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Samstag, März 31, 2018

Outback

Man könnte sagen, heute haben wir Ecken von Berlin gesehen, die wir nie zuvor gesehen haben.
Wegen scheusslichen Wetters waren wir morgens spontan im Computerspielemuseum und das war sehr spannend, obwohl ich natürlich eine Auflistung der "Game Highlights" ohne "Ports of Call" nicht ernst nehmen kann. Aber bei der Titelmusik von "Defenders of the Crown" war ich wieder 13 und nach den Hausuafgaben bei Uli im Zimmer, den ich eigentlich nicht sooooo toll fand, aber er hatte halt den Amiga.

Nachmittags dann: Sprungraum, so ein Riesentrampolindings, das vor allem dadurch beeindruckte, WIE WEIT AUSSERHALB DAS IST! Ich musste, als wir auf gefühlt halber Strecke an der "Gedenkstätte Marienfelde" vorbeikamen, an das Gespräch im "Kastanientörtchen" gestern denken, wo es hiess: "Es ist schade, dass das so ab vom Schuss ist, das wäre echt total interessant und gut gemacht, aber da  kommt kein Mensch hin." Wir schon, Und noch weiter.
Die Jungs hatten jede Menge Spass, ich schaute mit dem Superburschi und dessen Mama lieber zu, weil erstens kaputter Zeh, zweitens hallo Beckenboden, drittens "Ich war da früher mal total super drin und dann hatte ich den Unfall mit den zwei Wirbeln und seitdem Angst und traurig wäre es eh, wenn ich das alles nicht mehr kann, und ausserdem wuseln da überall Kinder rum, und man braucht doch Platz und gescheite Federn hat das auch nicht, und vor allem bin ich traurig, dass ich das nicht mehr kann".
Danach dann Rückreise lustigerweise in genau das koreanische Restaurant, das mit die Kollegin im Italienprojekt empfohlen hatte, das die Superburschieltern auch sehr mögen, und dort dann sehr, sehr leckeres Essen, Verabschiedung und Heimreise ins Hotel.
Gleich werde ich um die schlafenden Kinder im Nachbarzimmer noch Schokoladeneier verstecken und morgen geht es eine erste Etappe Richtung heim.

Selbstbeweihräucherung: kein einziges Mal gekotzt, obwohl ich bei Kotzflecken auf dem Bussitz, dem S-Bahnsteig und dem U-Bahnhof echt, echt nah dran war.












Freitag, März 30, 2018

Getrennte Wege



Die Kinder sind ganz grosse Fans der Motel-One-Signature-Stühle und hätten gerne welche für ihre neu zugestaltenden Kinderzimmer. Hm. Tja.
Der Tag begann etwas suboptimal, weil der Superburschi mit einem Stirnhörnchen einen Feiertagsbesuch beim Arzt gewonnen hatte. Statt nach Kreuzberg führte uns unser Weg also erstmal Richtung Museumsinsel. Die Kinder durften auswählen und ich bin froh, dass wir das erste Missverständnis des Tages direkt VOR dem Eintrittbezahlen klären konnten, es hätte mich ja gleich verdächtig stimmen sollen, dass L. noch begeisterter als ich für Ishtar-Tor etc war, aber ja, "Pergamon" und "Pokemon" klingen dann doch recht ähnlich.
 Also wurde es das hier:
 Es war spannend, für L. waren vor allem so skurrile Dinge wie ein Wählscheibentelefon interessant, Q. staunte über einen Staat, der gar nicht mehr Teil seines Lebens war, ich fand (für mich) skurrile berufliche Verweise:
 Interessant: Chemiker haben anscheinend weniger verdient als Bauern und Bergarbeiter.
 L. in der nachgestellten Kinderkrippe:
 Beide erste Sieger:

Dann ging es doch Richtung Hipsterhausen:


Mit Kaffee und Eis Zucker- und Koffeinspiegel auffüllen

Den Mini-Telsa in seinem neuen Habitat besuchen (schade, schade, der Akku war raus, wir hätten dem Superburschi so gern gezeigt, wie die Hupe funktioniert :-))

Anschliessend teilten sich unsere Wege: weil das Wetter gar so schön war, begaben sich die Jungs mit dem Onkel in dunkle Kellergewölbe zum Schwarzlichtminigolfspielen (L war sehr froh, er dachte nämlich, das wäre draussen und man müsste warten, bis es stockdunkel würde)




Während ich mich Richtung Prenzlauer Berg aufmachte, ein bisschen Sonne tankte,
 und in wunderbarer Gesellschaft selbstzusammengestellte Törtchen genoss (Wie jemand am Tisch sagte: es ist schon schwer genug, aus den zigtausend Varianten an Böden, Cremes und Toppings das auszuwählen, was man am liebsten hat, die hohe Kunst wäre es dann, wenn das auch noch zusammenpassen würde. Das hat bei mir so mittel geklappt, aber lecker wars!)
Ich habe mich sehr, sehr sehr gefreut, eine so wunderbare Mischung an ganz unterschiedlichen Frauen (wieder) zu treffen. Ich fühle mich geehrt, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt, es war ein richtig toller Nachmittag für mich.

Anschliessend ging es Richtung Gleisdreieck (Ich habe fest an Madame Schnickeldi und unsere gemeinsamen re:publica Abenteuer gedacht), wo wir uns alle (die Minigolfer und den Superburschi) wiedergetroffen haben, bei einer Runde abgefahrenen Craft-Beers ("Red Chili Ale" schmeckt nach ... Bier mit Chili.) und jeder Menge Essen trafen.

