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Dienstag, Juni 30, 2015
Alles richtig gemacht
Als ich heute morgen mein weisses T-Shirt im Auto mit Kaffee (ich hatte ja noch die Gipshand, und ach, dafür ging die Sauerei eigentlich) vollgesaut habe, das IMMER im Rollcontainer aufbewahrte Wechsel-Shirt für Notfälle schon daheim beim Umzugswaschen war, und der Fleckenstift im Umzugskarton auf dem Weg, und mein Kollege auch einen hatte. Ich meine: über drei Jahre habe ich Bolognese-, Kugelschreiber-, Salatsossen-, Stempelfarbe-, Rotwein- (auf einem Sommerfest. Sogar in einer grossen Versuchsreihe auf weissem Tischtuch) und sonstige Flecken des Büros, des Stockwerks und des Betriebs ungefragt (und ungebeten ;-)) mit Fleckenstift versorgt und es hat Früchte (also: eine Frucht. Wobei ich mir schon kurz Fleckenstifte für alle als Abschiedsgeschenk überlegt hatte. Aber dann kam ja letzte Woche dazwischen) getragen. So schön. Ich werde nicht mehr gebraucht. Ich kann gehen.
(Und weil ich von Blutverlust, Schlag auf den Kopf und Schmerzmitteln verwirrt ebendiesem Kollegen am Mittwoch aus Versehen von meinem Blog-Mailaccount statt der normalen privaten Mailadresse geschrieben habe, obwohl ich mich die letzten Jahre standhaft geweigert habe, meine Blogadresse zu verraten, sagen wir jetzt alle höflich: "Hallo Christian, danke für die schöne Zeit, Kampf den Flecken!")
Montag, Juni 29, 2015
Ausgebremst
Was dabei hintenüber kippt, ist im Normalfall als erstes der Nachtschlaf, dann das "Mal Pause machen" oder "Mensch, chill mal!", richtig Fernsehen tu ich seit Jahren nicht mehr, aber im Prinzip gehts mir super so. Langweilig war mir seit Jahrhunderten nicht mehr und das Gefühl, Tage oder Stunden einfach so verdandelt zu haben, das mich irre macht, das hatte ich auch schon ewig nicht mehr.
Jetzt ist es grad so, dass ich tatsächlich Pause machen muss, weil auch wenn der Arzt gesagt hat: "Verbluten werden Sie da dran nicht", Dr. Google sagt anderes, ausserdem habe ich nur 7 einsatzfähige Finger, davon zwei in Nachbarschaft eines feuchtigkeitsempfindlichen Gipsschienendings, ich habe einen Schlauch zwischen Niere und Blase (man gewöhnt sich dran, das sei hier mal festgehalten), und übermorgen wird meine Beckenarterie aufgepokelt. Also: wenn nicht jetzt, wann dann, sollte ich mal langsam machen?
Ich habe also bike to work frühzeitig beendet (wie auch, mit Gipshand), Bauchtraining/Crosstrainer sind auch erstmal gestrichen, bis Gips ab und Niere geflickt sind, ich
Das ist okay für jetzt, aber ich bin ja nun nicht spirituell oder metaphysisch angehaucht und deswegen glaube ich auch nicht, dass ich gegen den Pfosten geknallt bin, WEIL ich nie Pause mache, oder ein Nierenaneurysma habe, WEIL ich nicht einfach mal alle Fünfe gerade sein lasse, sondern, dass das eine halt doof war und das andere halt so ist. Und weil das so ist, mache ich jetzt langsam, weil ich muss. (Aber das ist, verdammte Axt, nicht leicht.)
Sonntag, Juni 28, 2015
Mein Drache und ich #streamteam
Als StreamTeam-Member haben wir von Netflix zum Serienstart ein geheimnisvolles Paket bekommen, mit dem wir die #meindracheundich-Challenge bestreiten und in Bildern festhalten sollten. Da liegt der Verdacht ja nahe, dass man die Eier lieber mal in sicherer Entfernung in die warme Sonne legt, wer weiss, was rausschlüpft?
Hm. Was machen wir jetzt mit zwei kleinen Drachen? Erst mal ein gemütliches Nest bauen.
An Mittagsschlaf ist nicht zu denken. Haaaaalllloooooo? Huuuuuuuunger!
Der erste Fütterversuch ging ordentlich in die Hose. Offensichtlich sind Drachen Fleischfresser? Oder mögen keine Gummibären? (Wer genau hinschaut, sieht, dass sich die zwei Neulinge Verstärkung aus dem Kinderzimmer geholt haben).
Auf dem Balkon findet sich aber auch sonst nix Essbares.
