Donnerstag, September 10, 2015

Down Memory Lane

Heute habe ich aus Gründen den Shuttle-Bus von der einen Aussenstelle zurück ins Büro grad verpasst und spontan beschlossen (sag einer, ich wäre nicht flexibel), nicht zwanzig Minuten in einer Tiefgarage zu warten und dann zwanzig Minuten in einem Büsschen durch die Stadt zu gondeln, sondern stattdessen das schöne Wetter zu nutzen, die sich im Bauch für ein Nachmittagsschläfchen bereitmachenden anderthalb Stücke Gemüsequiche durchzuschütteln und die Strecke zu laufen (ich hätte natürlich auch mit der Tram fahren können, aber ich war mit so leichtem Gepäck unterwegs, dass ich nicht mal Geld oder Tramkarte dabei hatte und mit dem Firmenbadge kann man da (noch) nicht bezahlen.
Also. Ich bin also bei strahlendem Sonnenschein eine knappe halbe Stunde durch Basel marschiert und als ich dann von der Wettsteinbrücke aus mein „neues Zuhause“ (ich verzähle mich immer noch bei den Stockwerken, aber so ungefähr in der Mitte werde ich bald einziehen) sah, der Wind mir eine ordentliche Portion Rheinluft (Sie wissen, was ich meine? Der Geruch nach Wasser, aber nicht Meer?) um die Nase pustete, da dachte ich mir: ich habs schon gut hier. Und ich gehöre hier her.

„Hier“ natürlich nicht im Sinne von „auf die Brücke“, sondern im Sinn von „in diese Gegend“.
Und dann ist mir bewusst geworden, wieviele Erinnerungen allein auf dieser kurzen Strecke zurück ins Büro liegen.

Hinter der Brücke kann man den Kirchturm der Kapelle im Waisenhaus sehen, wo Little L. getauft wurde (ja, ich finde die Lage/Ortsbezeichnung auch … skurril. V.a. weil da jetzt mittlerweile eine ganz normale Kinderkrippe drin ist, nicht in der Kirche, aber im Waisenhaus.).


Unten an der Brücke ist der Trinkwasserbrunnen, an dem der damals noch winzige Little Q. an einem eisigkalten Tag unbedingt trinken und rumspritzen musste und mir fast die Hände abgefroren sind (Das letzte Bild im verlinkten Post ist eins meiner allerallerliebsten)

Am Wettsteinplatz selber steht das Hotel, in dem der Hübsche und ich, als wir zum Vorstellungsgespräch hier waren, die Spesenabteilung der einladenden Firma damals total durcheinander gebracht haben, weil wir nur eins statt der zwei reservierten Zimmer bezogen haben.


Dann läuft man am ehemaligen Kinderspital vorbei, wo mittlerweile Schickimicki-Wohnungen entstanden sind, und wo wir einige der schlimmsten Momente in unserem Leben verbracht haben.


Auf der anderen Rheinseite sieht man die Bäume, unter denen wir damals geparkt haben, als wir bei der Bank das Geld für die Anzahlung unseres Hauses beim Notar abgeholt haben. Ich weiss noch, wie komisch es sich angefühlt hat, mit soviel Geld physisch rumzulaufen!

Und, ohne Witz, aber auch ohne Foto, eine Minute später kommt mir unser allererster Vermieter aus Basel auf dem Fahrrad entgegen….
Ich denke, das heisst: Heimat. Oder?






4 Kommentare:

Lena hat gesagt…

heij heij.... nicht nur kinderkrippe... es wird immer noch als heim genutzt......und für musikkurse etc. :)

Rena hat gesagt…

In den Hochhaus arbeitet eine Bekannte von mir. Sie wohnt im Kanton Basel-Land. Das Haus hatte sie mal bei FB gepostet.

Frau Brüllen hat gesagt…

@Lena: das habe ich gestern auch schon auf Twitter gelernt. Kenne mich offensichtlich doch nicht so gut aus, wie ich dachte ;-)
@Rena: in dem Hochhaus arbeitet noch gar niemand, das wird erst nächste Woche eröffnet ;-)

Unknown hat gesagt…

ja, das heisst es nicht nur, sondern ist auch genau das: Heimat. (Auch bei mir. Trotz allen Zähneknirrschens immer mal wieder).