Donnerstag, Juni 23, 2005

Geht doch!

Tja, hier sitze ich also, morgens um 9, daheim, mit einem Glas eiskalter Holunderschorle, in der Waschmaschine rotiert Little Q.’s gesamte Ausstattung in hellblau/weiss ( Wahnsinn, er hat jetzt schon genügend Kleider, Decken etc., dass sich das Sortieren nach Farben lohnt.....), während mein Hübscher in einem unklimatisierten Vortragssaal den Erkenntnissen der globalen Kollegen lauscht.... strange, irgendwie.
Gut, heute Mittag werde ich mich dazugesellen, bin ja nicht ganz krank, sondern „nur“ 50%. Meine Frauenärztin hatte gestern ein Einsehen (ich geb’s zu, ich hab mir wieder mal umsonst Sorgen gemacht) und mich für 50% arbeitsunfähig geschrieben.
Ich hätte gar nicht erwartet, dass mein Chef darüber solche Bauklötzchen staunt, aber er hat ja auch noch damit gerechnet, dass ich ihn im Juli auf eine Geschäftsreise nach Italien begleiten würde...
So habe ich also 4 Stunden am Tag mehr für mich und Little Q., die ich ehrlich gesagt auch gut brauchen kann. Mein Ischias (ich wusste gar nicht, dass Leute unter 80 so was haben) schmerzt höllisch bei jedem Aufstehen, Hinsetzen, Bücken etc., der Kreislauf verabschiedet sich trotz der rattenscharfen Stützstrümpfe (bei 35°C im Schatten schon vor 9 ein Traum in beige...) alle naselang, Little Q. versucht sich im Rippenspreizen, neee, ehrlich, da bin ich lieber daheim als in meinem stickigen Büro (grosse Fensterfront nach Süden, keine Klimaanlage und kontinuierliche Lüftung mit natürlicher Heissluft von draussen).
Die wenigen Dinge, die ich bis zum Beginn meines Mutterschutzes noch erledigen muss (Abschlussberichte schreiben, meinem Chef seine Präsentationen aufmotzen etc.), schaffe ich auch in vier Stunden am Tag.
So sieht also der Plan für die nächsten Wochen aus: mit dem Hübschen sehr früh aufstehen, in die Firma fahren, nach vier Stunden im (klimatisierten, wer hätte das gedacht) Bus nach Hause tuckern, auf das fettige Kantinenessen (Leberkäse mit Spiegelei und Bratkartoffeln bei 35°C, das perfekte Sommeressen) verzichten, im Schatten chillen, die ungefähr 10 000 Seiten noch zu lesende Bücher verschlingen, meine ER-Lücken aufarbeiten, Little Q.’s restlichen Kram waschen, einordnen etc., nestbauen, sporteln (wer hätte das gedacht, das geht immer noch!), tja, es gibt genug zu tun!

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