Samstag, April 18, 2015

Die anderen

Heute gibts einen kurzen Post, weil der Hübsche mich heute morgen mit einer richtigen Kacklaune begrüsst hat "Das Internet ist kaputt, die Providerfirma ist erst am Montag wieder da, ich war wach bis um drei....".  Nach 15 Minuten hatte er dann zwar doch alles wieder repariert, was er nachts zuvor kaputt gemacht hatte, aber ich war nun schon mal auf "heut nur kurz über mobile Daten bloggen" eingestellt und ich bin ja nicht der allerflexibelste Mensch.
Also. Heute war wieder mal BESJ-Turnier und diesmal haben beide Kinder mitgespielt. Schulsport gibts ja nicht mehr, deswegen sind beide jetzt im Verein. Little L. war in der Mannschaft, in der auch die beiden Kinder der beiden Väter, über die ich mich das letzte Mal schon so aufregen musste, hatte morgens um fünf schon "eigentlich überhaupt keine Lust aufs Turnier" und wurde dann auch noch für die ersten 3 oder 4 Spiele als Goalie eingeteilt. Wieder gegen 11 jährige und dementsprechend mit einem Tor, das doppelt so hoch und doppelt so breit ist wie das, das für ihre Altersklasse wäre und mit dem sie auch trainieren. Klingt alles nach Entschuldigung, Fakt ist: so richtig glorreich war die ganze Mannschaft nicht, das ist aber echt nicht schlimm, finde ich. (Ich meine: es geht bei dem Turnier nicht um die Welt-, National-, Kantons,- oder auch nur Untere Fricktal-Meisterschaft, es geht ums Zusammenspielen und fertig.).
Die Kommentare der Väter waren genau wie beim letzten Mal, ich habe aber erfahren, dass die Kinder zwar bei uns im Dorf im Verein sind, die Familien aber aus dem Nachnardorf kommen und so sind die kleinbürgerlichen Silos gsd wieder zementiert. Alle doof ausser uns.
Was mich aber wirklich, wirklich an der Zurechnungsfähigkeit dieser Herren zweifeln liess, war der Umgang mit dem Preis. Die "Gladiatoren II" hatten nämlich für ihren zu Recht erspielten letzten vierten Platz ein Bündel Süssigkeiten bekommen und versammelten sich (also: 6 Kinder zwischen 6 und 8) kurz vor Heimgehen noch schnell mitten im Weg, um das aufzuteilen. Und die beiden "Geh vor, gib ab, wo hast du denn spielen gelernt, muss der unbedingt Goalie sein, wenn er schläft"-Väter entblödeten sich nicht, ihre Söhne bei der Auswahl von Süssigkeiten nicht nur zu unterstützen, sondern auch dafür zu sorgen, dass die beiden gegen die restlichen 4 Kinder nicht ins Hintertreffen gerieten. Man hätte meinen können, dort würden Preisgelder für ein Grand Slam-Turnier, Leistungsprämien in der Championsleague oder wenigstens Lindt-Schokolade oder, ich weiss nicht, Rib-Eye-Steaks unter Piranhas verteilt und nicht Balistos und Minitütchen an Gummibärchen unter Kindern, die jede Woche zusammen trainieren und gerade nach 5 Stunden Turnier mit Anstand Letzter geworden waren. Ich habe mich mich meiner Zugehörigkeit zu der gross gefassten Gruppe "Eltern" so unendlich fremdgeschämt, das ist kaum zu glauben.

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