In unserem bibliophilen Haushalt findet sich aber die entsprechende Fachliteratur, so dass man sich da mal ordentlich einlesen kann.
Kaum trägt man die richtige Kleidung, fühlen sie sich auch schon wohl!
Oh oh, wir haben zu laut über "Heute abend grillen wir aber, oder?" gesprochen. Das hätte ins Auge gehen können.
Aber in richtige Bahnen gelenkt sind die Kleinen richtig nützlich! So cool entfernt niemand in unserem Quartier sein Fugenunkraut!
Der Anzünder für die nächsten Geburtstagskerzen ist auch gefunden.
Und endlich, endlich darf Ohnezahn zeigen, was er wirklich kann, und das grosse Grillfeuer anzünden.
Die #meindracheundich-Challenge hat uns allen echt Spass gemacht. Das ganze Haus riecht nach Rauch, wir haben rote Farbe, Unmengen Gummibärchen, Lampenöl und Feuerzeuggas verbraucht, aber ich finde, das Gemeinschaftswerk (mit Projektplan, natürlich) kann sich sehen lassen.
Als StreamTeam-Member bekomme ich einen Netflix-Zugang gestellt, und ab und an Goodies wie die Drachen ;-), Blogposts werden aber weder beeinflusst noch bezahlt.
Samstag, Juni 27, 2015
Es könnte so einfach sein
Und klar, unsere Kinder schlafen dann nicht aus und schauen beim Aufwachen auf die Uhr, ui, halb neun, cool, wir können Computer spielen, nein, sie sind beide um fünf Uhr morgens wach und halten sich gegenseitig dann auch wach mit Sekundencountdown und allminütlichen Kontrollblicken auf die Uhr.
Nun gut. Samstag ist immer noch Schwimmkurstag und nach eben Tagwache um fünf, zwei Stunden Hallenbad, davon knapp eine Stunde Schwimmkurs (mit Staffette, also: echt anstrengend) hatte Little L. beim Antreten der Pfadis zur letzten Übung vor den Sommerferien (aka: gemeinsames Planschen im Dorfschwimmbad) auf einmal genug. Er hatte Angst, dass es irgendeine "zu spannende" Überraschung geben könne, dass ihn jemand anspritzen könne, dass es überhaupt einfach nicht toll werden könne. Gut, ein heulendes Kind zwinge ich natürlich nicht zu einer freiwilligen Sache, also kam er mit dem Hübschen und mir mit, zu unserem Nachmittagsprogramm.
Wach seit fünf & nach 2h hallenbad spontan zu schlapp für pfadis im freibad. Hab ich halt ein date 😊A photo posted by @fraubruellen on
A photo posted by @prozac74 on
Und als ihm dann so aufging, dass das nicht ansatzweise so glamourös wie erwartet ausfiel (Canon Roadshow aka Objektive ausprobieren und begeistert sein für den Hübschen und Kaffeetrinken und rumstöbern, bis er fertig ist, für mich und dann Wochengrosseinkauf gemeinsam), da meinte er : "Daheim frage ich dann mal Little Q., wie es bei den Pfadi war. Und wenn es voll super war, dann reise ich in der Zeit zurück und gehe doch mit."
Er sitzt jetzt draussen in seiner Zeitmaschine.
Freitag, Juni 26, 2015
Atempause
Mittwoch checke ich morgens nüchtern îm Spital ein, um mein, tadaaaaaaaaa, Nierenaneurysma (nach Little L. werde ich der zweite am hiesigen Unispital publizierte Fall aus unserer Familie, Ruhm und Ehre!) von den Angiologen reparieren zu lassen. Mit Platin-Coils. Durch die Beckenarterie. Klingt fast ein bisschen zu spannend, aber was will man machen....
Je nachdem ruhe ich mich Do/Fr aus oder räume mein neues Büro ein (tendiere zu Ausruhen, mal sehen, was die Ärzte sagen). Dann probiere ich den neuen Job mal vier Tage aus, dann lasse ich mir den Doppel-J-Dings ziehen und fahre drei Wochen in den Urlaub.
Klingt gut, oder?
Mittwoch, Juni 24, 2015
Töpfchenhexe
Ach ja. Irgendwie muss ich karmamässig gegen die wand gefahren sein, weil: nicht nur pinkelte ich seit dienstag morgen wieder rotwein(farben), nein, am mittwoch morgen wachte ich mit flankenschmerzen auf, die sich binnen einer halben stunde zu ausgewachsenen nierenkoliken entwickelten. Yay. Also: gewimmert, gekrümmt, geweint, den hübschen die kinder aus den betteln schütteln, abfüttern und bis zum schulwegstart bei den nachbarn unterstellen lassen (danke nochmal!), und dann ab ins spital. Diesmal behalten sie mich da und heute werde ich unter vollnarkose durchgespiegelt. Mittelgrosses yay! (Eigentlich: riesengrosses yay, weil so geht das nicht mehr weiter, aber dann doch nur mittel, weil, ach, spital und überhaupt).
