanfängerpraktikum zurückversetzt gefühlt, mit dieser latenten Übelkeit.
Danach sind wir noch einen kleinen Loop um einen Sumpf (mückentechnisch nicht die allerklügste Idee) und am Fluss entlang gelaufen und das wars dann auch schon.
Wir konsolidieren unser Gepäck, hoffen das Beste für das Hotel in Calgary (anscheinend haben die spontan angefangen zu renovieren, d.h. es scheint praktisch nix zu funktionieren und die Google Bewertungen rauschen in den Keller, aber wir schlafen ja nur einmal da), ich habe für des Hübschen Geburtstagsvorabend noch ein Fancy Popancy Restaurant reserviert (oder wenigstens ein hippes :-)), wir wissen, was wir noch machen wollen, und so geht es heute abend noch einmal ins Städtchen und morgen noch einmel on the road.
Tunnel zur Höhle

Stinkhöhle mit angeblich heissem Wasser. Anfassen nicht erlaubt, weil Habitat der nur hier vorkommenden "Banff Schnecke". Jaja, würde ich auch sagen.






auf Q.s Hose sass an empfindlicher Stelle eine Mücke. L. wollte nur helfen.

"Höh, warum habe ich den Baumstumpf fotografiert?" "Mensch Mami, da war die Schlange." Ach ja, stimmt.

Kalt.

NIX DARF MAN!




Gegessen:
Früchte und Joghurt (ich kann langsam keine Eier und BAcon mehr sehen)
Kekse und ein aufgewärmtes Stück Pizza
Abends: weiss noch nicht

Gelesen:
"Die Unsterblichen". Echt grossartig!

Getragen
LEtztes Mal Wanderschuhe, -hose, T-Shirt und Rucksack mit Bärenglocke

Stresslevel: keiner
Selbstbeweihräucherung: best Reisegefährten ausgewählt.

Dienstag, Juli 30, 2019

290719: Gletscherbilder, Hoodootrail und Besuch im Schlafzimmer

So, wie versprochen die Bilder vom Gletscher bzw der Anreise
Athabasca Falls, frühmorgens

Tageszeitbedingte Begeisterung. Geht so.


Ich weiss nicht, ob man das erkennt, aber unten in der Höhle nistet eine Gans. Es ist laut, nass, aber halt eine Bombenaussicht. ("Location, location, location!")

Sunwapta Falls, immer noch frühmorgens



Der Parkplatz morgens. Mittags ist das hier .... Hellabrunn an an einem sonnigen Pfingstsonntag.

Der Hübschen findet, das sieht aus wie ein Bandfoto :-)

Gletscherspalte. 

Was hier schon beeindruckend aussieht (3 Eisfälle des Athabasca-Gletschers) wird noch beeindruckender, wenn man Luftaufnahmen des Columbia Icefields obendran sieht: das ist ein RIESGER EISSEE, der Unmengen Gletscher "bedient" und damit 3 verschiedene Ozeane mit dem Schmelzwasser. Der riesige Athabsaca Gletscher ist nur ein minifuzziklaaner "Abfluss" des Ganzen)

Nebendran fahren die Busse zum Besichtigen hoch. Pro Jahr 500 000 Menschen, aber immerhin nicht mehr mit Fräsenfahrzeugen, sondern "Low pressure tires" und durchaus bewusst. Der Guide mahnte zur Toleranz den Bussen und Busbenutzern, weil jeder, auch die Busbenuutzer den Gletscher in dem Bewusstsein verlässt, dass das etwas Schützenswertes ist.

Immer brav im Gänsemarsch, damit keiner in ein Loch fällt

So eine Gletscherzunge ist ja immer total dreckig von rangewehtem und geschwemmten Staub und Dreck. Hier braun, in Island war das wegen der Asche recht schwarz. Je weiter oben, desto sauberer, und innen drin ist alles eisblau

Auftreten wie ein Sherpa (= mit dem ganzen Fuss), laufen wie ein Cowboy (bisschen breitbeinig, damit man sich die Hosen nicht zerreisst)




Selbstgekauft, selbstbezahlt, voll davon überzeugt, egal ob Gletscher- oder Leitungswasser :-)

Schon stylisher als Leitungwasser, though

Von nebenan schiebt sich der Andromeda-Gletscher ins Bild



Jeder will mal hacken





Mit nur 2 Monaten Vegetationszeit geht es eine Weile, bis nach dem Rückzug des Gletschers mehr wächst als Gras und Blümchen.












