Sonntag, Dezember 10, 2017

Reich beschenkt

Es war ein wenig ruhig hier die letzten Tage, aber es war hier einfach zu viel los, um noch viel zu schreiben (oder auch zu lesen. Ich habe drei, vier Tage praktisch nichts auf Twitter/Instagram gelesen, die Blogs in meinem Feedreader natürlich schon) und man muss e ja ausnutzen, wenn man die Leute mit denen man sich sonst in 140 (jajaja, 280) Zeichen austauscht, auf einmal physisch da sind und man einfach ohne Zeichenbegrenzung babbeln kann.
Und so hatte ich nicht nur gestern ein wunderbares Geburtstagsfest mit Freunden aus den verschiedensten Lebensphasen, da gehören die Kollegen von ganz früher, mittelfrüher und jetzt, die Nachbarn und eben Kaltmamsell und Frau Rabe, die diesmal die Internetfraktion vertraten, gleichermassen dazu ("Und, woher kennt ihr euch?" "Ausm Internet" "Jaaa, das weiss ich, aber woher genau?" Meine RL-Freunde sind auch nicht auf der digitalen Brennsuppn daher geschwommen.), nein, ich hatte das Glück, dass sich Menschen auf echt weite Reisen gemacht haben (die Rückreise durch Schnee und Eis macht mir ein irrational schlechtes Gewissen), um Zeit mir mir und uns zu verbringen.

Dresscode für Internet-Women: blaugrün-ish

Es war so eine Freude, Frau Rabe und das kleine Rabenkind für ein paar Tage bei uns zu Gast zu haben. Ich hoffe sehr, Frau Rabe hat es nicht bereut, die Auszeit zu einer vermutlich denkbar ungünstigen Zeit durchzuziehen, und stattdessen mit mir zusammen Augen auf Marshmallows zu kleben und mit mir zusammen die Backanleitug für die Lebkuchenkaramelltorte zu zerpflücken (Kinders, wenn da steht, man soll den Teig auf 1cm Dicke ausrollen und dann 4 20 cm Tortenböden ausschneiden, wäre es super, wenn der Teig dafür reichen würden :-). Der abgebrochene Löffel und das abgebrochene Messer, immerhin nur Melamin und Plastik, passten dann gut ins Bild).



Wir haben gemeinsam Nägel ab- und wieder neu lackiert, uns für die Party fertig gemacht, Fehl- bzw versehentliche Doppelkäufe an Schminke und Kosmetik getauscht, das kleine Rabenkind hat nicht nur allen Erwachsenen, sondern auch den Kindern die Köpfe verdreht, sei es allein durch ihre winzigen Schuhe ("Mami, die sind nur so gross wie Schlüsselanhänger" Naja, 22.), durch ihre Liebe für Käse ("Lala meah Käse. Min Käse."), durch ihre coole Ghetto-Fistbump-Fähigkeiten, durch ihre Begeisterung für Lego, und dadurch, dass sie einfach mittendrin einschlafen kann (angelehnt an Little L, dem sie beim Nintendospielen zu schaute) und ihre Gesichtsakrobatik. (Die Welt von Zweijährigen ist aus einer Aussensicht purer Zucker, ich erinnere mich, dass das aus Elternsicht ein bisschen anders ist.)
Die Kaltmamsell hat bei mir für ganz viel warm ums Herz gesorgt, erstens, weil sie zugesagt hat und gekommen ist (sie ist damit die erste Person, die ich kenne, die in unserem Dorfbahnhofshotel übernachtet hat, das gibt irre viele Coolnesspunkte bei mir), dass sie mir Wein mit schönem Etikett ("Owl Post" <3) und einen vom Visagist des Vertrauens empfohlenen Lippenstift für Kosmetikjunkies mitgebracht hat, und zu guter Letzt dadurch, dass sie der Frau eines Kollegen mit einem sehr lieben Lächeln gegenüber angemerkt hat, dass die Kinderkrippenkosten ja nicht nur deshalb gezahlt wurden, damit SIE arbeiten gehen kann, sondern gleichermassen auch dafür, dass ER arbeiten kann. Ich war ein bisschen betrunken, aber ich bilde mir ein, da ein paar Zahnräder rattern gehört zu haben und das "Hm. Ja. Das stimmt. Damit WIR arbeiten können." klang erstaunt, aber nicht genervt. Möchte ich glauben (und die Rechnung davor, dass eine Studentenwohnung/-unterstützung für ihr grosses Kind in Zürich immerhin weniger kostet als die Kinderbetreuung seinerzeit, das ist eigentlich eine sehr coole).
Dazu dann noch meine Freunde, die sich trotz adventlicher Besinnlichkeit vorweihnachtlichem Terminirrsinn, kranken Ehepartnern, anstrengenden Familienbesuchen und überhaupt, Zeit für mich/uns nehmen, das ist ein riesengrosses Geschenk!


Danke Euch allen! (Und jetzt muss ich mal wieder schlafen. Ach, ne, stimmt, es ist ja noch nicht Weihnachten....)

Selbstbeweihräucherung: ich bin heute trotz müde und leicht angekatert ruhig geblieben, es ist alles aufgeräumt, alles für morgen gepackt (und gebacken, nach der Party ist vor dem Kollegenkuchen), und die Fotobücher sind bestellt.

2 Kommentare:

Das Apfelfräulein hat gesagt…

Sehr fesch sehen Die drei Damen vom Internet aus. Und Frau Rabe im schicken Kleid auf Wollsocken.... das ist soooo norwegisch.

Ruth P. hat gesagt…

Toll, ein wunderschoener Geburtstag. Danke fuers zeigen!