Dank meiner restlichen blessuren sorge ich für sehr grosse verwirrung unter ärzten und pflegepersonal "äh, ich dachte, niere, nicht hand?". Ausserdem habe ich gelernt, dass in der urologie alle leute unter 90 jung sind, ich wurde sogar für meine eigene tochter oder enkelin gehalten ("das ist aber lieb, dass sie die unterlagen ihrer mutter vorbeibringen") und darf dann heute sozusagen betäubungsmittel aus lokaler eigenproduktion geniessen.
Gottseidank habe ich genug zum lesen dabei, das krankenhaus-w-lan (es gibt w-lan \o/) ist leider zu langsam für netflix.
Und gestern abend (na gut, abend ist relativ) ist noch was passiert, was mich beim abendtelefonat mit dem hübschen heute tränen lachen liess: ich habe zum abendessen heute griechischen salat ausgewählt, das hat der essensbestelltyp dann in sein essensbestelllaptop eingetöckelt. Irgendwas ist dabei dann aber schief gegangen: auf meinem tablett war ein blattsalat (richtig), ein beerencrumbletöpfchen (richtig), milchkaffee (richtig und sehr wichtig) und ein warmhalteteller. Unter dessen deckel befanden sich zwei kleine lauwarme töpfchen, eins mit grauem, eins mit braunem brei. Ich war mir sicher, dass sich der bestellte salat sicher noch irgendwo da drin verbergen müsse und habe fast das warmhaltedings auseinandergenommen, aber: nix. Ich wollte dann nicht die nervge patientin sein und heikel, aber ich kann kein püriertes, lauwarmes (also: auch heisses nicht) graues zeug essen. Und nach einem tag ohne frühstück wäre uch mit nur einem grünen salat und dem crumble auch nicht glücklich geworden (v.a. mit der aussicht auf einen nüchternen tag morgen).
Nachfragen ergab: das töpfchen war püriertes fleisch. Mit sosse. Und das stand so auf dem bestellzettel. Nun denn. Ich weiss nicht, ob die kombi aus püriertem fleisch, crumble und salat ircendwelchen ernährungsmythen entspricht, ich war auf jeden fall sehr froh um meinen ersatz-hähnchensalat, der noch aufgetrieben werden konnte.
So. Und jetzt dürfen sie daumen drücken, weil so richtig toll ist das heute nicht.
Update: erledigt. Mit diagnose. Reparierbar. So. Ich geh jetzt rausch ausschlafen
Timing ist alles!
Ein von @prozac74 gepostetes Foto am
Dienstag, Juni 23, 2015
"Eh nur a Flüchtling"
Eins der letzten Male hat sie mir folgende Geschichte erzählt: Es gab bei dem Dorf, wo sie seit Jahrzehnten auf einem Bauernhof die Eier kauft, einen tragischen Unfall: ein Grossvater war mit zwei Kindern mit dem Fahrrad unterwegs, eines der Kinder schoss ohne zu schauen quer auf die Bundesstrasse, wurde vor den Augen des Grossvaters und ihrer Schwester von einem Auto erfasst und starb letztendlich.
Der Grossvater wohnt im selben Ort wie die Eierbäuerin, mit der meine Mutter also darüber sprach. Wie es einem gehen muss, wenn man das mitmacht, wie schuldig man sich fühlt. ob das überhaupt zu verhindern gewesen wäre, wie schrecklich das für die ganze Familie sein muss, welche Familie das eigentlich, ob man die kennt (Oberbayern. Dorf. Jeder kennt jeden, im guten wie im schlechten) und dann fiel der Satz, der mich neben der ganzen Tragödie seither wirklich beschäftigt. Die Eierbäuerin (weit über 80 Jahre) sagte über den Grosssvater "Ach, das war aber eh nur so ein Flüchtling". Mit "Flüchtling" assoziere ich aktuell v.a. Personen aus Syrien, Libyen etc., die sich übers Mittelmeer auf den gefährlichen Weg in die vermeintlich heile Welt von Europa machen, wo sie hoffen, in Sicherheit zu sein. Meine Mutter hatte ähnliche Assoziationen, und fragte nach, ob und wo und wie und überhaupt denn in dem winzigen Dorf Flüchtlinge untergebracht seien, ob man helfen könne, ob es vielleicht daran liege, dass das Kind neu im Land mit den hiesigen Verkehrsregeln etc. nicht vertraut gewesen wäre.
