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Montag, April 13, 2009

Fazit der Babyflitterwochen

Morgen wird hier der Alltag einkehren, will heissen, der Hübsche geht wieder arbeiten ("Willkommen, Sie sind jetzt Angestellter des weltweit führenden Chemieunternehmens". Ich übrigens auch, deswegen werde ich morgen bei unserer Personalabteilung aufschlagen und die ganze Urlaubsgeschichte klären), Little Q. in die Krippe und Little L. und ich werden es uns gemütlich machen. (Oder so. Wir müssen bei der Gemeinde Little L.s Ausländerausweis abholen, eben bei der Personalabteilung vorbei, Little L. bei der Gelegenheit allen Kollegen vorstellen, Wochengrosseinkauf erledigen (nicht vergessen: 2er Windeln), Geburtsanzeigen adressieren....).
Die fast drei Wochen haben wir vier sehr genossen. Ich habe das gefühl, wir haben uns langsam aneinander gewöhnt. Little L. hat seine Geburtsstarre abgeworfen, so dass wir am Abend gerne mal Rambazamba haben. Im Tragetuch beruhigt er sich jedoch sehr schnell. Überhaupt: Trageruch rocks. Gerade, wenn wir mit dem Auto unterwegs sind, bleibt der Kinderwagen einfach daheim (mit der Riesenbabyschale würden wir ihn mitsamt zwei Kindern eh nicht in den Golf bekommen).

Ich war mir ja am Anfang sehr unsicher, wie ich mich als Mutter von zweien machen würde. Sicher bin ich mir da immer noch nicht, aber ich habe so alles in allem das Gefühl, dass ich das schon hinbekomme. Little L. ist ja nun doch kein pflanzenartiges Kind, wie zuerst vermutet, aber wir sind doch deutlich relaxter als bei Little Q.. Wir wissen, dass er, auch wenn er mal Zeter und Mordio brüllt, irgendwann wieder aufhören wird. Bis dahin wechseln der Hübsche und ich uns mit Rumtragen, Trösten, Schuckeln, Vollkotzenlassen ganz fair ab. In der Nacht habe ich, wie wir es so schön nennen, die "erste Hälfte" (= so bis eins, halb zwei) Ruhe, danach wird gefuttert, und spätestens ab halb vier wird im (Halb-)Stundentakt gemotzt. Trotzdem fühle ich mich recht fit und manchmal sogar ausgeschlafen.

Ich finde diese Babyanfangszeit, die ich von Little Q. als extrem anstrengend in Erinnerung habe (überhaupt kein Schlaf, Essen gab es nur im Stehen oder aus dem Tiefkühler, geduscht und angezogen wurde sich frühestens nachmittags), viel entspannter. Von dem vorkochten und eingefrorenen Essen haben wir bisher noch nichts gebraucht, ganz im Gegenteil: Ostern gab es feine Lammkeule, es wird muter grilliert und neue Rezepte ausprobiert. Durch Little Q. sind wir einfach gezwungen, einen gewissen Rhythmus aufrecht zu erhalten und das hilft ungemein.

Gefühlstechnisch wechseln sich himmelhoch jauchzend (wenn Little Q. begeistert alleine mit seinem "kleinem Lego" spielt oder Little L. in der Badewanne die Füsse wäscht oder morgens als erstes seinen kleinen Bruder abknutscht oder sich beim Stillen an uns beide kuschelt und ein Buch zum Vorlesen bringt.) und in dunklen Momenten, die Gottseidank recht selten sind, zu Tode betrübt (wenn Little Q. Einschlafterror veranstaltet, während Little L. brüllt wie am Spiess und jeden vollkotzt, wenn Little Q. mit dem Brustton der Überzeugung verkündet, dass er nienie wieder in die Krippe gehen will, weil er uns dann so vermisst, ich bitteschön nienie wieder schaffen gehen soll und er immer bei mir und Little L. daheim bleiben will, wenn ich das Gefühl habe, keinem der beiden gerecht zu werden, weil entweder Little L. jammernd warten muss, weil ich mit Little Q. irgendwas fertig machen muss oder aber Little Q. geschimpft oder hintenan gestellt wird, weil Little L. dringend gewickelt, getröstet oder gestillt werden muss) ab.... Nun ja, wir sind ja noch in der Einarbeitungsphase.

6 Kommentare:

  1. Genau so ist es... willkommen im Club. Ich hab schon fast 10 Wochen überlebt, Du schaffst das auch. Mein Großer ist aber erst 2,5, das macht alles nochmal etwas schwieriger.. ich sag nur 2 Wickelkinder..

    Liebe Grüße
    Corinna

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  2. Das hört sich doch alles ziemlich positiv an. Ich hoffe ja, dass es bei uns in 3 - 4 Wochen ähnlich "problemlos" weitergeht.

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  3. ich sage ihnen aus erfahrung: der rhythmus ist das a und o. und sobald das kind älter ist, wird es automatisch konditioniert. :-) so ab halbjährig.

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  4. Ich wünsche, dass es weiter so gut läuft :) Denn so als Außenstehende liest sich das alles doch recht gut gemanaged! Und dunkle Momente, die gibt es immer mal, aber die hellen entschädigen dafür um so mehr.

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  5. Liebe Frau Brüllen,

    ich hab auch zwei Söhne, die sind nur 18 Monate auseinander. Kann mich noch gut an die Anfangsphase erinnern - auweia, das war manchmal auch ganz schön dunkel. Aner heute möcht ich es nicht mehr anders haben! Und es wird immer besser, bis man dann des Kinderzimmers verwiesen wird ("Mami, wir wollen alleine spielen").
    Und die Angst vor dem "nicht gerecht werden", ja, die hab ich auch oft. Aber dennoch glaube ich, dass der Lerneffekt für die beiden Kinder auch in solchen Situationen da ist: Die liebe Mutter kann eben auch immer nur eine Sache auf einmal machen, auch wenns manchmal schwerfällt....
    Und das Konzentrieren auf "nur" ein Kind war natürlich leichter, aber das merkt man erst hinterher...

    Alles liebe,
    Ute

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  6. Klingt ungemein vertraut. Ganz genau so habe ich mich vor einem halben Jahr auch gefühlt. Sogar die Äusserungen von Little Q. decken sich mit denen von Yair. Kein Wunder, wir haben ja fast die gleiche Familienkonstellation: auch zwei Jungs, auch genau 3.5 Jahr auseinander. Es pendelt sich wirklich alles ein!

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