Donnerstag, Dezember 14, 2017

Thementag Weihnachtsessen

Aus irgendwelchen mir mittlerweile entfallenen gGründen musste ich das für Dienstag geplante Essen mit meinem Exkollegen auf heute schieben und zack, wies er mich darauf hin, dass ja heute Eeihnachtsessen in der kantine wäre. Ich hatte das noch gar nicht auf dem Radar, das ist nämlich eigentlich immer am letzten Donnerstag vor Weihnachten und bei aller Liebe, das ist erst nächste Woche! Nun ja, heute abend ist dafür Abteilungs "christmas event", wie wir Globis das nennen, dann passt das wenigstens thematisch.

Was ich verdrängt hatte, war, dass das Weihnachtessen in der Kantine sich nicht nur durch liebevoll weihnachtliches Essen (zB sind die Karrotten im Salat sternförmig ausgestochen) auszeichnet, wobei ich dieses Jahr die Weihnachtsservietten vermisst habe, sondern auch das Firmenblasorchester mit blinkenden Nikolausmützen Weihnachtslieder spielt. Tja. Nun. Jingle Bells.

Nach dem Mittagessen hatte ich dann einen Termin zur Reiseberatung beim werksärztlichen Dienst. Ich habe mir erstmal ein Lob für meinen Impfstatus abgeholt und mir wurde nur nahegelegt, Tetanus (Diphterie und meine allererste Keuchhustenimpfung gabs dazu) schon aufzufrischen, anscheinend wartet man damit in der Schweiz 20 Jahre, überall sonst nur 10 und da ich die Schweiz ja verlasse.... (naja, better safe than sorry. Und womit man Ärzte übrigens ganz schnell hellwach bekommt, ist, wenn man nach der Spritze sagt: "Ah ja, stimmt, Tetanus, das war die Impfung, auf die ich immer so krass reagiert habe.". Ich konnte den Epi-Pen und so gerade noch abwehren, indem ich erklärte, dass ich damit nur einen dicken, juckigen Arm gemeint hatte.). Was nicht ganz so witzig ist: Beim Bogenausfüllen wurde ich nach Medikamentenunverträglichkeiten gefragt, und meinte so: "Eigentlich nix, wobei, einmal, als mir der Werksarzt eins der hausinternen Antibiotika verschrieben hat, da habe ich einen krassen Hautausschlag bekommen und musste es absetzen"
Als nächstes kam die Frage: "Was machen Sie denn in Indien?" und ich hätte eigentlich gern meinen Gesichtsausdruck gesehen, als ich meinte: "Ich besuche einen Wirkstofflieferanten für .... oh. Genau dieses Antibiotikum. Ups." (Ich packe in meinen Koffer: Müsliriegel, Kohletabletten, Antibrumm, Perenterol, Imodium, Hefeschnaps, Chips, Sicherheitsschuhe, Schutzbrille, Handschuhe, Bunnysuits und Staubmasken). Die Kollegen haben schon Fotos bestellt, entweder davon, wie ich den Leuten am Zoll diesen Kofferinhalt erkläre oder wie ich total verpackt neben dem Rest der Leute in T-Shirts über die Site wandere, oder wie ich als rot angeschwollenes Michelinmännchen wieder heimfliege.
Nun ja. Ansonsten brauche ich nix, ich habe die Versicherungskarte für die Deluxe-Auslandskrankenversicherung, die die Firma zahlt, eine Karte mit Malaria-Verteilung in Indien, eine Anweisung, wie ich merke, ob ich Malaria, Dengue-Fieber oder Typhus habe, das sollte es also tun.
Bisher macht der Arm übrigens keinen Mucks.



Am Nachmittag habe ich dann ein Projekt, dass ich wegen mangelnder Dringlichkeit ("reicht bis Ende 2017") und überhaupt mangelnder Lust ewig vor mir her geschoben habe, durchgeprügelt und beendet und mich dann auf den Weg zum Weihnachtsevent gemacht.
Wir waren in einem Oldtimermuseum, die Führung war echt interessant (hätten Sie gewusst, dass zu Beginn der Automobilentwicklung mehr oder weniger zeitgleich Dampf-, Verbrennungs- und Elektroautos entwickelt wurden?),




das Essen war lecker, aber irgendwann tat sich eine Mitfahrgelegenheit nach Hause auf und so muss ich mir jetzt vom Hübschen sagen lassen, dass die Skincare-People viel mehr Partypeople sind, als die Pharma-Technical-Crowd. Tja. Nun. Ich geh jetzt in die Badewanne. (Ausserdem hat ein Kollege beim Essen mir was gesagt, was sehr spannend ist und mich jetzt das ganze Wochenende beschäftigen wird, ich kenn mich doch.)


Selbstbeweihräucherung: ich hab das mit dem Impfen und so rechtzeitig gemacht, ich hab die blöden "Forced Degradatio Reports" für die drei fälligen Produkte fertig bekommen und hab dran gedacht, für die Weihnachtsfeier noch einen Glitzerringelrolli und (noch mehr als eh schon) glitzrigen Lidschatten zum Aufpimpen des normalen Makeups.

1 Kommentar:

Anne hat gesagt…

Ja, ich hätt's gewusst (Heimvorteil ;-) mein Mann forscht in dem Bereich). Ironie des Schicksals: Der Siegeszug der Elektroautos um 1900 wurde ausgerechnet durch einen kleinen Elektromotor gestoppt... Anlasser statt mühsamer Handkurbel bei den Verbrennern.
Alles Gute für Indien und überhaupt! Anne