Die Eierbäuerin schaut sie an und meint "Ah. Nein, ned so oana. Einer von damals, einer von den Sudetendeutschen."
Und das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: jemand, der vor fast 70 Jahren in den Ort kam, den sie vermutlich seit ihrer Kindheit kennt, ist immer noch "nur ein Flüchtling". Ich weiss gar nicht, was mich mehr schockiert: das "immer noch?!" oder das "NUR ein Flüchtling.". Also ob das das Leid eines Grossvaters, der seine Enkelin sterben sah, irgendwie weniger wert machen würde.
Meine Mutter trifft das besonders, weil sie selber auch genau so ein Flüchtlingskind ist und jetzt, es ist nicht zu glauben, tatsächlich ein bisschen Bedenken hat, was wohl ist, wenn das "rauskommt", und die Eierbäuerin (stellvertretend für den Rest der Dorfbewohner) das mitkriegt und sie dann auch als "Nur so ein Flüchtling" sieht. Mich macht das hingegen richtig wütend (ich wohne da aber auch nicht und kaufe meine Eier auch woanders. Ich sehe mich trotz vier Grosseltern*, die alle aus dem Sudetenland vertrieben wurden, nicht als Flüchtlingskind, aber vielleicht liege ich da falsch), weil es mir zeigt, dass wir noch einen sehr weiten Weg vor uns haben. Zu lernen, dass man Flüchtlingsunterkünfte nicht anzündet, dass man Flüchtlingskinder nicht so begrüsst, das ist das eine. Aber das "nur ein Flüchtling" aus den Köpfen zu bekommen, und durch "ein Mensch, der Hilfe braucht" und irgendwann dann hoffentlich "nur noch" "ein Mitmensch" zu ersetzen, das braucht anscheinend viel mehr Zeit, als ich dachte.
* Ich habe seinerzeit in der Schule gelernt, dass die Einwohner von Bayern aus vier verschiedenen Stämmen bestehen: den Altbayern, den Schwaben (ja, take this BaWü), den Franken und den Vertriebenen. Bei meinen Grosseltern war die Vertreibung logischerweise ein sehr grosses Thema, ich habe die dramatischen Geschichten oft gehört. Meine Mutter hat das Grosswerden als Flüchtlingskind in der Oberpfalz sehr geprägt, aber ich dachte, das wäre "abgeschlossen." Hmm,.
Montag, Juni 22, 2015
Murphy. Got you.
Immerhin: nur 400m oder so von den Werkstoren weg, immerhin hat der nächste Autofahrer angehalten und mich erst allein gelassen, als ich ihm glaubhaft versicherte, dass alles grösstenteils ok ist, immerhin hat der Helm eine gebrochene Nase oder ausgeschlagene Zähne verhindert, (ich fühl mich trotzdem wie … Kopf voraus gegen einen Laternenpfosten geknallt), immerhin habe ich drangedacht, die Ringe von den Aufprallfingern vor Ort schon abzuziehen, immerhin sind Rad und Brille heilgeblieben, und immerhin habe ich nette Kollegen, die (nach Vorwarnung) „sieht man fast nicht!“ behaupten und schon einen Eisbeutel aus der Eismaschine auf dem Flur parat halten. Ach: und immerhin gibt es einen hervorragend ausgestatteten werksärztlichen Dienst, der in zwei Stunden meine Knieschürfung (handtellergross), meine Hüft/Hinternprellung (zwei –meiner—Handteller gross), Nase, Wange, Kinn, Zähne, Halswirbelsäule und die Hand untersucht, verpflastert, geröntgt und die zwei gebrochenen Fingergelenke (rechts, natürlich) geschient hat und mich mit einer grossen Tüte voller Equipment versorgt hat.
Ich trainiere jetzt meine Beidhändigkeit, hoffe, dass ich mit pinzettengriff im auto schalten kann, übe mich in „Wer achtet schon auf Äusserlichkeiten?“ und „Das schwillt bestimmt schnell ab“ und werde nie wieder sagen, dass mich nix schocken kann.
Edit: erstes Opfer der Beidhändigkeit: ich habe einen ganzen Stapel Kommentare gelöscht, statt sie zu veröffenlichen. Sorry, gelesen habe ich sie aber! Danke Ihnen.
