Donnerstag, März 15, 2018

Resilienz

So, zuerst noch ein kleiner Nachtrag zu gestern:
Was bedeutet -0.7bar? Im technischen Umfeld gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten, Drücke anzugeben: entweder absolut oder relativ.
Absolut bedeutet: absolut*, d.h. das absolute Vakuum ist die Nulllinie. Normal- oder Atmosphärendruck ist dann 1013mbar (oder vereinfacht gesagt 1000 mbar) und es gibt in dieser Betrachtung keine negative Werte für Druck, weil weniger als das absolute Vakuum (halt: einfach. nix. Gar nix.) geht einfach nicht. (erster Hinweis: -0.7bar kann schon mal nicht -700mbar absolut bedeuten, weil dieser Wert einfach nicht existiert.)
Relative Betrachtung bedeutet: ich nehme den normalen Atmosphärendruck als Nullwert und alles, was mehr ist, ist Überdruck, alles drunter Unterdruck. Ich kann in dieser Betrachtung also auch negative Wert für den Druck haben, das bedeutet dann, dass ich so und so viel unterhalb des Normaldrucks bin. Und wer aufgepasst hat, weiss jetzt auch, was der kleinstmögliche Wert für den relativen Druck ist. Ja, bitte, dahinten? Genau. -1000mbar (Ja, ich sehe, dass Du in der ersten Reihe dich auch meldest, ja, auch ohne Schnippen, ja, du hast recht, ich habe vorher 1013mbar gesagt, aber du erinnerst dich sicher, dass wir vorher gesagt haben, wir vereinfachen jetzt mal auf 1000? Super. Nein, immer noch nicht? Was denn noch? Ja, genau. Der Normaldruck ist nicht überall gleich, Höhe, Wetterlage, ja, das hat dann auch damit zu tun, dass Eier in Berghütten ... aber halt, wir schweifen ab). Und dementsprechend kann -0.7bar nur eine einzige Bedeutung haben, nämlich einen absouten Druck von 300mbar. Ja, das kommt nächste Woche im Test dran. Nein, vermutlich nicht mit den gleichen Zahlen.**


Sonstige Erkenntnisse des heutigen Tages:
Ich bin mir mit meiner Teamkollegin nicht einig, was das weitere Vorgehen angeht. Das ist für uns eine ungewohnte Situation, aber was ich noch viel ungewohnter finde, ich Ehrenklingone, ist: Wir haben uns beide sachlich erklärt, wie wir zu unserer Einschätzung kommen, dann einen Kaffee geholt, nochmal erklärt, die Situation immer noch unterschiedlich bewertet und jetzt gehen wir sozusagen ohne jede Animosität Hand in Hand den Eskalationsweg nach oben. Mal sehen, was passiert.


Nachmittags Resilienzworkshop, den ich fast geschwänzt hätte, weil das Projekt total eskaliert.
Im Nachhinein: hätte ich das mal besser gemacht, weil jetzt sitze ich halt zu Zeiten, wo ich mir vor langer Zeit schon geschworen habe, nicht mehr zu arbeiten, am Computer, lasse Google Translate italienische Dokumente übersetzen, telefoniere mit meiner Kollegin (auf ihren Wunsch, ich würde niemals ein Arbeitstelefonat nach 22h (also schon nicht nach 18h) initiieren) und weil das halt jetzt so ist und die mittelneue Erkenntnis aus dem Resilience-Workshop war: "Ich bin Erledigrrrrl", ist hier jetzt Schluss.


Selbstbeweihräucherung: Dings, s. oben


*Jajaja, der Hübsche rollt jetzt die Augen, weil er an meine Erklärung für "Was isn a Partikel?" denken muss, wo ich "A Partikel is halt a Partikel, was sonst?" denken muss.


** Vielleicht ware ich als Lehrerin doch nicht ein ganz so hoffnungsloser Fall. Obwohl. Doch.

5 Kommentare:

Margrit von der OW hat gesagt…

Danke, wieder was gelernt, super erklärt.
Beim gestrigen Multiple Choice war "300mbar" mir noch als unsinnigste Antwort erschienen.
Aber im Test nächste Woche würde ich glänzend abschneiden :)

Anonym hat gesagt…

Hihi...also ich sehe da noch große Chancen auf dem Gebiet der Pädagogik. Nur falls man mal eine Abwechlsung mag!(Aber nicht mit den gleichen Zahlen!!! :-)))) Sunni

kvinna hat gesagt…

Falls von Interesse: deepl.com ist besser als google, was kostenlose Übersetzungen anbelangt.

Und bei Unstimmigkeiten im Kollegenkreis auf der Sachebene bleiben zu können, das ist so selten wie kostbar. Find' ich ziemlich gut!

Caramelia hat gesagt…

Danke schön, Erledigrrrrrrrrrrl im Erklärbärmodus!

Anonym hat gesagt…

Häää?? Ok, bei Zahlen bin ich generell raus, da hat sich schon so mancher die Zähne dran ausgebissen ;-)