Mittwoch, März 17, 2010

Schlaflos in Switzerland

Die Nächte sind zur Zeit, euphemistisch gesagt, die Hölle. Es kommen zwei Sachen zusammen: der "harmlose Atemwegsinfekt" schreckt Little L. gefühlt alle 10 Sekunden aus dem Schlaf. Er hustet so, dass es ihn richtig würgt. Die Hustenzäpfchen bringen wenig bis nichts. Und wir befinden uns gerade in der Phase, vor der ich so Angst hatte: Milch aus der Flasche ist super (solange braune Latexsauger drauf sind und nicht die durchsichtigen Silikonsauger). Aber wieder Einschlafen in der Nacht mit Nuggi ist ... nicht so super. Wir haben also ein dauernd wieder aufwachendes Kind, das nicht wieder einschlafen kann (und natürlich den Hauptteil der Verdauungsarbeit in die Nacht legt, so dass noch zweimal Wickeln im Halbdusel dazu kommen....). Juppidu. Das Kind mit den extrem rotgeränderten Augen hat dann heute auch alles, was über 45 Minuten Mittagsschlaf hinausging, verweigert, so dass die Laune im Moment ganz arg in den Keller geht. (Edit: er ist mir, das habe ich bisher noch nie erlebt, auf dem Schoss eingeschlafen. Hmpf. Ich wollte eigentlich gerade Abendessen vorbereiten. Gibt es also noch eine Runde durch den Feedreader).
So wurden, um den hier und heute eingetroffenen Frühling zu feiern und die Moral zu heben, Hornveilchen und Primeln in alle verfügbaren Tassen gepflanzt, der Sandkasten ordentlich eingeweiht und mehr oder weniger der ganze Tag draussen verbracht.
Heute gibt es auf Empfehlung der Au-el-Mami harte Drogen: zwei Tropfen Paracodin in die Milch. Man weiss ja: "Jedes Kind kann schlafen lernen" ;-) (Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt, oder so.)

EDIT: doch drogenfrei hier. Nein, nicht unbedingt aus Einsicht (wir haben die Tropfen damals für einen zweijährigen Little Q. verschrieben bekommen, innen steht eine Dosierung für ab vier Jahre, die Au-el Mami ist Ärztin und hat sie ihrer kleiinen Tochter auch schon gegeben), nein, ich wollte gerade im Beipackzettel nachlesen, wie sich das mit Fieberzäpfchen vertrögt (38.7, juppidu), da hat es mir die Flasche auf dem Küchenboden zerdeppert. Ich könnte Little L. jetzt die Fliesen ablecken lassen, aber das lasse ich lieber....

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo,

Paracodein ist für Kinder unter 6 Jahren nicht zugelassen.
Gut wirksam, verschreibunspflichtig und zugelassen ist Capval-Saft.
Liebe Grüße
Cornelia

nixfuerungut hat gesagt…

Oje, das kennen wir! Diese Wochen waren jedesmal ein Grauen.

Ich wünschte ich könnte ihnen jetzt unser Wundermittel schreiben, aber irgendwie hat alles nur ganz kurz gewirkt, am besten vielleicht sogar der klassische Zwiebelsaft (kann man ja zusätzlich zu z.B. Capval probieren), manchmal half Fenster auf, manchmal feuchte Handtücher aufhängen. Wirklich sinnvoll war in diesen Wochen nur das "Wechselschlafen" - so daß jeder Elternteil wenigstens etwas Schlaf hatte. Unser Sohn war trotz des nächtlichen Hustens tagsüber erstaunlich fit - ich vermute daß er beim Husten/Würgen geschlafen haben muß...

Deutlich besser wurden diese ständigen Atemwegsinfekte (es war damals schon von Astma die Rede) übrigens nach einem längeren Ostseeaufenthalt.

Liebe Grüße und vor allem eine gute und schnelle Besserung für Little L.!
Andrea

Anonym hat gesagt…

Hallo, das habe ich gerade hinter mir, bei mir selbst. Dieser Husten war das schrecklichste, das ich bisher in meinen 50 Jahren erlebt habe. Ich bekam auch Capval und nach gut 24 Stunden hat es auch angefangen zu wirken. Jetzt entwickelt sich gefühlsmäßig eine Stirnhöhlenvereiterung. Wird mit Sinupret behandelt. Aber so richtig....? Alles Gute für den kleinen Zwerg, passt auf euch auf, das soll superansteckend sein. Ich drücke alle Daumen!
Liebe Grüße ...Ilona

Daniela hat gesagt…

Ich fühle mit dir - wieder einschlafen lernen ohne Brust haben wir hier auch grad. Da das Kind nachts alles außer mir bewusstlos prügelt, muss ich immer raus. Im guten Fall schuckeln, Wasserbecher und wieder hinlegen, im schlechten halbe bis dreiviertel Stunde rumschuckeln, gaaanz vorsichtig ablegen, wieder rumschuckeln, weil nicht vorsichtig genug abgelegt...
*seufz*

rage hat gesagt…

noch ein gratistipp: milch und husten vertragen sich nicht sehr gut, weil milch irgendwelche drüsen schliesst oder öffnet. auch bei schnupfen sollte man auf milch verzichten. sagen nicht nur meine naturheilertanten, sondern auch mein arzt. hingegen soll honig wahre wunder wirken. und ich bin ja sowas von gegnerin von süssen tees, aber in solchen fällen dürfen sie - weil sie auch keine milch bekommen.

das übrige würde ich mir mit verlaub nicht gefallen lassen. nun gut, mir war der schlaf immer heilig. ich mein, wenn das kind weiss, mami ist immer verfügbar, dann verlangt es immer nach mami. wenn es sich gewohnt ist, sich mit der brust zu beruhigen, verlangt es immer mit der brust. glaub mir, kinder lernen schnell. also meine haben solches jeweils relativ rasch begriffen. es gibt für einen einjährigen keinen grund, sich nachts noch an mamis brust zu wälzen und schon gar keinen, nachts noch zu trinken. dann würdest du auch nicht merken, wenn er die windel gefüllt hat und ihn in seiner eigenen, sorry das wort, kacke dampfen lassen. dann verlernt er auch das rasch. meine hebamme hat mir schon bei der geburt gesagt, das kind nie nachts wickeln - dann hört es sofort auf, weil kein kind will sich in seiner eigenen kacke wälzen.

ich weiss, das tönt jetzt alles holzschnittartig. aber ich finde, man kann von einem knapp einjährigen verlangen, dass es weder mami noch brust braucht, um einzuschlafen. ist alles eine frage der gewohnheit. auch du brauchst deinen schlaf!