Sonntag, Juni 21, 2015
Was ein tag
Der grusligste Tunnel in Basel: Vom Parkhaus zum Krankenhaus |
Aber mit sozusagen personalisierter Werbung |
Gottseidank war ich mit urschweizer Notfallnahrung und genug Lesestoff ausgestattet für den ganzen Tag |
Die Cola hat fast den richtigen Namen! |
Und es gibt Dinge, die probier nicht mal ich. |
dann: Blasenspiegelung. Was soll ich sagen? Urologie ist schon ein undankbarer Job, weil: alles, was Sie mit Ihren Patienten machen, ist echt scheusslich für die. Dank Petidin satt hatte ich gar nicht so schlechte Erinnerungen an meinen ersten Besuch dort, aber sagen wir mal so: ohne Opiat-Dröhnung sollte man seine Würde (ich stelle mir die als eine Frau in Highheels, Business-Kostüm und perfekter-Fönfrisur vor, so ein bisschen wie eine junge Hillary Clinton) im Wartezimmer parken und einfach Zähnezusammenbeissen und durch. Verstehen Sie mich nicht falsch: die ÄrztInnen und PflegerInnen dort sind grossartig. Sie wissen, dass das, was sie tun, den Patienten nicht nur aus Schmerzgründen extrem unangenehm ist und bemühen sich wirklich, das so dezent, schmerzlos und "angenehm" wie irgendmöglich zu machen. Soweit wie sie das beeinflussen können, machen sie das grossartig. Aber: Blasenspiegelung ist .... naja. Schon echt ätzend. Aber jetzt auch vorbei und leider (gottseidank?) hat man nix gesehen
Viel trinken, haben sie gesagt (keine Sorge, ist alkoholfreies) |
Die nächste Woche kann mich nicht mehr schocken... echt jetzt.
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Samstag, Juni 20, 2015
Dorfleben, upside
(Lots of Nebensätze, Lots of Brüder)
Freitag, Juni 19, 2015
Knirschen im Gebälk
Aber immerhin: theoretisch fast siebeneinhalb Stunden geschlafen. Merke ich heute an schier unerschöpflicher Energie und keinem Mittagstief, aber auch an Kieferkrampf wegen zwei Stunden länger Zähneknirschen in der Nacht.
Das mache ich schon immer. Bevor mir meine Weisheitszähne rausgenommen wurden und ich eine Zeitlang wegen dicker Backe und Schmerzen nicht so fest knirschen konnte wie sonst, konnte ich lustige Knackgeräusche mit dem Kiefer machen und ihn so wieder einschnackeln lassen (ungefähr so, wie Fingergelenke knacken, wenn man auf sie draufdrückt, wenn einem ein einer Sitzung langweilig ist und dann auf einmal alle wieder wach sind und schreien "Wäääh, du bist eklig, hör auf mit dem Geräusch."). Jetzt geht das nicht mehr, ich bin mir nicht sicher, ob man das Knirschen, das ich höre, wenn ich meinen Unterkiefer bewege auch von aussen hört, aber irgendwas klemmt auf jeden Fall.
Nun denn, richtig schlimm wars wohl nicht, weil dann weckt mich der Hübsche normalerweise, indem er an meinem Kiefer rüttelt (ja, man muss es mögen).
Beissschienen hatte ich übrigens schon diverse: aus Hartplastik, wo ich dann jeden Morgen mit einem Mund voller Splitter aufgewacht bin, aus rutschigem Glibberplastik, das ich zu rutschigen Glibberlappen zerkaut habe, aus mittelartem Plastik mit verstärktem Gummi an den Stellen, an dennen ich am meisten zugebissen hatte, so dass ich jeden Morgen mit dem Gefühl, einen Radiergummi zernagt zu haben, aufwachte. Richtig gebracht hat keine was, was mir davon geblieben ist, ist einer meiner beiden häufigsten Alpträume: ich sitze in einem Meeting und möchte/soll was sagen und merke, dass ich die Beissschiene noch drin hab. Mit der kann man nur mittelgut reden, allerdings ist es auch nicht möglich, sie dezent und ohne Alien-artige lange, schlabberige Spuckefäden und Mund-ganz-weit-aufreissen rauszuholen. Ich nehme sie also raus und wache dann regelmässig mit den Gesichtern meiner angewiderten Kollegen ob meiner Sabberfäden vor dem inneren Auge auf.*
Also: heute Kiefersperre. Ohne Sabberfäden. Ich sags ja: Ausschlafen wird echt überschätzt.
*Der zweite immer wiederkehrende Alptraum ist: ich bin in meinem alten Gymnasium auf dem WC im Fach-Trakt im ersten Stock (zwischen Sekretariat und kleinem Musiksaal. Immer da) und merke, dass ich, Klassiker, keine Kleider anhabe. Gar keine. Das übliche.