Das Essen an sich war sehr lecker, leider war der Service absolut überfordert mit ... Gästen (jajaja, erster Biergartentag, viel los, blablabla, aber über eine Stunde auf Essen warten, wenn man mehrfach freundlich darauf hinweist, dass auf jeden Fall das kleinste Kind echt müde und hungrig ist und es grossartig wäre, wenn es nicht allzulang dauern würde, mehrere Fehlrunden bei den Getränken und dann noch eine falsche Rechnung... tja. nun), aber irgendwann hat es dann doch geklappt. (Mein Symboldings für "Was ich an Berlin albern finde" ist ab heute abend die Bezeichnung "German Kimchi", was nix anderes ist als ... Sauerkraut.)


Satt und müde

Little L.: "Noch cooler wäre das Bild, wenn ich ein Wegbier halten würde."

Jetzt haben wir alle müde Füsse (jemand, dessen Namen wir hier nicht nennen müssen, hat sich vor drei Tagen beim aus der Dusche steigen nicht nur den mittleren Zeh an einer Seite hautfrei geschabt, sondern eben diesen mittleren Zeh als Einstand für den Frühling vermutlich gebrochen, so dass der jetzt fest an den Nachbarzeh getaped für pochende Wärme im Schuh sorgt. Schön, morgen soll es ja wieder kalt werden und so habe ich wenigstens einen warmen Fuss), morgen steht Trampolinspringen und mehr leckeres Essen auf dem Plan, das wird super.

Selbstbeweihräucherung: Keine Miene verzogen (glaube ich! auf jeden Fall habe ich nix gesagt!), als der Törtchentyp meinte: "Und hier, die Kastaniencreme, die ist nicht nur vegan, sondern auch noch zuckerfrei, nur mit Datteln und Feigen gesüsst."

Donnerstag, März 29, 2018

Reisereise

Als heute morgen um drei der Wecker läutete, war die Euphorie für "Hey, wir fahren nach Berlin" gar nicht so unendlich gross. Aber: schon nach dem ersten Kaffee sah die Welt anders aus (immer) und es war schon eine gute Idee, dem Osterreiseverkehr davonzufahren.
Der Hübsche fuhr das erste Stück noch im Dunkeln, hinten die Kinder mit Kuscheltieren und -decken engemummelt, vorne konnte sogar ich noch eine Runde dösen.
Nach dem ersten Laden dann Fahrerwechsel und ich fuhr gefühlt EWIG und drei Tage durch Franken (Nürnberg hier, Nürnberg da, Nürnberg doch nochmal) und das letzte Stück (tatsächlich das erste Mal, dass ich/wir mit dem Auto in Eigenregie in die überhaupt nicht mehr neue Bundesländer fuhren. Bisher waren das eher immer Bus (mit der Schule), Zug oder Flugzeug direkt nach Berlin, ich habe allerdings nicht viel mitbekommen, weil ich nochmal eingeschlafen bin)
Am letzten Supercharger vor Berlin haben wir das Auto nochmal vollgeladen und zwar an eine Ort, an den wir sonst vermutlich nie gekommen wären: die "Heilstätten Beelitz". Ich kannte Beelitz bisher nur als Spargelangbaugebiet, wo angeblich der beste Spargel der Welt wächst, was natürlich nicht wahr ist, weil der beste aus Schrobenhausen und der zweitbeste aus dem Markgräflerland kommt, aber tja nun.
Also. Wir standen da an dem niegelnagelneuen Supercharger vor einer schick renovierten Klinik im Wald und um uns rum nur Bäume und echt verfallene gruslige Gebäude.
Es stellte sich raus: das ist ein ehemaliges Lungenklinikum, das verfällt, das im zweiten Weltkrieg in Brand gebombt wurde und das jetzt mit einem Baumwipfelpfad und Erlebnisgastronomie wieder ... naja, einen zweiten Frühling verpasst bekommt? Anyway, wir sind, während das Auto ganz voll lud, auf das Gelände gestiefelt, sind den Baumwipfelpfad (ja, vermutlich gibt es kaum eine weniger spannende Jahreszeit dafür als Ende Winter, wo .... jeder Baum wie der nächste aussieht. Kahl. Graubraun.) entlanggelaufen, haben uns über irre viel Deko gewundert (danach dann gemerkt: es ist wohl ein Osternachtevent geplant), und die Ruinen bestaunt.
Mal was anderes als McDonalds beim Laden!
Danach ging es weiter nach Berlin, wir haben im Hotel eingecheckt und uns auf den Weg zu Schwager und Familie nach Kreuzberg gemacht. Die S-Bahn- und Busfahrt war für mich ... bayerische und Schweizer Standards gewohntes Näschen und meinen ausgedehnten Tanzbereich ... eine echte Herausforderung und ich hatte echt zu kämpfen. Die drückende Enge zum Streetfoodabend in der Markthalle Neun half dann auch nicht unbedingt, aber dann kamen Schwager, Freundin und Superburschi, es gab Essen, Trinken, Wiedersehensfreude, und hey: das wird schon alles hier!

Jetzt sind die Kinder im Nachbarzimmer im Bett, der Hübsche und ich haben den Abend mit eine Berliner Gin mit Hibiscus Tonic beschlssen und hui, bin ich müde.


Selbstbeweihräucherung: die Fahrt voll gut hingekriegt, nicht unglaublich superhangry geworden, nur so ein bisschen