Parklpatzwächter Rocky-style


Autofahrkulisse

Rastplatz

L. möchte im Schrank schlafen

Ansonsten: unser Urlaub nähert sich seinem Ende. Das ist einerseits schade (es ist so grossartig hier und so grossartig mit genau diesen Menschen zu reisen! Ich habe heute mal wieder in meine Arbeitsinbox geschaut und drei Sorten Mails stapeln sich da:
welche zu meinen aktuellen Projekten, die mich in viel Arbeit stürzen würden, wenn ich denn daheim wäre. Bin ich aber nicht, deshalb schaue ich mal, wieviel davon sich von allein oder durch meinen Stellvertreter erledigt hat, sobald ich zurück bin. Es ist entweder die Ferienentpannung oder die Aussicht auf das fixe Enddatum am 31. August für all das, das mich das alles nicht so dramatisch sehen lässt)
Welche, die Informationen und Einladungen für den neuen Job beinhalten. Vorfreude galore!
Welche, in denen die Nachfolgeregelung für meine Produkte besprochen wird. Da: Mischung aus Wehmut (meine Babies!) und Beruhigung (sie kommen in wirklich gute Hände!))
andererseits: wir haben alle ein bisschen Heimweh (sehr nach den Katzen, nach den Kinderfreunden, auch ganz schön nach unseren eigenen Betten, nach selber Kochen, nach meinen Schminksachen und anderen Kleidern), wir sind langsam übervoll an Eindrücken (L. heute: "Ich würde fast sagen, wir haben genug Wasserfälle gesehen, aber wenn die Mehrheit den Umweg machen will, bin ich natürlich dabei."). Banff ist nach der Abgeschiedenheit, die wir bisher so hatten, natürlich fast ein Overkill an Menschen, aber vermutlich eine gute Gewöhnung an Calgary und eben dann daheim. Wir haben beschlossen, dass wir genug spektakuläres gesehen haben und nicht mehr superfrüh aufstehen wollen, um "noch einen Canyon" und "noch einen allerschönsten Bergsee" zu sehen und uns nicht um Parkplätze drängeln wollen und in einer langen Schlange am Fotoplatz warten wollen. Deshalb haben wir uns heute für Ausschlafen, gemütliches Frühstück und den praktisch direkt hinter unserem Resort startenden Hoodoo-Trail entschieden und .... waren ganz allein. Mit mehr als ausreichend spektakulärer Gegend und dann immerhin doch über 10km.










Frisur wegen Wind



ICH war es nicht, die sich wegen der Baristakunst hier totgelacht hat. (hint: um 180Grad drehen)

Mit Eis und Kaffee gestärkt (und Coffeebar-W-LAN-Check der Katzensituation. Die beiden sind erst um viertel vor elf von den Nachbarn heimgescheucht worden....) fuhren wir mit dem Resortshuttle zurück. Erstmals sind wir btw ein klitzekleines bisschen nicht so happy mit der Unterkunft. Die Kinder schlafen auf einem Ausziehsofa und das ist total verbogen, so dass die beiden nicht nur kopfunter schliefen, sondern in der Nacht langsam in das Sofagehäuse rutschten. Meldung bei der Rezeption ergab: "Oh, sorry, kümmern wir uns drum". Als wir zurückkamen hiess es: "Alles ok, alles repariert." nur leider war nix repariert, aber das Bett gemacht. Hmpf. Der Hübsche ist also nochmal vor und dann wurde der Klapprahmen ausgetauscht. Es ist jetzt zwar immer noch leicht schräg, aber dann sollen sie heute andersrum schlafen, immerhin faltet es sich nicht mehr zusammen.
Total skurriles Erlebnis, während wir auf der Veranda sassen: eine Karibu (?)-Herde kam auf der anderen Strassenseite angetrabt, dann über die Strasse, dann in das Wäldchen vor unserem Eingang, dann in unseren Eingang und holla, die sind ganz schön gross!
Die Resortleute meinten: "Ach ja, da ist der Bär hinten unterwegs, da kriegen sie Schiss und kommen dann hierher, weil der Bär sich da meistens nicht hertraut." Na dann.





Gegessen:
ein halbes Omelett
Müsliriegel
Nudeln

Getragen:
Was wohl?
Wandersachen und Rucksack

Gelesen:
"Die Unsterblichen"

Stresslevel: joah
Selbstbeweihräucherung: ausgeschlafen. Und einen tollen Tag gehabt, obwohl man das hier bestimmt NOCH BESSER AUSNUTZEN könnte.