Donnerstag, Juni 18, 2015
Letzte erdbeeren
Diesmal also: ein Trägershirt für eine Fastzehnjährige. Und weil ich Ende Juni immer noch so erdbeerig gestimmt bin, bekommt sie einen Shirt aus den ersten Hamburger-Liebe -Stoffen, die ich mir seinerzeit gekauft habe (passend zum Rock vom letzten Jahr, wenn der denn noch passt).
Das Schnittmuster ist aus einer alten Ottobre und die grüne Schleife ein Teil der neuen Stickdatei, die es nächste Woche bei Kunterbuntdesign geben wird: First Grade, passend zu der neuen Stoffkollektion von Hamburger Liebe.
Mittwoch, Juni 17, 2015
Komischer Tag
Ansonsten warte ich (und ja, ich weiss, warten hilft nix, da muss man irgendwas machen, sagen etc.), dass der Moment kommt, wo auf meine "Du, Frau Brüllen, bevor Du weg bist, könntest Du noch schnell..."-Liste nichts neues mehr kommt. Neu drauf: "Du, könntest Du für mich noch eine Stufenschulung übernehmen?" und "Du, die Qualitätsrisikoanalyse für das Produkt xy braucht vor Mitte Juli einen Review und du bist bei uns die Expertin für das System, könntest Du noch schnell?".
Dafür habe ich heute zum ersten Mal auf "Wie dringend ist das denn?" geantwortet "Ja mei, wenn ich es machen soll: ziemlich. Wenn, und das geht natürlich auch, es auch jemand anders machen kann: nicht so."
Letztendlich sind es noch genau 10 Arbeitstage, da ist die Zeit dann irgendwie doch begrenzt. Hach. Und Kistenpacken muss ich auch noch.
Heute abend dann verbreitete sich über das Eltern-Whatsapp-Netzwerk (das ist ja so eine Sache für sich. Kann Gold wert sein, aber auch die Emoji-Hölle auf Erden mit ganz ohne Inhalt, aber sehr bunt) die Nachricht? Das Gerücht? Der Verdacht?, dass ein Mann, der Kinder anspreche und fotografiere unterwegs sei und die Polizei schon auf der Suche. Hmm. Bei sowas bin ich immer hinundhergerissen. Oft genug habe ich erlebt, dass solche "Nachrichten" von den Dramaqueens und -kings unter den Kindern genüsslich verbreitet werden und nach kurzer Zeit ist der Opa, der die Enkelin vom Kindergarten abgeholt hat, ein Triebtäter, der eine ganze Klasse ins Auto gezerrt hat und in einem Erdloch vergraben hat. Andererseits: weiss mans?
Wir haben uns darauf geeinigt, dass die Kinder ausnahmsweise vom Training abgeholt werden und die überhaupt immer und überall geltenden Verhaltensregeln "Zusammenbleiben, nix annehmen, nicht mit Fremden diskutieren, nienienie mitgehen, ins Auto steigen, nicht für Süssigkeiten, gute Worte, Hasen oder Babykatzen und auch nciht für Notfallnachrichten von den Eltern. Wenn irgendwas komisch ist, Eltern und/oder Lehrern Bescheid sagen." nochmal eingetrichtert. Hmm. Mhmmm. Doof.
Dienstag, Juni 16, 2015
Throwback Tuesday
Es fing damit an, dass ich nicht um 7 in meinem Büro sein musste, sondern erst um 8:30h zu einem Symposium zu einem meiner Doktorarbeit nahen und in meinem Job auch gerade aktuellen Thema in einem Schulungsbau einer anderen Firma. Diesen Schulungsbau hat mein allererster Arbeitgeber auch schon oft genutzt, ich habe hier die Präsentation gehalten, bei der ich bisher am allernervösesten war (und die mit einem der besten Cartoons ever drin ;-)), gegenüber ist die Kinderkrippe, in der Little Q. seine ersten beiden "Freumdbetreuungsjahre" verbracht hat, ich war also eh schon nostalgisch gestimmt.
Ein von @fraubruellen gepostetes Foto am
Auf dem Hinweg dann wurde es ein wenig spooky, ich habe mich nämlich genau daran erinnert, genau diese Strecke mehrfach mit dem Hübschen zusammen geradelt zu sein. Nur: wann? Ich habe nie dort gearbeitet. Als der Hübsche dort gearbeitet hat, ist er zwar dort mit dem Radl hin, aber ich habe da gar nicht mehr bei der gleichen Firma gearbeitet. Als wir Little Q. regelmässig mit dem Fahrrad zur Krippe gebracht haben, haben wir noch in der Stadt gewohnt und nicht.... aha. Okay, immerhin ein Rätsel hat sich gelöst, weil: klar, wir haben in der Stadt gewohnt, aber auf halber Strecke zu dem kleinen Dorf, in dem wir jetzt wohnen, gearbeitet. D.h. wir haben das Kind abgeliefert und sind dann in die Pampa zum Arbeiten geradelt und abends dann diesen Weg zurück. So. Ein Rätsel gelöst.
