Freitag, November 03, 2017

*bibber*

Die Oberproduktverantwortliche meinte gestern auf dem Flur: "Sags keinem aber ich habe i Urlaub übrigens eine Kerze in Lourdes für Euch angezündet. Nicht, dass ich dran glaube, aber mein Mann ist katholisch und dann mussten wir da eh hin."


Meine Kollegin meinte: "Mir ist gestern mein Lieblingssprossenglas aus der Hand gerutscht und erst habe ich geflucht, und dann dachte ich: "Ha, Scherben bringen Gluck, da können wir echt brauchen."


Ich in so nervös, dass ich es fast nicht mehr erwarten kann, in den Flieger nach Rom und das Auto noch viel weiter zu steigen, allerdings geht das noch so lang, dass ich bis dahin vermutlich verschwunden bin (Team "Nervöse Flitzekacke" oder, wie man es weniger explizit nennt: "Team Lochzange"). Heute Nacht habe ich davon geträumt, dass beim nächsten grossen Townhallmeeting, das wir leider verpassen, weil wir eben in Süditalien Fingernägel kauen werden und auf Heatkicks und Phase splits warten werden, auf dem grossen Screen ein Live-Feed aus dem Produktionsgebäude geschalten wurde. (das wird gar nicht gehen, aus Explosionsschutzgründen, aber interessieren würde es vermutlich doch einige).


Ich habe mich in den letzten zwei Jahren sehr daran gewöhnt, für Millionenbeträge nur als Zahlen in Excelsheets verantwortlich zu sein, nicht mehr so in Form von .... unmittelbar Material vor der Nase.


Auf der einen Seite überlege ich schon, wie wir den erfolgreichen Ausgang des Ganzen gebührend feiern können, auf der anderen Seite weiss ich, dass wir keinen Plan B haben, wenn es in die Hose geht.

3 Kommentare:

kaltmamsell hat gesagt…

Na komm: Als Plan B hast du doch sicher schon Visa und 10-Jahres-Forschungsaufträge für die gesamte Familie auf irgendeiner russischen Polarstation?

Caramelia hat gesagt…

Ach was, das wird schon klappen. So superduperdurchorganisiert wie Sie immer sind, glaube ich fest an den Erfolg.

Lieblingssprossenglas? Was darf man sich darunter vorstellen?

Anonym hat gesagt…

Weia, das Gefühl kenne ich. Waren "nur" 160.000€, für die ich die halbe Firma belabert hatte, aber trotzdem. Und die Erleichterung, als zum richtigen Zeitpunkt der richtige Prüfling explodiert ist, war mir wohl sehr deutlich anzusehen.