Nun denn. Das Symposium war schon interessant, wenn man allerdings frisch einen Workshop zum Thema "How to present to executives?" hinter sich hat und darauf getrimmt ist, das Wesentliche in maximal 30 Minuten, noch viel besser in 2 Minuten und zur Not in 30 Sekunden zusammenfassen zu können, dann sind Vorträge, die für eine Stunde angesetzt sind, und aus immer identisch aufgebauten Slides aufgebaut sind und, wenn man fies ist, nichts Wesentlicheres als "Es ist kompliziert, aber ich habe echt viele Versuche gemacht" haben, .... eine Herausforderung. Ich war auf jeden Fall schon nach 20 Minuten froh, eine akademische Karriere nach Abschluss meiner Doktorarbeit nicht für 10 Sekunden in Erwägung gezogen zu haben, und auch nicht in der klassischen Einsteigerposition für Chemiker in deutschen Unternehmen, nämlich der Forschung, angefangen zu haben, sondern mit was Handfesterem.
Und dann hat sich wieder bestätigt, dass die Welt ein Dorf, die Chemie ein kleiner Weiler und die Basler Ecke in der Hinsicht eine Art Sammelbecken ist: man kennt immer jemand. Aber gleich zwei Kollegen aus dem alten Arbeitskreis zu treffen, das war schon ... unerwartet. Vor allem, wenn man mit dem einen, um den anderen zu zitieren, "ich weiss auch nicht mehr, aber vage unangenehme" Erinnerungen verbindet. Erst war es ein undefiniertes leichtes Schuldgefühl (nach einer spontanen Whatsapp-Konferenz mit dem Hübschen liess es sich auf zwei Punkte einengen: eventuell haben wir an seinen Büropflanzen eine Versuchsreihe zum Thema "Kupfersalze im Giesswasser" gemacht*, und ganz sicher habe ich meine stinkenden Norbornen-, Cyclooctadien- und Ammoniak-Reste in seinem Labor "auslüften lassen, wenn er nicht da war. Und es könnte sein, dass ich irgendwie mal sein Labor unter Wasser gesetzt habe, aber da kann ich nicht wirklich was dafür, weil ich den Kühlwasserschlauch wirklich, ich schwör, mit einer Schelle festgemacht habe und auch nicht ahnen konnte, dass die Böden schräg sind und alles unter der Fluchttür zu ihm rüberläuft), dann fielen mir noch ein paar mehr Sachen ein, und dann sagte der andere Kollege "Von hinten sieht er aus, wie der Chef von Dilbert". Und das war sehr wahr.
Erstaunlicherweise erinnerte der mysteriöse Labornachbar sich dann auch sofort an mich, aber nicht wegen meiner Schandtaten, sondern weil "Hey, ich hab immer noch ein Buch von dir. "The Disconnection Approach", ich hoffe, du hast es nicht vermisst?" Abgesehen davon, dass das nach 13 Jahren langsam verjährt wäre, erinnere ich mich beim besten Willen nicht daran, dieses Buch jemals gesehen, geschweige denn gelesen, noch geschweiger denn besessen zu haben. Aber anscheinend war das so, wenigstens lang genug, um in Schönschrift meinen Namen vorne reinzuschreiben. Ich habe ihm also grossmütig gesagt, er könne es behalten und gehe davon aus, dass damit die Pflanzen, die Stinkereien und die Überschwemmung abgegolten sind.
Aber wenn wir grad dabei sind: ich habe zum Diplomlernen irgendjemandem meinen Atkins geliehen und der hat ihn mir nicht zurückgegeben. Nicht, dass ich ihn jetzt wirklich irgendwie vermissen würde, aber bei jedem Büroumzug (und ich habe schon wieder Kisten parat stehen) schaut mich das dazugehörige Arbeitsbuch einsam und traurig an.... also: wenn Sie einen Atkins im Regal stehen haben, schauen Sie doch mal auf die erste Seite, ob der Ihnen wirklich gehört.
Und wenn wir wirklich grad dabei sind, reinen Tisch zu machen: ich habe den Jander Blasius meines Laborvorgängers behalten. Incl. Bleistiftnotizen und Säurelöchern. Aber eben: Chemie ist ein Dorf, deswegen gehe ich davon aus, dass ich ihn schon irgendwann wiedersehe, dann kriegt er das Buch wieder.
*Spoiler: keine gute Idee für die Pflanzen
Amazon Links sind Affiliate Links, aber das wissen Sie ja mittlerweile ;-)
Montag, Juni 15, 2015
Lottomann reloaded
Sonntag, Juni 14, 2015
Glückspilze
Wir haben dieses Wochenende nicht nur Glück mit dem Wetter (sogar der Sturzregen am Freitag, der uns beim Aufbauen voll erwischt hat, lässt sich da einordnen, weil uns nichts passiert ist, wir einen riesigen Spass im Wasser hatten und danach beim Aufwärmen in der Badewanne, und auch das Timing war super: ungefähr 5 Minuten vor Regenstart habe ich mich dem auch werkelnden zukünftigen Klassenlehrer von Little Q. vorgestellt, noch trocken. Gibt schon ein paar Credibility-Punkte mehr, wenn man nicht im flatschnassen T-Shirt (dunkelblau, meine lieben Leserinnen und Leser, kriegen Sie sich wieder ein) dem von Little Q. ehrfürchtig als "coolsten Lehrer von der ganzen Schule" Hallo sagt.
Gestern dann das Jugend fest in der Sonne, der Gewitterguss kam erst nach Mitternacht, als sogar die Wäsche schon längst trocken und verräumt war, (okay, bis auf das sperrige Jiujitsu-Gedöns vom Hübschen, aber Regenwasser macht das ja bestimmt extra weich, oder?).
Heute haben wir bis neun ausgeschlafen, dann auf der noch schattigen Terrasse frischenHefezopf gefrühstückt, dann die Räder bepackt und sind ins nahezu menschenleere Schwimmbad auf der anderen Rheinseite geradelt. Little L. kommt jetzt mit Gangschaltungs-Mountainbike viel schneller vorwärts als letztes Jahr mit dem Puky-Rad. (wow, das ist genau ein Jahr her..) Es ist auch viel ungefährlicher, neben ihm zu fahren, weil nicht mehr dauernd der Sharky-Wimpel droht, einen k.o. zu schlagen.
Nach ausgiebigem Planschen, Springen, Ballspielen, Lesen (sogar Little L. hat sich ein Buch mitgenommen) liessen wir uns recht früh von dunklen Wolken nach Hause treiben, aber bis auf ien paar vereinzelte Tropfen haben wir nichts abgekriegt.
Ich habe bei einem Freund noch meinen Teil einer Weinbestellung abgeholt, ein Buch fertig gelesen (Ich habe die Rizzoli & Isles-Reihe jetzt erst entdeckt, Asche auf mein Haupt, aber das liest sich ja weg wie nix und für den Urlaub ist sowas ja perfekt. Mal sehen, ob es noch so lang reicht ;-)), danach haben wir auf der wieder voll sonnigen Terrasse gegrillt, "Marschmelonen" geröstet und dann zwei leicht überdrehte Kinder ins Bett gesteckt.
Gartengiessen können wir uns sparen, s. zweiter Satz ;-).
Wenn es morgen früh dann bittedanke wieder trocken wäre, weil: ich habe bike-to-work-technisch einen Ruf zu verlieren ;-).
Amazon-Links sind Affiliate-Links und als #StreamTeam-Member bekomme ich den Netflix-Account kostenlos zur Verfügung gestellt.
Samstag, Juni 13, 2015
Schön wars
Mit so grossen Kindern ist so ein Jugendfest ja noch viel entspannter als mit kleineren, allerdings gehts auch länger ;-).
Deswegen gibt es jetzt v.a. Bilder und ich bin gespannt, wie es in vier Jahren dann ist, mit einem Viert- und einem Siebtklässler.....
Ach ja: und so sehr ich mich manchmal innerlich und auch äusserlich über die Dorfmentalität hier aufrege, so wohl fühle ich mich dann bei solchen Gelegenheiten. Sowohl die Eltern von Little L.s besten Freunden als auch die von Little Q.s besten Freunden sind genauso nett wie ihre Kinder ;-) und es tut gut, mit Leuten ausserhalb der Arbeit (okay, kein Fest im Basler Raum, bei dem ich nicht mindestens ein, zwei, drei Kollegen und Exkollegen treffe) zusammenzusein und Spass zu haben und sich angekommen und daheim zu fühlen.
Aus Gründen: Statementshirts |
Raten Sie mal, wer den Jugendfeuerwehrmann aus vollem Rohr in den Rücken getroffen hat? (Aber war ja heiss) |
Das Maskottchen unserer Dorffeuerwehr (links) |
Bowle mit Glitzerpuschel und ohne Alkohol |
Kurze Müdigkeitsanwandlungen. Ausruhen im Schatten an der Römermauer. |
Standdienst am Kindergarten: Kokosnuss an Kuhglocke |